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III.
Buch.
Kapitel
Werk, doch halte ich die ursprüngliche Erfindung dieses, von meh-
reren Künstlern oft wiederholten, Bildes, für von Quintin Massys.
Ein trelfliches Bild in seiner italienischen Manier ist Venus und
Amor, in der Pinakothek, N0. 95. Es ist graziös in den Motiven,
rein in den Formen, und sehr gut modellirt. hleisterliche Bildnisse
von ihm sind, das eines jungen Mannes, No. 585, des Malers
Schwetzer und seiner Frau, N0. 582 und 587, im Museum zu Berlin,
des General Sebald Schirmer, N0. 77, im Landauer Brüderhause
zu Nürnberg, das Brustbild eines Mannes im schwarzen Pelzrock
vom Jahr 1543 in der Gallerie zu Wien, das des Erasmus von
Rotterdam nach Holbein in Windsorcastle. Unter den 126
Kupferstichen, welche Bartsch von ihm beschreibtf hat er sich den
Geist und die Form der Schule Raphaels wohl am meisten in den
bekannten sechs Triumphen des Petrarca, der Liebe, der Keusch-
heit, des Ruhms, der Zeit, des Todes und der Religion, N0. 117-122,
angeeignet. Den treiflichen Schüler des Maroanton erkennt man
besonders in der nach einer Zeichnung des Giulio Romano gesto-
chenen Eroberung ron Karthago vom Jahr 1539, N0. 86, dem
grössten Blatt des Meisters. Wie ausgezeichnet er im Fache des
Portraits auch als Kupferstecher war, beweist das im Jahr 1543
gestochene Bildniss des Kürfürsten Johann -Friedrich des Gross-
müthigen, N0. 126, das beste, so wir meines Erachtens vbn diesem
Fürsten besitzen.
Jakob Bink, entweder 1490, oder 1504 zu Köln geboren, hat
sich nach seinen Kupferstichen jedenfalls nach A. Dürer gebildet
und Italien besucht. Sonst wissen wir von seinem Leben nur, dass
er schon vor dem Jahr 15:46 als Portraitmaler im Dienst des Königs
von Dänemark war, dass er einige Zeit zu Königsberg am Hofe
Albrechts, Herzogs von Preussen, gearbeitet und im Jahr 1549 Voll
diesem nach den Niederlanden geschickt wurde, um dqrt ein Grab-
denkmal für dessen Gemahlin machen zu lassen, im Jahr 1551
förmlich in die Dienste dieses Fürsten getreten und gegen 1:360 in
Königsberg gestorben ist. Merkwürdigerweise ist von historischen
Bildern keins von ihm bekannt. Von den Bildnisscn, welche ihm
beigemessen werden, habe ich nur das in der Kaiserl. Gallerie zu
Wien gesehen. Es ist von energischer Auffassung und feiner
Zeichnung, kühl, aber harmonisch in der Färbung. In der Kunst-
1 Bartsch VIII.
319 11'.