Epoche von 1500 bis 1550.
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datenleben N0. 98-102, die aus dem geselligen Leben, N0. 96 und
97, und ganz besonders die zwanzig Blätter eines Hochzeittanzes,
N0. 103. Die zahlreichen Holzschnitte in dem bekannten, zur Ver-
herrlichung Kaiser Maximilian I. verfassten Gedichte, der Teurdank,
wofür er ebenfalls die Zeichnungen gemacht hat, bietet nur ein
untergeordnetes Interesse dar. Die Gegenstände haben den Künstler
offenbar nur wenig angemuthet. Die Motive sind meist lahm, die
Pferde sehr schwach, die Proportionen der Menschen meist zu kurz.
Am meisten sind noch die recht ausführlichen landschaftlichen
Hintergründe gelungen.
Albrecht Altdorfer. Dieser im Jahr 1488 zu Altdorf in der
Nahe von Landshut in Baiern geborene Künstler liess sich in Re-
gensburg nieder und starb daselbst im Jahre 1538. Er ist einer der
eigenthümlichsten Schüler von A. Dürer. In seinen Erfindungen
tritt das phantastische Element noch einmal in einer besonders an-
ziehenden und poetischen Weise hervor. Er ist in der Zeichnung
ziemlich schwach, in den Verhältnissen oft zu lang, in den Formen
und Motiven oft hässlich und geschmacklos, doch in Rücksicht der
Tiefe und Kraft der Färbung allen anderen Meistern der Schule
überlegen. Auch bildet er mehr im Einzelnen, als irgend ein an-
derer von ihnen, die Landschaft aus, welche er gelegentlich schon
zum ansschliesslichen Gegenstand seiner Bilder macht. Endlich führt
er seine Bilder in einem sehr soliden Impasto mit der grössten Liebe
im Einzelnen aus. In der Architektur, wie in sonstigem Beiwerk,
erfuhr er indess einen so starken Einfluss italienischer Kunst, dass
er eine Art Uebergang zur zweiten Gruppe der Dürefschen Schüler
bildet. Das frühste, nach der Jahrzahl 1506, mit achtzehn Jahren
von ihm gemalte Bild, was ich kenne, ist eine Kreuzigung im Lan-
dauer Brüderhause zu Nürnberg. Es ist noch ganz vom Geiste
Dürers durchdrungen, schön in der Oomposition, ergreifend im Aus-
druck, klar und kräftig in der Färbung und von miniaturartiger
Ausführung. Ein sehr bedeutendes Werk desselben Gegenstandes
ist ein grosser Flügelaltar vom Jahr 15117 in der Gallerie zu Augs-
hurg. Die Verkündigung auf den Aussenseiten der Flügel, gehört
in dem Adel der Gestalten, der Schönheit der Züge, dem Gefühl
im Allädrlwk, zu dem Besten, was er geleistet hat. Sein Haupt-
werk ist indess der Sieg Alexander des Grossen über Darius vom
Jahr 1529, No.169, der Oabinette in der Pinakothek zu München
Da M188 hier ill den Schutz- und Trutzwaifen aus der Zeit des