Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

Epoche von 1500 bis 1550. 
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Sachsen, Friedrich den Weisen gemalt, im Jahr 1603 von dem 
Kurfürsten Christian II. dem Kaiser Rudolph II. verehrt, gelegentlich 
eines Bildertausches von NVien nach Florenz kam, wo es sich jetzt 
in der Tribune befindet. Es ist in den Köpfen ganz realistisch ge- 
halten und die Jungfrau ein nicht ansprechendes Portrait. Der 
zweite König hat eine grossc Aehnlichkeit mit Dürer selbst, Die 
Landschaft des Hintergrundes gleicht ganz der auf dem berühmten 
Kupferstich des heiligen Eustachius, dessen Zeit hiedurch annähernd 
bestimmt wird. Es ist in einem tüchtigen Impasto sehr lleissig 
ausgeführt. 
Ungefähr aus derselben Zeit dürfte das geistreich aufgefasste 
und trefflich ausgeführte Bildniss eines Mannes mit einem breitkram- 
pigen Hut und einem Orden um den Hals in der Sammlung des 
Herzogs von Rutland in Belvoireastle in England herrühren. 
Alle bisher erwähnten, historischen Gemälde übertrifft indess 
in Umfang und Kunst weit ein Bild, welches er während seines 
Aufenthalts in Venedig für die, dem heiligen Bartholomaeus ge- 
weihte, Kirche der deutsehen Kaufmannschaft ausführte. Dasselbe 
stellt das Fest des Rosenkranzes vor. In der Mitte thront vor 
einem Vorhang die heilige Jungfrau mit dem Kinde. Zu ihrer 
Rechten knieet der Pabst und Geistliche, zu ihrer Linken der Kaiser 
Maximilian I., hinter beiden die vornehmsten Mitglieder der deut- 
schen Kaufmannsehaft, vor allen ein Mitglied der Familie Fugger. 
Alle diese werden von der lllaria, dem Kinde, dem hinter der Jung- 
frau stehenden Dominious, und vielen in der Luft schwebenden 
Engeln mit Rosen bekränzt. In der reichen Landschaft des Hinter- 
grundcs stehen in kleinen Figuren Dürer und B. Pirkheimer. Der 
erste hält eine Tafel, worauf sich folgende Inschrift befindet: Exegit 
quinque mestri spatio Albertus Dürer Germanus MDVI. und das 
Monogrammß Dieses etwa 4 Fuss hohe, 8 Fuss breite Bild ist 
in der Composition ebenso reich, als kunstreich angeordnet. Ein 
in der Mitte des Vorgrundes die Laute spielender Engel zeigt den 
Einüuss der venezianischen Schule, in welcher dergleichen häufig 
in dieser Weise angebracht sind. Aber auch die Malerei sprach 
in den wenigen im Jahr 1837 noch erhaltenen Theileng in sehr 
 
l Ein guter Sfeindrucl: hievon von Bademann in Prag.  2 Dieses Bild Vmfdß 
1er deutschen Kaufmannsehaft von dem Kaiser Rudolpb II. um hoben Preis abge- 
kauft und mwh Prag gebracht. wo es in der Kaiserl. Sanunlung bis Zllm Jßhf 
41782, in welcher es auf Befehl des Kaiser Joseph II. mit anderen Kunstwerken
	        
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