Epoche von 1460 bis 1500.
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rühmt er indess zu seiner Zeit im südlichen Deutschland war, beweist
der Umstand, dass er, sowohl in Frankfurt, als auch schon vor
seiner, wahrscheinlich im Jahr 1516 erfolgten Uebersiedelung, in
Basel, Gemälde ausgeführt hat.
Das älteste, von ihm bekannte, im Jahr 1495 bei ihm bestellte
Bild befindet sich in der Sammlung zu Augsburg. Es enthält in
verschiedenen Abtheilungen Vorgänge aus der Passion, darüber die
gekrönte Maria, darunter die Bildnisse der Stifterinneil. Von den,
in den Jahren 1500 und 1501 in Frankfurt für die Dominikaner-
kirohe ausgeführten, Bildern, acht grossen Tafeln aus der Leidens-
geschichte, zwei Stammbäumen der Maria und der Dominikaner,
deren der eine „Hans Hollbeyn de Augusta 1501" bezeichnet ist,
sind nur noch die beiden letzten übrig. Ein Abendmahl, jetzt in
der Leonhardskirche dort, die Vertreibung der Verkäufer aus dem
Tempel und Christi Einzug, Flügel desselben im Städefschen Institut
(N0. 100 und 101), gehören zu seinen geringeren Arbeiten. Ungleieh
bedeutender ist das 1502 ausgeführte Bild in der Augsburger
Sammlung, welches als Hauptvorstellung, die Verklärung Christi,
zu den Seiten, die Speisung der 4000 Mann, und Christus, welcher
einen Teufel austreibt. zu beiden Seiten die männlichen und weib-
lichen Mitglieder der Stifter enthält. Der Christus ist sehr würdig,
die Jünger in den Motiven übertrieben und geschmacklos, die Bild-
nissel durchweg höchst naiv und lebendig, die Ausführung überall
von grosser Sorgfalt. In demselben Jahr hat er auch, nach der
Bezeichnung, eine Reihefolge von sechszehn Bildern für den Abt
des Klosters zu Kaisersheim beendigt, welche sich jetzt in der
Pinakothek befinden. Diese sind von sehr verschiedenem Werthe,
denn während einige, z. B. die Beschneidung, N0. 14, und vor
allen die Darstellung im Tempel, N0. 60, zu seinen vorzüglichsten
Werken gehören, fallen andere aus der Passion, wie die Verspot-
tung Christi, N0. 15, durch die Ueberladung und Verzerrung sehr
unangenehm auf. Zu seinen flüchtigen, ja zum Theil rohen, Bildern
gehört eine Folge der lilartyrien von neun Aposteln, welche sich
jetzt in Nürnberg, theils in der Moritzkapelle, theils im Landauer
Brüderhause, befinden.
Sein Hauptwerk ist ein grosses, im Jahr 1504 ausgeführtes
Bild, worauf viele Vorgänge aus der Legende des heiligen Paulus,
und oben die Dornenkrönung Christi dargestellt ist, in der Gallerie
zu Augsburg. Der Kopf des Heiligen ist immer höchst edel.