Epoche von 1490
bis 1530.
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Das frühste, mir bekannte WVerk von ihm befindet sich unter
N0. 101-103, als unbekannt, im Museum zu Antwerpen. Es ist
ein Altärchen mit Flügeln, dessen Mittelbild die Maria mit dem
Kinde auf einem Thron und vier Engel, von denen zwei musiciren,
die Flügel, den Kampf des heiligen Georg mit dem Drachen und
den heiligen Christoph darstellen. Hier finden sich schon die ecki-
gen, zu gewaltsamen Vcr-kürzungen neigenden Motive, welche zuersf
bei ihm in der niederländischen Schule vorkommen. In dem sehr
braunen Fleischton sieht man indess noch den Einfluss seines Mei-
sters, O. Engelbrechtsen.
Schon später ist eine Kreuzigung in der Gallerie Lichtenstein zu
Wien (dort irrig Hans von Culmbach genannt). Es ist ein geistreiches
Werk von etwas röthlichem Fleischton, und jener zarten Beobachtung
der Luftperspective, welche seine Kupferstiche so sehr auszeichnet.
Ungefähr aus derselben Zeit ist ein Bild in derselben Gallerie,
welches die Einsiedler Paulus und Antonius in der Wüste vorstellt,
denen ein Rabe ein Brod bringt. Die Landschaft ist. hier sehr
durchgebildet. Das jüngste Gericht im Zimmer des Bürgermeisters
auf dem Rathhause zu Leyden. Dieses liefert einen schlagenden
Beweis, wie wenig dieser Künstler Aufgaben solcher Art gewachsen
war, und wie tief die Kunst für die Auffassung von dergleichen
seit der Zeit des Memling gesunken war. Die grosse Fläche er-
scheint nicht allein äusserst leer, die Composition styllos, sondern
auch die Köpfe haben etwas sehr Nüchternes und Dürftiges. Die
sorgfältige Zeichnung kann hiefür nicht entschädigen. Die ursprüng-
lich kräftig bräunliche Fleischfarbe hat sich nur noch in einigen
Theilen der inneren Seiten der Flügel, am meisten aber in dem
Petrus und Paulus erhaltenß welche auf den Aussenseiten der
Flügel sitzend mit einem landschaftlichen Hintergründe dargestellt
sind. Der Paulus ist zugleich würdig im Motiv, wie im Charakter
aufgefasst, während der Petrus ein laortraitartiges und ziemlich
gemeines Ansehen hat".
Bei weitem das bedeutendste, mir von ihm bekannte Werlqist
ein hllügelaltar von ziemlicher Grösse im Besitz des Kunsthändlers
Laneuville zu Paris, worauf die Errichtung der ehernen Schlange
dargestellt ist. Die sehr reiche Composition zerfällt in viele Gruppen
Putzlefßäl 12930;? Aufsehen des "Mittelbildes rührt wahrscheinlich von zu starkem
bekannt? Eaiflvlfilth exher Rgstaurfjtion her, welche im Jahr 1807, als durch die
muqste e "WWXPlosxon em Stuck Farbe abgefallen war, vorgenommen werden