VIII
Vorrede.
Bemerkungen über alle diese verschiedenartigen Blätter vornehmlich
die Seite der Erfindung und des Malerischen hervorgehoben
habe. Ein näheres Eingehen auf den technischen Theil, eine
genauere Beschreibung einzelner Blätter liegt ausserhalb der Grenzen
dieses Handbuchs. In beider Beziehung habe ich indess auf das
bekannte Werk von Bartsch: „Le peintre graveur" und auf die
Nachträge zu demselben von Rudolph Weigel verwiesen. In Betreff
der so wichtigen Handzeichnungen der Meister habe ich mich, bei
der erstaunlichen Anzahl derselben, und der schweren Zugänglich-
keit der meisten, vollends nur auf wenige Anführungen beschränken
müssen. Wenn endlich der Leser die Namen einer grossen Anzahl
von Malern ganz vermissen wird, so bemerke ich, dass deren Aus-
lassung nicht aus Vergesslichkeit, sondern mit guter Absicht ge-
schehen ist. Der Zweck eines Handbuchs besteht nämlich darin,
auf den Standpunkt der neusten Forschungen von den wichtigeren
Erscheinungen der zu behandelnden Schulen, in deren verschiedenen
Epochen, sowohl im Betreff des historischen Thatbestandes, als der
ästhetischen Würdigung, eine kurze Rechenschaft zu geben, und
für diejenigen, welche selbst Forschungen über die betreffenden
Schulen machen wollen, die Quellen nachzuweisen. Alle solche
Maler, welche weder mit einem namhaften Meister zusammen-
hängen, noch 'selbst sich für ihre Epoche über das Mittelmässige
erhoben, noch endlich aufgandere Maler von namhaftem Verdienst
einen Einfluss ausgeübtohaben, habe ich daher, als dem Zweck
eines Handbuchs fremd imd auf den Leser nur zerstreuend wirkend,
unterdrückt. Die Maler dieser Art sind ein Gegenstand für Künst-
lerlexika. Dagegen habe ich selbst minder bedeutende Maler auf-
genommen, wenn sie sich an einen Künstler ersten Rangs, wie
Rubens oder Rembrandt, angeschlossen haben, um eine möglichst
vollständige Vorstellung von dem Umfange ihrer Wirksamkeit zu
erwecken. Aber auch bei den grössten Künstlern konnte es mir
nicht einfallen, mich auf die Besprechung aller ihrer Werke ein-
zulassen. Ein Solches ist Gegenstand einer Künstlerbiographie, wie
z. B. Passavant von Raphael geliefe-t hat. Im Einzelnen wird
natürlich immer Verschiedenheit der insichten darüber herrschen,