Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

Epoche vun 1420 
bis 1530. 
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Obwohl es einige schöne Köpfe enthält und von grosser Kraft der 
Farbe ist, so zeigt das geringere Verständniss und die mindere 
Meisterschaft doch, dass es eine Jugendarbeit des Meisters ist.'  
Der heilige Franziskus, welcher vor einer Felsmasse knieend, 
die Stigmata erhält. Vor ihm, das Gesicht mit der Hand bedeckt, 
der Laienbruderf In der felsigen Landschaft noch kleinere Figuren. 
Dieses kleine, bei dem Lord Heytesbury auf seinem Sitz He y te s b ur y 
in Wiltshire befindliche Bild zeichnet sich gleichsehr durch seine 
pastose und feine Ausführung, als die Sattigkeit und Tiefe des war- 
men Tons aus. Der Umstand, dass der Lord es von seinem Arzt 
in Lissabon gekauft hat, macht es wahrscheinlich, dass der Meister 
es während seines Aufenthalts in Portugal in den Jahren 1428 und 
1429 ausgeführt hat. 2  
Zunächst folgen in der Zeit die jetzt im Museum zu Berlin be- 
findlichen Flügel des Genter Altars, deren Ausführung von ihn1 her- 
rührt. Dass er auch die Landschaften auf den, übrigensvon Hubert 
gemalten, Flügeln der Einsiedler und Pilger ausgeführt hat, glaube 
ich deshalb", weil darauf nur in südlichen Gegenden vorkommende 
Bäume, als Orangen, Pinien, Cypressen und Palmen mit grosser 
Naturtreue gemalt sind, aber nur Jan auf seiner Reise nach Portugal 
Gelegenheit gehabt hatte, dergleichen in der WVirklichkeit zu sehen. 
 Maria mit dem Kinde unter einem Schirmdach sitzend. Be- 
zeichnet „Comp1etnm anno Domini MCOCOXXXII per Johannem de 
Eyck Brugis" und seinem Motto: „Als ich chan", d. h. S0 gut ich 
es vermag, 3 zu Ince in der Nähe von Liverpool. Der Kopf der 
Maria in diesem Bildchen ist ungewöhnlich edel, die Falten des Ge- 
wandes aber scharf und eckig. 
Das Bildniss eines Mannes in der Nationalgallerie zu London 
(Nr. 222). Bezeichnet: "(Tolles de Eycks me fecit anno MCCCG. 33. 
Oct. 21, und seinem obigen Motto. Von seltenster Wahrheit und 
Lebendigkeit, und wunderbarer Präcision und Meisterschaft der Aus- 
führimg. Ebendaselbst (Nr. 186) das Bildniss von Jan van Eyck und 
seiner, wahrscheinlich, im Jahr 1430 mit ihm verheiratheten Frau, 
welche sich im festlichen Anzuge, in einem kleinen Zimmer mit vie- 
len Einzelheiten, stehend, die Hände geben. Zu ihren Füssen ein 
1 Näheres darüber Treasures of art Th. III.  349.  2 Naheres tdßiäuägrä: 
dem vierten Bande desselben Werks S. 389. T d Nach GEW?" 311955 lächwurts: 
van Eyck S. 73, ist es eigentlich die erste Halfte des hollandnsc en P 
"Als ik knn, niet als ik wil." 
	        
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