Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

Epoche von 1420 bis 1550. 
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sich Bäume an dessen Rande spiegeln, in einer sonnenbeschienenen 
Wiese dahinter, spricht sich indess schon das reine und tiefe Natur- 
gefühl aus, welches erst 200 Jahre später in den Landschaften Ruys- 
daels zu einem besonderen Fach und in grösstgy Vonkommenheit 
ausgebildet wird. In dem Flügel auf der Seite des activen Wirkens 
wird der Zug der Streiter Christi durch drei heldenmässige, lm-beer- 
bekränzte Gestalten in Harnischen von glänzend geschliHenem Stahl 
eröffnet. Nach den Zeichen in den Standarten, welchesie tragen, 
stellen sie, wie zuerst de Bast bemerkt, die Heiligen Sebastian, Georg 
und Michael, als die Schutzheiligen der drei alten flandrischen Ge- 
nossenschaften des Bogens, der Armbrust und der Fechtkunst dar. 
Drücken die beiden zu den, Seiten Einfachheit, Tüchtigkeit und Treue 
in ihren Zügen von ächtgermanischem Charakter aus, so ist es dem 
Künstler in dem mittleren, in welchem man durch das rothe Kreuz 
auf seinem silbernen Schilde den heiligen Georg erkennt, gelungen, 
den innersten Kern des religiösen Ritterthums zur ergreifendsten 
Anschauung zu bringen. Wir sehen hier nämlich eine gewaltige 
Heldennatur, welche sich im Vollgeiühl ihrer Kraft vor der Gottheit, 
hier das Lamm, worauf er fest hinblickt, demüthigt. Der hochbe- 
tagte Kaiser, welcher sich ihnen anschliesst, soll am wahrscheinlich. 
      
61 lmd auch als Heiliger hier die meiste An- 
wartschaft hat. Unter den übrigen gekrönten Häuptern ist der 
durch Adel der Züge und Ausdruck der Andacht ausgezeichnetem 
wohl gewiss der im Mittelalter mit Recht so hoch gefeierte Köni 
Ludwig der Heilige. Im geistigen Gehalt steht dieser Flücel 511i 
gleicher Höhe mit dem der Einsiedler. In der Landschaft gutem er 
dem mit den Pilgern kaum nach. Ueber der zerklüfteten Felsen- 
gand unmittelbar hinter den Reitern sieht man zunächst grüne, mit 
äumen besetzte Anhöhen hinte r  . 
noch grösserer Ferne gewahrt 2131161211132 iiiiltuläletlsäifrvlillirdgen. In 
krönte Bergkette hinter denen endlich schneeb d lic 0386m ge- 
Horizont abschliessen. Hier hat Jan van E ck e 61:1 tehGlpfel (im 
den frischen Eindruck der Pyrenäen wieder  eb wo i) ne Zweifel 
Tand seines Aufenthalts in Portu al  J 11g gven, WO ehe er wah- 
endung des Werks, gesehen hatge iäerasirgxhl agil; 1:320 vor dernBe- 
der er h   ssende Fluge! 
h g 2c tfn Rlchter steht zwar auf derselben Höhe der künstleri- 
i {im usbfldungi die Charaktere der Köpfe entsprechen indess der 
ugabe minder als die auf dem vorigen. Dagegen hat derselbe
	        
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