Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Siebentes 
Buch. 
Abfchnitt. 
Sechster 
Schrecken des Kriegesa darfiellen. Die Skizze zu dem erfien diefer Bilder 
Iieht man in der National Gallery zu London. Auch im Treppenhaufe der 
Advokatenbibliothek zu Edinburg hat er grofse Gemälde gemalt. Ebenfo war 
er für John Boydelfs Shakefpeare-Gallery thätig. In Leigh Court befand {ich 
ein Wahrfcheinlich mit an Mr. Vanderbilt in New York verkauftes Haupt- 
exemplar feiner xCanterbury Pilgrimsa. Mit vier Bildern ift er im South 
Kenfmgton Mufeum vertreten; am beften aber lernt man ihn in dem ganzen 
Reichthum feiner Erfmdungsgabe und in der ganzen Frifche feiner F arbenfülle 
in der Londoner National Gallery kennen. Die Gegenftände feiner hier be- 
wahrten Bilder, einfchliefslich der Skizze für Burleigh Houfe, wgriechifche Wein- 
lefez, nWaldtanza, nKalypfor, ein iDianabada und ein vmythologifches Kriegs- 
getümmelr, charakterifiren feine aufs vklaffifche Genree gerichtete Befonderheit. 
832353„ Henry Szäzgleimz wurde am 19. October 1766 zu London geboren und 
fiarb in Kenflngton Gore am 15. September 1839. Er war Schüler feines 
Vaters, des Miniaturmalers William Singleton, und der Londoner Akademie; 
1793 malte er im Auftrage vdie feierliche Sitzung der königl. Akademikerr, 
ein Bild, welches noch in der Akademie hängt, deren Mitglied er gleichwohl 
niemals wurde. Er war fiets als Buchilluftrator befchäftigt und malte gegen 
Ende feines Lebens vorzugsweife Scenen aus Shakefpeares Werken. Seine 
Formenfprache ift etwas maniriert, aber gewählt. In der Londoner National 
Gallery fieht man fein grofses Bild vDer blinde Seher Tirefias, von feiner 
Tochter Manto geführte und feinen vAriel, von einer Fledermaus durch die Luft 
getragenr, aus Shakefpeards vSturmr. 
Die Reihe der hervorragenderen englifchen Gefchichts- und Sittenmaler, 
welche wenigfiens mit einem Theil ihrer Wirkfamkeit noch dem achtzehnten 
Jahrhundert angehören, ifi hiermit gefchloffen. Es iPc erfreulich zu fehen, wie 
keck und frifch {ich die nächfifolgende Generation auf den Schultern diefer 
Meifier zu immer höherer und reinerer Ausbildung ihrer Kunft erhoben hat. 
Yfifabßfäüißf Da die Meifier der neuen Generation, wenn ihre Lehrjahre auch noch ins 
difuääelfslf" 18. Jahrhundert fallen, mit ihrer ganzen Thätigkeit jedoch erfi dem 19. jahr- 
hundert angehören, fo können wir fle hier nicht mehr befprechen. Nur kurz 
hinweifen können wir als auf hervorragende Meifter, welche die englifche Kunfi 
Siyiilllfam des I9. Jahrhunderts eröffneten, auf Künfiler, wie Sir William Allan von Edin- 
burg, R. A. und P. R. S. A. 1) (1782-1850), den geifireichen Maler orienta- 
2113,23? lifchen Volkslebens,  wie Thomas Uwins 2), R. A. (1782-1857), den Nachfolger 
52,333? Smirkds, Singleton's und Stothards,  wie den Schotten Sir David Wilkzkß), 
R. A. (1785-1841), den berühmten Darfteller englifchen Volkslebens,  wie 
Niliiläi; den Iren William Mzlready, R. A. (1786-1863),  wie Benjamin Robert 
Haägli; lfzzydonil) (1786-1846), ßVillzkzm Etzjlä), R. A. (1787-1849), und IV Collins Ü) 
Collms- R. A. (1783-1347). 
I) Das heifst: Präfident der Königlich Schottifchen Akademie. 
2) Mrs. Uwin: (feine Wittwe): Recollections of Thomas Uwins. 2 Vol. London 
3) Allan Cunniglzam: The Life of Sir David Wilkie. 3 Vol. London 1343. 
4) Tom Taylar: Life of B. R. Haydon etc. 3 Vol. 2. ed. London 1853. 
5) Alexander Gilchrijl." Life of William Etty. 2 Vol. London 1855. 
6) W. Wilkie Collin: (fein Sohn): Memoirs of the Life of William Collins Esq. 2 Vol. 
1 858. 
London 1848.
	        
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