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Sechstes Buch.
Abtheilung.
Zweiter Abfclmitt.
JandeI-Ieem
Pcädter Mufeum (die Bezeichnung auf Jan Davidsz gefälfcht), die kaif. Galerie
zu Wien, die Galerie Czernin dafelbll, das Oldenburger, das Aachener, das
Weimarer Mufeum. Aufserhalb Deutfchlands und Oefierreichs ift er kaum
gekannt; doch kommen einzelne feiner Werke im Brüffeler und im Stockholmer
Mufeum, fowie in der Bridgewater Gallery zu London vor.
Corn. de Heem's Halbbruder Yan de Heem, der erfi 1650 geboren wurde,
ift als Künfiler nicht bekannt. Die ihm hier und da bisher zugefchrieben Bilder,
wie das von 1650 datirte Stilleben der Dresdener Galerie, können fchon ihrer
Entllehungszeit wegen nicht von ihm herrühren und find vielmehr Werke feines
Vaters.
Andere Schüler
kennen lernen.
diefes
Letzteren
werden
wir
in
anderem
Zufammenhange
Dagegen haben wir in der Utrechter Schule noch zwei Stillebenmaler zu
Bjäjslä" nennen. Der erfte ift Halm: (Baltkafzzr) zum der Aß, der aus Middelburg ge-
bürtig warfl) I6I9 der Utrechter Gilde beitrat, 1633 aber allerdings Bürger
in Delft war,3) wo er um 1656 noch lebte. Er malte anfprechende, äufserft
fein, aber keineswegs geleckt durchgeführte, warm und zart getönte Bildchen,
in denen {ich als Befonderheit bunte indifche Mufcheln den Früchten und Ge-
fäfsen gefellen. Bezeichnete Bilder feiner Hand befitzen das Berliner Mufeum,
die Dresdener Galerie, die Gothaer Galerie, das Amalienflift zu Deffau und die
Sammlung Minutoli zu Liegnitz.
Jacob Gillig- Der zweite ift Yricob Gillzg, welcher um 1636 zu Utrecht geboren War und
1701 dafelbfi ftarb. Seine Befonderheit waren gefangene Fifche, welche er im
kleinen Mafsftabe zart und malerifch auszuführen verfland. Beglaubigte Bild-
chen feiner Hand befltzen das Utrechter, das Berliner, das Schweriner Mufeum
und die Kunfthalle zu Karlsruhe.
Die
Haarlemer
Schule-Ü
ääjjfzijxg? Wie Haarlem den lebhafteflen Antheil an der politifchen Erhebung Hol-
lands hatte, fo fleht es wenigPcens bis 1640 auch an der Spitze der nationalen
Entwickelung der holländifchen KunPc. Dafs die holländifch-realiflifchen Fächer
der grofsen Bildnifsgruppenmalerei, der Sittenmalerei in kleinerem Mafsflabe
und der naturwahren und doch durchgeiftigten Landfchaftsmalerei in Haarlem
überhaupt zuerfi entflanden feien, läfst {ich freilich nicht fagen; aber Iie ge-
langten hier doch am früheften zu einer eigenartigen, anziehenden Blüthe, und
nur in wenigen anderen holländifchen Städten haben {le {ich zu folcher Allge-
Hailiämer meingültigkeit entwickelt, wie hier. Die Haarlenler verflanden es eben, eine
Kunßweife. bald feine, bald großartige, immer aber treue Naturbeobachtung mit einer
I) F. f. v. d. Branden a. a. O. p. 869.
2) Oäreerfs Archief IV p. 279.
3) Oäremü Archief I p. 44.
4) Lileralur." Saznue! zlrlzpzing.' Befchrijving ende lof der Stad Haerlem.
lizm: Harlemias. Haarlem 1648. Dr. A. v. der PWlligen: Les artifies de
augmentäe Harlem et Haag 1870. PV. Bade: Die Künßler von Haarlem,
K. VII (1872) S. 91 FC; 164 ff.; 275 ff.
1628. Tlz. Sclzrerz-
Harlem. Ed. revue et
in der Ztfchrft. f. bild.