Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

deutfche Malerei 
Jahrhunderts. 
hervorragenderen 
Meißer. 
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Flammenzungen fprechen konnte; und was Cornelius und die Seinen, die 
freilich eben deshalb nur eine Uebergangsftufe bezeichnen, der deutfchen Kunft 
an ihrem technifchen Können, ohne welches keine echte Kunft denkbar ift, ge- 
nommen haben, das haben fie ihr an dichterifchem Schwunge der Phantafie, 
an Reinheit und Grofsartigkeit des Ausdrucks, an Tiefe der Empfindung und 
des Gedankens zu erfetzen gefucht. Dafs diefe letzteren Eigenfchaften und die 
wtechnifchen Qualitätem einander ausfchliefsen, wie die einfeitigen Idealiften der 
erften Hälfte diefes Jahrhunderts wähnten und wie die einfeitigen Realiflen der 
Gegenwart meinen, ift nicht zuzugeben. Die Gefchichte der Malerei widerfpricht 
einer folchen Auffaffung. Freilich aber kann die nothwendige Vereinigung 
einer fich eng an die Natur anfchliefsenden gefunden und gediegenen Technik 
mit hoher geiftiger Künfllerkraft nicht von aufsen kommen, am wenigften durch 
die Nachahmung unferer gefchickten Nachbarn; fie mufs aus dem innerPten 
Kern des deutfchen Volkswefens heraus neu entftehen; und ob man dann der 
grofsen deutfchen Kunfl der Zukunft den vielerfehnten, durchgeiftigten vRealis- 
musr oder einen Fleifch und Blut gewordenen nldealismusx beimeffen wird, 
kann uns gleichgültig fein. Gelehrtenftuben- und Künftlerwerkflatts-Schlagworte, 
welche fietem Wechfel unterworfen find, thun es nicht.
	        
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