deutfche Malerei
jahrhunderts.
Ueberblick,
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er 1742 Director der Malerakademie wurde. Von feiner eklektifchen Malweife
giebt feine wHimmelfahrt Chriftir im Heil. Geiftfpital in Nürnberg eine Vorftellung.
Das von feinem Vater begonnene bekannte Zeichenbuch fetzte er fort. Haupt-
fächlich aber war er Kupferftecher l). Der zweite Sohn Johann Daniel's, Georg
ilfarlizz Preisler (17oo- 1754) gehört zu den angefeheneren Kupferftechern lfgiäf;r_
feiner Zeit. Vor allen Dingen {tach er die Bildniffe der Patrizier feiner Vater-
ftadt i). -Johann Daniel's dritter Sohn, Yolmmz Martin Preisler (1715-1797),
war ausfchliefslich Kupferftecher. In Paris arbeitete er als dritter Deutfcher
neben Schmidt und Wille an dem Verfailler Galeriewerk. Im Jahre 1744
berief ihn König Chriftian VI. von Dänemark als feinen Hofkupferftecher nach
Kopenhagen; 1754 wurde er hier Profeffor an der durch Friedrich V. neu
organifirten Kunftakademie; und hier blieb er auch bis an das Ende feines
Lebens. Berühmt ift fein grofses, auf zwei Platten geftochenes Blatt, welches
die Reiterftatue Friedrichs V. darfiellt 3). Der vierte und jüngfte Sohn
Johann Daniel's, Valentin Daniel Preisler (1717-1765), kehrte von Kopenhagen, Plieiggn
wo er den Unterricht feines Bruders gehoffen, nach Nürnberg zurück und
machte fich hauptfächlich durch feine Bildniffe in SchwarzkunPH) einen Namen.
Als Schüler Johann Daniel Preislefs ift ferner das Nürnberger Findelkind
Karl [Vlzzrczzs Tufclzerä) (1705-1751) zu nennen, der nach vielen Reifen 1743 äfcän
als Hofmaler, Hofbaumeifter und Akademieprofeffor nach Kopenhagen ging,
wo er 1754 den Hauptantheil an der Umbildung der Akademie nach franzöfi-
fchem Mufler hatte. Er war ein vielbefchäftigter Maler, Zeichner und Kupfer-
ftecher. Sein Oelgemälde xSappho und Cupidorc von 1748 in der Kopen-
hagener Galerie ifi: kein übles Durchfchnittsbild in einer fchon halb antikifirenden
Manier.
Als Schüler Georg Martin Preisler's fei Folzmm Adam Sclzweicklzart Scgggelü
(1722-1787) genannt, Welcher eine befondere Art der vTufchmaniem erfand, 113'111-
die jedoch weniger rein und wirkungsvoll ift, als die von Le Prince (oben
S. 974) in Frankreich angewandte.
Bei den übrigen Nürnberger Malern des 18. Jahrhunderts, wie dem Land-
fchaftsmaler und Radirer F. C. Dietzfclz (1710-1769), von deffen Hand das [Mimik
Schweriner Mufeum 15 Bildchen befitzt, können wir uns nicht aufhalten.
Die befprochenen Nürnberger Meifter aber haben uns fchon nach Kopen- (Q2111;
hagen geführt; und da das geiftige Leben der dänifchen Hauptftadt im vorigen irfuglejliäflu
Jahrhundert anerkanntermafsen nicht nur ein Anhang, fondern ein wirkliches hundert-
Stück des deutfchen war, fo können wir nicht umhin, in diefem Kapitel ein Dgfjfäfllßi"
Wort über die Kopenhagener Kunft des 18. Jahrhunderts anzufchliefsen.
Ehe wir aber kurz auf die Entwickelung der dänifchen Malerei diefes Zeit- Da;
raumes eingehen, müffen wir einen Blick auf die f chw edifche Malerei ü) werfen,
I) Seine Werke bei Leizjfrlzuh a, a. O. S. 55-56 in der Anmerkung
2) Das Verzeiclmifs feiner Blätter bei Leitfchulz a. a. O. S. 6I-67.
3) Seine übrigen Stiche bei Leitfcimlz a. a. O. S. 70-71.
4) Leitfchuh a. a. O. S. 74-79,
5) Leigfchulz a. a. O. S. 25-5;
6) Nach gütigen handfchriftlichen Mittheilungen des Herrn Confervators Eichhorn an der Kgl.
Bibliothek zu Stockholm. Vgl. auch C. Eichhorn." Mälare och mälningar frän Sverigefs renässans, in
Nya Svenska Studier. 1881.
Gefchichte d. Malerei. III. (III, 2.) 65