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Buch.
Siebentes
Fünfter Abfchnitt.
Willzehn Tzfclzbezkz genannt (1751-1829), ebenfalls feines Caffeler Oheims
Schüler, ein Meifier, den fchon feine Freundfchaft mit Goethe fo berühmt
gemacht hat, dafs er in der Regel gemeint ifl, wenn von Tifchbein fchlechthin
die Rede ift, und daher im nächften Kapitel etwas eingehender gewürdigt werden
Tigc-hgäin. mufs. Ein Sohn des zweiten Bruders der älteren Generation, 9'011. Vrzl. Tzfelz-
qjffcäb Öezizfs (1715-1767), war 17012. [frzerlrielz Azzgzgff Tzfclzbzlzäz (1750-1812), Welcher
ebenfalls Schüler feines Oheims Joh. Heinrich Tifchbein d. A. in Caffel war,
fpäter zuerft Hofmaler des FürPcen von Waldeck, 1800 aber Director der
Leipziger Akademie wurde. Er malte hauptfächlich leicht und angenehm auf-
gefafste Bildniffe, wie fie {ich im Leipziger, im Weimarer, im Braunfchweiger
Mufeum und im Stadellfchen Inftitut zu Frankfurt a. M. erhalten haben.
Tiä-htfgin_ Sein Sohn Karl Ludwzg Tzfelzbeizz, der 1797 in Deffau geboren wurde und
1855 in Bückeburg ftarb, gehört zu den alterthümlicheren Sittenmalern des
I9. Jahrhunderts. Genug von diefer Familie. Von einer anderen mittel-
deutfchen Künftlerfamilie, den Nahlls, kann in diefem Zufammenhang nur 9501:.
J-ä: ärlahlAzzg. [Vezhl d. f. (1752-1825) als Schüler Ich. H. Tifchbein's d. A. genannt
werden. Er wurde nach einem bewegten Leben 1792 Profeffor der Caffeler
Akademie. Die Caffeler Galerie befitzt einige matt antikifirende mythologifche
Darftellungen feiner Hand.
Mecklenbvr- In Mecklenburg-Schwerin entfaltete fich in der erfien Hälfte des
ldglfgnKiälnfizg. 18. Jahrhunderts am Hofe des Herzogs Chriftian Ludwig (geil. 1756) eine Art
Jahrliilzyilziirgi" von Kunfileben. Die oft in diefem Buche genannte Schweriner Galerie war
im Wefentlichen fein Werk. Sein von ihm entdeckter, zur Ausbildung nach
Dresden gefchickter und fchliefslich in Ludwigsluft mit Aufträgen überhäufter
Dzeirielz lfizzziorß (1722-1772) darf nicht mit Stillfchweigen
übergangen werden, weil die Schweriner Galerie von feiner Hand nicht weniger
als 5 3, freilich recht reizlofe Bilder jedes erdenklichen Inhalts befitzt. Aufser-
B. Denner. dem War ßezltlz. Demzer (unten), der in Mecklenburg Prarb, fein Bildnifs-
maler. Hofmaler des Herzogs Friedrich aber waren die geborenen Berliner
Liszelajjkyk Clzrgßzinn Friedrich R. Liszezvsky (1725-1795), deffen Schweßer Almzz Doro-
tlzea Tlzeröufch, geö. Liszewsky (1722-1782) als berühmte Bildnifsmalerin die
Mäßig Welt durchreifte, und fein Neffe Georg David Mattlzieu (1736-1778). Der
Oheim ward in der Ludwigslufler Stellung fogar erft der Nachfolger des Neffen.
Bilder ihrer Hand fxeht man in der Schweriner Galerie.
rährägjiger Braunfchwei g kam Wegen feiner berühmten, jetzt in der Hauptftadt
Kunmeben- befindlichen Galerie zu Salzdahlum (Salzthalen, Salzdahlen) fchon während des
18. jahrhunderts für Kunftfreunde in Betracht. Von den herzoglichen Hofmalern,
wie Tobias Querfurt, dem Vater des oben (S. 1013) genannten Auguft Querfurt, ift
jedoch kaum etwas zu berichten. Höchftens des Landfchaftsmalers Fall. Friedrielz
ß:iffflä_ PVezZfelzr, genannt Pafclza Weitfck (1723-1803) könnte gedacht werden. Seit
1788 war er Infpector der Galerie zu Salzdahlum. Er bemalte hauptfachlich
die Fürftenberger Porzellane, hinterliefs aber auch einige Oelbilder, welche im
vniederländifchen Gefchmackr gemalt fein follten, ohne jedoch fo recht über die
fade Manier ihrer Zeit hinauszukommen. Ihrer vier befinden fich im Braunfchwei-
Darmnädter gifchen Mufeum. Sein Sohn war der oben (S. 1016) genannte Fr. Weizfelz.
Kunflleben. Die Darmflädter Galerie iH: als folche erft eine Schöpfung vom Ende