Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Buch. 
Siebentes 
Vierter Abfchnitt. 
wStadt im Wintern im Mufeum van der Hoop des Amfterdamer Reichsmufeums 
fleht in ihrer kühlen, ruhigen Haltung freilich auf anderem Boden. 
Thiermaler: Auf dem Gebiete der vereinigten Landfchafts- und Viehmalerei war der 
Jak-v-Srrij-Dordrechter Yacob zum S172] (1756-1815) ein gefährlicher Nachahmer feines 
grofsen Landsmanns A. Cuyp, weil er diefen nicht nur in den mit feinem 
Namen bezeichneten Bildern, wie man ihrer einige im Amlterdamer Reichs- 
mufeum (früher Paviljoen Welgelegen bei Haarlem) und im Leipziger Mufeum 
ftudiren kann, fondern auch in unbezeichneten, ja wohl auch einmal mit 
11A. Cuypa bezeichneten Bildern fo nahe zu kommen fuchte, dafs er in dem 
Verdachte Pceht, gelegentlich feine eigenen Werke als folche Cuyp's in den 
Handel gebracht zu haben.  Ein als Maler und als Radirer 1) gleich hoch 
gefchätzter Meifter diefer Art aus der Uebergangszeit zum 19. Jahrhundert ift 
Jan KobeILlOdEiIIII Yalz K066i], der 1779 zu Delftshaven geboren wurde und 1814 zu 
Amfterdam fiarb. Seine in Holland fehr gefuchten, flch glücklich an P. Potter 
(oben S. 741) anlehnenden Bilder lind im Auslande fehr felten. In Holland 
trifft man f1e z. B. im Amfterdamer und im Rotterdamer Mufeum, im Mufeum 
Fodor zu Amfterdam und im Mufeum Teyler zu Haarlem.  An ihn fchlofs 
 fich Woulcr Yohm-mes van Trooßzvyk (1782-1810) an, der hauptfächlich durch 
feine Radirungen. 2) berühmt ift, dem aber im Rotterdamer Mufeum auch ein 
Bild zugefchrieben wird. 
Auf dem Gebiete der militärifchen Pferdemalerei lebte im 18. jahr- 
Langiääijk hundert in Rotterdam noch ein ausgezeichneter Künftler, welcher Dirk Langw- 
dzjk hiefs und 1748 in Rotterdam geboren wurde, 1805 dafelbft flarb. Gemälde 
feiner Hand fah der Verfaffer nur im Rotterdamer Mufeum, welches auch eine 
Reihe köftlicher Handzeichnungen von ihm befitzt. Bekannt aber find feine 
Radirungenß), von denen z. B. rder Vorpoftem von 1777 und vCliC Ein- 
fchiffung der Ruffen und Engländere von 1779 genannt feien. 
Bxlluaiif" Die holländifche Stilleben- und Blumenmalerei beherrfchte die RachelRuyfch, 
R- RMÄCh-welche, wie wir gefehen haben (oben S. 771) erPc 1750 ftarb, bis zur Mitte 
des Jahrhunderts. Aus der zweiten Hälfte des ]ahrhunderts mögen Arzt 
Schläääam Sclzoumzm von Dordrecht (1710-1792), der übrigens auch Bildniffe und andere 
Jan van o5. Dinge malte, deffen Schüler 74m mm Os (1744-1808) von Middelharnis und 
J. Linthorit. Folzmmcs Lzizllzozlji (1745-1815) von Amfterdam erwähnt fein.- 
äQCRfZJQ Auf dem Gebiete des Porträtftichs befafs Holland im I8. Jahrhundert 
an Yacobus Holzbrakwz, einem Sohne des Malers und Kunftfchriftftellers Am. 
 Houbmken (oben S. 856), noch einen bedeutenden MeiPcer, der nach der Anficht 
feiner Verehrer4) alle Vorzüge feiner grofsen Vorgänger, Edelincläs ein- 
gefchloffen, in fich vereinigte. Er wurde am 25.'Dec. 1698 zu Dordrecht 
geboren und ftarb am 14. Nov. 1780 in Amflerdam. Er hat weit über 500 
Bildniffe, aber auch 7 Blätter nach Bildern Rembrandts und 9 Blätter nach 
Corn. Trooft geflochen. 
I)  Ph, van der Kellen: Le peintre-graveur Holl. et Flam. I. Utrecht 1866, p. 198-203. I0 Blatt. 
2) 7. Plz. van der Kellen a. a. O. p. 187-497.  30 Blatt. 
3) Andreßn, Handbuch, II, 1873, p. II. 
4) Monographie von A. Verlzuell: jacobus Houbraken et son oeuvre. Arnheim 1875.  
Suppläment 1877.
	        
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