Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

Malerei 
Die franzöllfche 
jahrhunderts. 
Die übrigen Meißen 
987 
Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg, der feit 1733 im regften Verkehr 
mit Oudry ftand1), hatte {ich eben in feine Bilder vernarrt und kaufte alle auf, 
deren er habhaft werden konnte. Auch als Radirer nimmt Oudry übrigens 
einen bedeutenden Rang ein 2). 
Der eigentliche franzöfifche Architekturmaler des 18.]ahrhunderts endlich Amäiäfäfm- 
war lufubert Robert, geb. zu Paris den 22. Mai 1733, geft. dafelbft den I5. April Hub.Robert. 
1808. Er kam früh nach Rom, wo er fich im Anfchlufs an die dortigen 
Architekturmaler, wie Pannini (oben S. 917), durch Heifsiges Studiren der Refte 
des grofsen Alterthums zu einem der gefchicktelten klafficiftifchen Künftler feines 
Faches heranbildete. Nach Paris zurückgekehrt, wurde er 1766 Mitglied der 
Akademie, fpäter Confervator der königlichen Gemälde und  Zeichner der 
königlichen Gärtena. Seine Architekturbilder fmd aufserordentlich malerifch 
mit trefflicher decorativer Bildwirkung angeordnet, breit, fiott und leicht gemalt, 
hübfch hell und klar getönt. Der Louvre, einfchliefslich der Sammlung Lacaze, 
befltzt ihrer etwa 2o. Andere befinden f1ch noch in den Schlöffern zu 
Fontainebleau, Trianon, Meudon, Compiegne u. f. w., einige in den Provinzial- 
mufeen zu Marfeilles, Bordeaux, Montpellier, Orleans und Tours. Zwei befitzt 
die Galerie zn Peit, eins die Schleifsheimer, eins die Darmftädter Galerie. Auch 
als Radirer wird Hubert Robert mit Recht gefchätzt 3). 
Radirt, geftochen oder Zeichnungen für Buchilluftrationen gemacht haben 
eben die meiften franzöfifchen Künftler des 18. Jahrhunderts. Den Stift, die 
Nadel oder den Stichel zu handhaben, gehörte zur Kunit. Wollen wir zum 
Schluffe diefes Abfchnittes noch einen kurzen Blick auf den Zuftand der ver- 
vielfältigenden Künfte in Frankreich während diefes Zeitraums werfen, 
fo haben wir jedoch, da uns hauptfachlich die eigentlichen Peintre-Graveurs 
interefiiren und diefe zum grofsen Theil fchon genannt find, nur wenig 
nachzuholen. 
Die eigentlichen Kupferftecher, welche die Ueberlieferungen der grofsen Ffäfgglcfihß 
franzöfifchen Schule des veriloffenen Jahrhunderts (oben S. 377-379) fortfetzten ltäßhfähifs 
und nicht nur die Bilder der bedeutenden Meifter der Vergangenheit, fondern hwfnderrs. 
auch ihrer Zeitgenoffen oft maffenhaft vervielfaltigten, fchlugen keine neuen Rich- 
tungen mehr ein. Wir brauchen uns bei Kupferftechern wie Niet. Henry Tardzku 
        
de Larmqfßn, Vater und Sohn (letzterer 1684-175 5), Ch. JVic. Coclzzäz dem 
Vater(1688-1754), Pierre Avelme (1710-1790) 5), zum: Surugue (1686-1762)6), 
Herm. Simon Tlwmafjin d. 7. (1 687 7)-1 741), dem Teniers-Stecher Yacgues-Plzilzjbpe 
Leöas (1707-1783), dem Wouwerman-Stecher Yean Moyrerzu (1691-1762) und 
den jüngeren Audrmfs daher auch nicht aufzuhalten. 
Bedeutender blieben noch die Parifer Porträtftecher wie Claude Drevet Dlftigitrfä" 
 69 Blatt. 
a. O. p. 8S- 
1) Vgl. F. Schlie im Schweriner Katalog 1882, S. 460, 
z) Robert Dunzesni! a. a. O. II, 188-206, XI, 231-232.  
3) Baudicozar a. a. O. I, p. 171-184.  18 Blatt. 
4) A. j'ai a. a. O. p. 1x76. 
5) Diefe Daten erfcheinen keineswegs fxcher. Vgl. A. im a. 
6) A. 7a! a. a. O. p. 1159. 
7) Nicht 1688. Vgl. A. 7a! a. a. O. p. 1184.
	        
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