Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

Malerei 
franzöfxfche 
Jahrhunderts. 
Die f ranzöüfchexu 
Gefchichtsm 211er. 
955 
duktionswerkes nach Studienblättern diefes Meifters anfertigte, gehören feinem 
zwanzigflen und einundzwanzigflen Lebensjahre an. Seine angeblichen Hirten- 
bilder (Paftoralen), die neben mythologifchen Darftellungen den Hauptbefland- 
theil feiner Werke bilden, fehen aber freilich wie Caricaturen der im Freien 
fpielenden Liebesfcenen Watteau's aus. Uebrigens kann man gewiffe Stil- 
wandlungen in Bouchefs Werken verfolgen. Anfangs befieifsigte er flch, im 
Anfchlufs an Le Moine und Watteau, noch einer gewiffen Feftigkeit der 
Modellirung, einer gewiffen Wärme der Farbe; in feiner mittleren Zeit, in 
welcher er am meiften er felbft iflz, wird er leichter und flüchtiger, aber auch 
freier und geiflreicher in der Formengebung, nimmt er jenen in blafsblau und 
rofa fchwelgenden zarten Silberton an, der der Empfindung des Zeitalters der 
Pompadour, feiner Freundin, fo fehr entgegenkam. In den letzten zwanzig 
Jahren feines Lebens, in denen er nur noch aus dem Kopfe nlalte und jedes 
Naturftudium grundfatzlich verfchmähte, wurde er immer Hauer und allgemeiner 
in der Zeichnung, immer verblafener in der Pinfelführung, immer unnatürlicher, 
wenn oft auch wieder kräftiger und bunter in der Färbung. Einen befonders 
papierenen Eindruck machen feine Landfchaften. 
Ein vollfländiges Verzeichnifs der Werke Bouchens geben auch feine  
neueften Biographen nicht. Viele von ihnen befinden flch noch im Privatbefltze. 
In öffentlichen Gebäuden Frankreichs haben flch erhalten feine vier wdessus 
de porter von 1738 und 1739 im Nationalarchiv zu Paris (früher I-Iötel Soubife),  
feine vier Deckenbilder von 1753, welche die vier Jahreszeiten darftellen, in Paris, 
der Salle du Confeil des Schloffes zu Fontainebleau, feine dramatifch bewegte i"  
Darftellung iNeptun und Amymonea von 1764 im Schloffe Grand Trianon. 
Von den öffentlichen Sammlungen ift natürlich der Louvre zu Paris am reichflen im Louvre, 
an Bildern feiner Hand. Im alten Beftande diefer Sammlung flnden wir XVCÜUS 
in der Schmiede Vulkanse von 1732, das Receptionsbild von 1734, welches 
wRinaldo und Armidau darftellt, wDiana, dem Bade entfteigendr, von 1742, ein 
Hirtenidyll von 1743 und noch drei andere vPaftoralee; unter den Bildern, 
welche 1870 in den Louvre kamen, befinden flch Bouchefs vVenus in der 
Schmiede Vulkansa von 1757, wVertumnus und Pomonar von 1763, vCephalus 
und Auroraa von 1768 und noch fechs andere Bilder mythologifchen oder 
poetifcllen Inhalts; in der Salle Lacaze des Louvre endlich fleht man z. B. 
zwei Darfcellungen der Schmiede Vulkans von 1741 und 1747, wdie drei 
Graziem und ein weibliches Bildnifs von feiner Hand.  Von Bouchefs Bildern 
in den Provinzialgalerien Frankreichs feien vCephalus und Aurorw im Mufeum franzöigfchen 
von Nancy, 1, Apoll und eine Nylnphek von 1750 im Mufeum zu Tours, ßldie Prolvixlzial- 
Vereinigung der Künflee von 1751 im Mufeum von Angers hervorgehoben.  ga einer" 
Berühmte Bilder des Meifters im franzöflfchen Privatbefltze flnd das oft wieder- franzäizfchen 
holte Bildnifs der Frau von Pompadour, z. B. dasjenige beim Duc d'Aumale Püvatbeflll- 
(Fig. 653) 1) und die Landfchaft mit der Mühle bei Mr. Rothan.  Aufserhalb 
Frankreichs fleht man nirgends fo viele Bilder Bouchens beifanlmen wie im 
Mufeum von Stockholm. Hier befindet flch feine reiche wGeburt der Venusa, im lliäfßum 
auch Galateas oder Venus" Triumph genannt, von 1740, hier fleht man feine Stockholm. 
Mantz a.
	        
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