Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

Malerei 
italienifche 
Jahrhunderts. 
931 
bildung ging auch er nach Rom. Um I745_I746 fcheint er über Turin und 
andere oberitalienifche Städte, auch feine Vaterftadt berührend, nach Deutfch- 
land gereift zu fein, {ich erfi in München aufgehalten, fich dann aber 1746 
oder 1747 in Dresden niedergelaffen zu haben, wo er bis 1758 anfzifüg blieb. 
In diefem Jahre reifte der Meifter nach Wien; 1762 finden wir ihn in Warfchau, 
1764 aber Wieder in Dresden, wo er nunmehr Mitglied der Akademie wurde; 
1768 aber nahm er hier feinen Abfchied, um Hofmaler König Stanislaus 
Poniatowskys von Polen zu werden. In Warfchau verlebte er dementfprechend 
die letzten zwölf Jahre feines Lebens. 
Wenn Belotto auch von der Nachahmung feines grofsen Oheims ausging, 332322: 
fo entwickelte er doch bald eine etwas andere, von derjenigen des letzteren Eigenart- 
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wohl unterfcheidbare Eigenart. Er fleht die Stäcltebilder, welche er malt, noch 
fchlichter, realiflifcher, mit noch treuerer Linien- und Lichtperfpective, als 
diefer; er führt fie mit fefler detaillirendem, etwas härterem, hie und da, wie 
in den fchematifchen Wellenlinien feines Waffers, auch conventionellerem Vor- 
trag aus und hüllt f1e in ein fchlichteres, kühleres Licht, wie es freilich den 
nordifchen Gegenden, welche er in der Regel malte, auch eigenthümlich iit. 
Alles in allem ergreifen feine Bilder uns malerifch und poetifch nicht in gleichem 
Mafse, wie diejenigen feines Oheims; für flch betrachtet, gehören fie aber immer 
noch zu den erflaunlichflen und erfreulichften Leiitungen der landfchaftlich 
angehauchten Profpectenmalerei. 
 Die Bilder feiner venezianifchen und römifchen Frühzeit flnd nicht leicht Seine Bilder
	        
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