Die italienifche Malerei
Jahrhunderts.
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find {eine noch aus dem 17. Jahrhundert ftammenden Bilder, wie die römifche
Anficht von 1685 in den Ufflzien zu Florenz und die venezianifche Anficht Florenz,
von 1691 im Mufeum zu Madrid. Spätere, bezeichnete Bildchen feiner Hand Madrid,
fleht man z. B. im Pal. Torreggiani zu Florenz, in der Turiner-Pinakothek, in
der Sammlung Manfi zu Lucca, auf der lfola Bella und in den franzöfifchen
Provinzialfammlungen zu Touloufe und zu Hävre.
Der Hauptmeifter des 18. Jahrhunderts auf dem Gebiete der römifchen
Säulen- und Ruinen-Architekturmalerei aber war Giav. Paola Paunzäzzl Was Gigghjgfflo
Meifter wie die Viviani (oben S. 23 5) vor ihm in diefem Fache geleiftet
hatten und was eine beträchtliche Anzahl von Mitbewerbern, auf die wir nicht
eingehen können, auch in oberitalienifchen Städten neben ihm in diefer Rich-
tung leifteten, übertraf er durch die Klarheit und decorative Pracht feiner Seine Art.
auch mit fchönen landfchaftlichen Fernen ausgeftatteten Compofitionen, durch
die Sicherheit und Feftigkeit feiner Zeichnung, durch die Leichtigkeit und
Frifche feiner Pinfelführung und durch die geiftreiche und malerifch wirkfame
Vertheilung reichfarbiger Figurengruppen zwifchen feinen Bauwerken. Giov. Sein Leben.
Paolo Pannini war im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zu Piacenza
geboren, lernte in Rom, wurde am 26. Juli 1732 in die franzöfifche Akademie
zu Paris aufgenommen, blieb aber in "Rom wohnen, wo er im Alter von
73 Jahren Prarb l). Seine Bilder werden heute noch oder heute wieder gefucht
und bezahlt. Dementfprechend ift fein Name aber zu einem Gattungsbegritffjääigitfm
geworden, der die Werke der verfchiedenften Architekturmaler des 18. Jahr- bilden
hunderts deckt. Seine echt bezeichneten Bilder, von denen einige auch
Binnenanfichten römifcher Kirchen darftellen, ragen durch die Klarheit ihrerFarbe
und die geiftreiche Frifche ihrenPinfelführung hervor. Doch mögen manche der
unbezeichneten, fchwerer gefärbten Bilder, die in römifchen Sammlungen feinen
Namen tragen, befonders diejenigen des Palazzo Corfini und der Villa Albani,
wirklich echte Jugendbilder des Meifters fein. Als echt bezeichnete und datirte 5231232153
Bilder feien die folgenden genannt: vDas Feil auf der Piazza Navona in Romr Bilder
von 1729 und xdas Innere der Peterskircher von 1730 im Louvre zu Paris, die im Louvre,
beiden Bilder von 1735 im Mufeum zu Edinburg, welche das Innere der Pauls- in Edinburg,
und der Peterskirche in Rom darflellen, die beiden römifchen Ruinenbilder von in Rom,
I 740 im Mufeum zu Grenoble, die beiden fchönen Ruinenbilder von 1743 im in Grenoble,
Louvre zu Paris, der auch in der Sammlung Lacaze noch bezeichnete Bilder im Louvre,
Panninfs befitzt, die Anficht des Petersplatzes in Rom von 1757 in der ägräcgaüglter
Bridgewater Gallery zu London und die beiden prächtigen Säulenruinenbilder Gallery),
von 1758 im Mufeum zu Madrid. Ihnen fchliefst {ich ein fchönes bezeichnetes in Madrid,
Bild im Schloffe zu Windfor an 9). in Windfor.
I) Sein Geburts- und fein T odesjahr werden verfchieden angegeben. Lanzi (a. a. O. VI, p. 110)
läfSt ihn 1691 geboren werden, 1764 fierben; und damit flimmen die in der Regel zuverläfligen
Archives de Part franeais I, p. 383 überein. Jllarieltß hingegen läfst ihn (Abecedario p. 78) 1765
fierben, alfo 1692 geboren werden, giebt aber auf der folgenden Seite 79 als Mittheilung des Sohnes
des Meifters an, dafs er 1768, dreiundfiebzigjährig geftorben fei, und dementfprechend liifst der
Louvre-Katalog ihn von 1695-1768 leben. Sollte aber das 1768 auf S. 79 bei Mariette nicht
Druckfehler (ein?
2) Man vergl. aufserdem Henry de Clzennevibres: Pannini peintre de fätes publiques in L'Art
1880, III, p. 97-105, 121-126.