Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Sechstes Buch. 
Abtheilung. 
Dritter Abschnitt. 
Auguftinerkirche zu Wien, Galeriebilder z. B. in der Dresdener Galerie, in der 
Galerie Liechtenftein und in der kaif. Galerie zu Wien. 
 Jünger als diefe Schüler L0th's war 711006 van Sckzzppen (geb. zu Fon- 
tainebleau 1670, geft. zu Wien 1751), ein Sohn des Antwerpener Künftlers 
Balthafar van Schuppen. Er kam 1716 nach Wien, wo er 1720 zum Hof- 
und Kammermaler ernannt, 1729 aber zum Director der neu eröffneten 
Wiener Akademie gemacht wurde 1). Er war in erfler Linie Bildnifsmaler. 
Bildniffe feiner Hand fleht man z. B. in der Pefter Galerie, in der kaif. Galerie, 
in der Akademiefammlung und in der Galerie Liechtenftein zu Wien. Vor allen 
Dingen aber ift fein bezeichnetes, lebensgrofses Reiterbildnifs des Prinzen Eugen 
von Savoyen in der Turiner Pinakothek hervorzuheben. 
Auf dem Gebiete der Landfchaftsmalerei machten fich erft an der Wende 
thi-efgaiffen- des Jahrhunderts einige Maler in Wien bemerkbar. Anton Feijienöergrcr, der 
1678 in Kitzbühel in Tirol geboren wurde und 1722 in Wien ftarb, fiedelte, 
nachdem er fich in Italien durch das Studium der Werke der beiden Pouffms 
und Salvator Rofa's gebildet hatte, nach der Kaiferftadt an der Donau über, 
wo er mit feinen reichen, farbigen, breit und flott gemalten Landfchaften 
 einiges Auffehen erregte. Bilder feiner Hand fleht man im Breslauer Mufeum 
(ihrer fechs), in der Dresdener Galerie, in der kaif. Galerie und in der Galerie 
Liechtenftein zu Wien. Einer feiner Schüler war fein jüngerer Bruder, Yrfeplz 
Jogefgiffmlvegßenöeigßzr (1684-1735), von deffen Hand z. B. die kaif. Galerie zu Wien 
zwei wie falfche Bilder Salvator Rofafs wirkende Landfchaften befitzt. Ein 
Jßf- Qrienr. anderer feiner Schüler war Yofeplz Orient (geb. zu Burbach in Ungarn 1677, 
gefi. zu Wien 1747), welcher, wie er Mitglied der Wiener Akademie wurde, 
flch auch einer glatteren, die Einzelheiten forgfaltiger durchbildenden künftleri- 
fchen Ausdrucksweife beileifsigte, übrigens ein befonderes Gewicht auf feine 
vBeleuchtungena legte. Bilder feiner Hand fleht man z. B. in der kaif. Galerie 
und in der Galerie Liechtenftein zu Wien. 
 Mit den Feifienbergefs gemeinfchaftlich malte manchmal der Thier- und 
 Stillebenmaler Franz Werner Tzznzm, genannt Dapper, geboren zu Hamburg 
1658, zu feiner Eigenart entwickelt in Italien, thätig hauptfachlich zu Wien, 
wo er 1724 ftarb. Seine Bilder find gefchinackvoll angeordnet, doch glatt in 
der Behandlung und kühl-bunt in der Färbung, bei übrigens anfprechender 
decorativer Gefammtwirkung. Die Dresdener Galerie befitzt von feiner Hand 
zwei grofse Bilder, von denen das eine lebendes, das andere todtes Geflügel 
darltellt, und zwei kleine Bilder, von denen das eine eine Henne mit ihren 
Küchlein, das andere zwei Tauben zeigt. In der kaiferlichen Galerie zu Wien 
befinden flch acht Bilder des Meifters, aus denen das 1706 gemalte xtodte 
Wild von einem Jagdhunde bewachtr, das vHausgeHügelr und die vBlumen 
mit dem Pelikanr von 1721 hervorragen. Auch in den übrigen Wiener Ga- 
 lerien," z. B. in der Galerie Liechtenftein, die 17 Bilder feiner Hand befitzt, und 
in der Akademiefammlung, fowie in anderen deutfchen Sammlungen, z. B. in 
 der Schweriner und in der Augsburger Galerie, kann man ihn kennen lernen. 
 Zu den Wiener Thiermalern können auch die Hamiltons gerechnet werden, 
Liitzazu a. 
fch rieb 
Der Meifler 
auch 
Wien 
wvan Schüppem
	        
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