Malerei
deuffche
Iahrh
Fränkifche ,
fchwäbifche
Maler.
und bayerifche
833
Sein Schüler war jfokzmn Heiß, der 1640 zu Memmingen geboren wurde läge)?
und 1704 zu Augsburg, WO er hauptfachlich thätig War, fiarb. Seine Bilder,
wie nder Auszug der Israeliten aus Aegytem von 1677 in der Dresdener
Galerie, und vdie Enthaltfamkeit des Scipioa von 1679 im Braunfchweiger
Mufeum, zeigen eine Fortfetzung des decorativ verwertheten Claffizismus
feines Lehrers.
Einer älteren Generation gehörten Meifter an, wie Maltlziius Gorzdolzzclz Golxlääjgeh.
(geboren in Heffen-Caffel, thätig für Kaifer Rudolf in Prag, feit 1614 in Augs-
burg, wo er 165 3 ftarb), von deffen Hand man im Augsburger Rathhaus wdie
Belehnung Moriti von Sachfen mit der Kurwürdea, in der kaif. Galerie zu
Wien, eine vVermählung der heil. Katharinar von 1614 fleht, und wie Jllialtlzzizzs Man],
Ifager (geb. zu München 1566, geil. zu Augsburg 1634), welcher feit 1619 nach Kager"
Entwürfen Peter Candid's1) (oben S. 84, unten S. 884) die Decke des goldenen
Saales des von Elias Holl erbauten Augsburger Rathhaufes, nach eigenen Ent-
Würfen aber z. B. 1627 den italiflrenden Andreasaltar der Martinskirche zu
Landshut malte, auch in der kaif. Galerie zu Wien mit einem Gemälde
vAbigail und Davide vertreten ift. Ein echt Augsburger Hiftorienmaler ohne
fonderliche Selbftändigkeit War Franz Friedrich Frank (geb. zu Augsburg lägafgj
1627, geft. dafelbft 1687), welcher Gemälde in der Annenkirche und im Waifen-
haufe zu Augsburg hinterlaffen hat und z. B. in der kaif Galerie zu Wien und
in der Mannheimer Galerie vertreten ift. In den Niederlanden gebildet war
Üfolzmm Ulrzrlz Mair?) (geb. zu Augsburg 1630, geil. dafelbPt 1704), welcher Joxlhiglr-
verfchiedene Kirchen feiner Vaterfiadt mit Gemälden fchmückte und durch
manche feiner durch den Stich vervielfaltigten Bildniffe bekannt iPt. Die kaif.
Galerie zu Wien befitzt einen 1653 gemalten lebensgrofsen vApoPtel Philippusr
feiner Hand. Wirklich bedeutend in feiner Art aber war der Schlachten-
maler G. Ph. Rugendas 3), welcher 1666 zu Augsburg geboren wurde und Rgenllfls,
1742 dafelbft ftarb, übrigens zu verfchiedenen Zeiten feines Lebens im Aus-
lande, auch in Italien, weilte. Seit 1710 War er Direktor der Augsburger
Akademie. Sein Vorbild war offenbar Jacques Courtois le Bourguignon (oben
S. 316); doch bewahrte er ihm gegenüber eine gewiffe Selbftändigkeit, eine
für einen deutfchen Künftlei- jener Tage hervorragende Sicherheit und Beftimmt-
heit der Anordnung, der Zeichnung und der Farbe. Am reichften an Gemälden
des Rugendas fmd das Braunfchweiger Mufeum und die Sammlung zu Hampton-
court, welche je acht Soldatenftücke feiner Hand befitzen. Ihrer zwei befinden
fich in der kaif. Galerie zu Wien, einzelne z. B. in der Dresdener, der Augs-
burger, der Schweriner Galerie, in der Sammlung zu Hildesheim und in der
Galerie Liechtenitein zu Wien. In weiteren Kreifen ift Rugendas als Radirer
(Fig. 638) und als Schabkünfiler beliebt. Seine 6 Blatt xCapriccie, Reiter und
Bauern, hat er 1698 in Rom geätzt, 6 Blatt vFranzofen vor Augsburgr 1703
und 1704 in feiner Vaterfiadt. Bekannt find feine Blätter wKarl XII. zu Pferde,
die Feinde vor fich hertreibende und vPrinz Eugen zu Pferdee. Ein Land-
fchafter, der fich mit Vorliebe in Augsburg aufhielt, aber 1667 in Regensburg
P, 7. Räe, Peter Candid. Leipzig 1885,
Sandrart, Teutfche Academie, II. S. 329.
Meujefx Archiv I S. 88.
237 Ff.