Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Sechstes Buch. 
Abtheilung. 
Dritter Abfchnitt. 
i" Dresden-Dresdener Galerie genannt, welches Jupiter und Merkur bei Philemon und 
Baucis darflellt. Ferner gehören als Tagesbilder von wunderbarer Leuchtkraft 
inFmlkfurß- vBacchus unter den Nymphena im Städeffchen lnftitut zu Frankfurt a. M., die 
in BerlimWaldlandfchaft mit Pan und Syrinx im Berliner Mufeum, die "Auroraii des 
Tcfjiäg" Braunfchweiger Mufeums, w Merkur mit den Töchtern der Aglaiau in den Uffizien 
in Flßrenl. zu Florenz und einige Bilder des Fitzwilliam Mufeums zu Cambridge hierher; 
Camlwliidgc. als Nachtftücke oder doch als Bilder mit verfchiedenen Lichtwirkungen folgen 
i" München- ihnen der vBrand von Trojae in der Münchener Pinakothek, vdas Reich der 
033511353, VCIIUSK in dei Akademie zu Wien, ein ähnliches Bild im Fitzwilliam Miireiim 
camälidge_ zu Cambridge und vdie Verfpottung der Ceresci im Mufeum zu Madrid. Als 
Alifäglälrfäfg;allegorifche Darflellung Elsheimers ift fein fogenanntes xContentoii der 
i" Äiümhe" Münchener Pinakothek hervorzuheben: die Darltellung eines v Opfers der Menfchen 
um Erfüllung ihrer mannigfachen Wünfche und Verlangenn, wie Sandrart fich 
Idvllifßhes ausdrückt; als fittenbildliches Idyll feiner Hand fei der xfchalmeiblafende 
 Hirte in den Uffizien zu Florenz genannt. Wegen der zahlreichen Bilder Elsheimers 
 im Privatbefitz und feiner durch Grossartigkeit, Breite und Leichtigkeit aus- 
fceiicnsnääzi: gezeichneten Handzeichnungen mufs auf Bode's Verzeichnifs (a. a. OI) hingewiesen 
Raäillflnegen. werden. Höchft geiflreich, aber fehr felten find auch feine Radirungen. Am 
bekannteflen ifl fein wjofeph mit dem Chriftusknabenu; am umfangreichften und 
lebendigflen fein nur in der Dresdener Secundogenitur-Sammlung erhaltener 
vReitknechtu  
 je unfruchtbarer Deutfchland im 17. Jahrhundert an wirklich bedeutenden 
 Künftlern war, mit um fo freudigerem Stolze werden wir uns daran erinnern, 
dafs zu Anfang diefes Zeitraums, fern dem Farteigetriebe, das Deutfchland in's 
Elend brachte, noch ein echt deutfcher Maler lebte und wirkte, deffen Ein- 
flufs flch bahnbrechend auf alle Länder erftreckte und nicht nur in den 
Werken Claude Lorrain's bemerkbar ift, fondern auch in denjenigen Rembrandts 
nachklingt. 
 Von Elsheimers unmittelbaren deutfchen Schülern kennen wir Yacob 
{iaäglhgjjf Erzgfi Tlzomazz von Hageljiein, der um 1605 nach Italien kam, nur aus Sand- 
 rart's Bemerkungen über ihn, 7011121212415 Könzg (bekannte Daten zwifchen 1613 
und 167 5) auch aus einem Miniatur-Gemälde im Münchener Kupferftich-Cabinet, 
aus vier recht trockenen Bildern in der Akademie zu Siena und den der Be- 
zeichnung wie der Behandlung nach ähnlichen vier Bilder der vvier Jahreszeitem 
in der kaif. Galerie zu NVien  Wahrfcheinlich haben wir die Hände diefer Meifler 
in vielen der vunechtenu Bilder Elsheimers zu fuchen, an denen in den ver- 
Hißäjäk fchiedenften Galerien kein Mangel ift. Auf dem Gebiete der Radirung aber fland 
Gwdn fein Freund, der RitzferHerzdrik Goudt von Utrecht (1 585_I63o), ihm am nächlten. 
Hiifääfjln, .Zu den Frankfurter Künfilern rechnen wir ferner Sanzuel Hoßmmzn, der 
Chi", 531'112? fclion von Houbrakeil") als Antwerpener Schüler des P. P. Rubens genannt 
wird. Geboren war er 1591 oder 1592 in Zürich; feine Lehrjahre verbrachte 
I) Vgl. Andresen, die Monogrammißen, Bd. I, S. 57, Hier 8 Blatt. 
2) Vgl. Bade, Studien, S. 317-318.  Auf anderem Boden fcheint 
bezeichnete lebensgrosse nPetrusu des Braunfchweiger Mufeums zu Reben. 
Unterfuchung über die füddeutfche Künßlelfamilie König. 
3) Ed. 1753, I p. 77-78.  Vgl. Gwinner a. a. O. S. 137-140. 
der 
Es 
vJO. König 167511 
bedarf noch einer
	        
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