Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

deutfche 
Malerei 
Jahrhunderts. 
Meißer. 
Frankfurter 
873 
Die Frankfurter Jugendwerkel) Elsheimers, wie die kleine Anficht von 
Frankfurt im Städtifchen Archiv diefer Stadt und wie die fechstheilige Tafel 
mit Darfiellungen aus dem Leben der Jungfrau Maria im Berliner Mufeum,in Berlin. 
find freilich erft fchwache Vorklänge feiner fpäteren Kunft; aber auch 
die Bilder feiner erfien römifchen Zeit, wie die noch etwas trockene grofse Jlägfääfffer 
Landfchaft des Braunfchweiger Mufeums, die nächft feinem Selbftbildnifs in den ifljghrgiäfrs 
Ufüzien überhaupt das gröfste Bild feiner Hand ift, wie die noch ohne aus- igclgfsifaz, 
geführten Hintergrund dargefiellte vjudithr der Dresdener Galerie, die noch 13x23?"- 
unmittelbar durch Correggio eingegebene vRuhe auf der Fluchtn in der kaif. (kaif, 631-), 
Galerie zu Wien, vdie Geburt Chriftii in der Sammlung Czernin dafelbfi und 
vder hl. Martina im Berliner Mufeum zeigen des Meifiers Eigenart noch nicht in Berlin- 
zu der völligen Selbfiändigkeit feiner zwifchen 1605 und 1620 entftandenen Bilder 
entwickelt. An der Grenze diefer Zeit ftehen Bilder Elsheimers, wie das Uebbeääfsgs- 
nMartyrium des hl. Lorenzrr in der Münchener Pinakothek, das vOpfer zu 
Lyfiraa im Städelfchen Inftitut zu Frankfurt a. M. und die vHagam in den in Flvrenß, 
Ufüzien zu Florenz. 
Von Elsheimers reifften Bildern mit Gefchichten des alten TePca-fgilfffernfägietf 
ments ifi; vor allen Dingen das köfiliche, in der iLandfchaft wie eine mgltlgfifäiges 
Vorahnung Claude Loirain's wirkende, Jofeph, den feine Brüder in den Brunnen 
werfen, darftellende Bildchen der Dresdener Galerie zu nennen; doch fei auch in Dresden. 
noch das klare, leuchtende Bild beim Marquis of Bute in London erwähnt, wäxfggf" 
welches die Begegnung des Elia mit Obadja darftellt. Unter Elsheimers Stoffen 
aus dem neuen Teftament ift ßßdie Flucht nach Aegyptem fein Lieblings- mfniäfäääes 
gegenfiand, bei deffen DarPrellung er feine Meifterfchaft in der Wiedergabe 
nächtlichen Dunkels, Mondfcheins und Sternenlichts bethätigt; denn wenn auch 
die Dresdener Galerie ausnahmsweife ein Tagesbild von wunderbarftem Schmelze in Dresden, 
(Fig. 637) mit diefem Gegenftand befitzt, fo find doch die meifien Darftellungen 
diefer Art, welche Elsheimer gemalt hat, z. B. das durch Goudt's Stich bekannte 
Bild der Münchener Pinakothek, die ähnlichen Werke des Louvre zu Paris und  yjgghem 
des Ferdinandeums zu Innsbruck und das anders angeordnete Bildchen der inlmrsbruck, 
Galerie Liechtenftein zu Wien, ausgefprochene Nachtftücke. Ein herrliches, im iiiziiiiizn- 
feinfien Abendlichte leuchtendes Bildchen ift vChriftus mit den Jüngern auf dem um)" 
Wege nach Emmausr in der Afchaffenburger Galerie; in ähnlichem Lichte Prrahlt i" Agätgffen" 
die liebliche rRuhe auf der Fluchtr beim Duke of Devonfhire zu Chatsworth. Chatsixorth, 
Ein Tagesbild ifi: vder barmherzige Samariterr des Louvre zu Paris, ein Nacht- in Paris- 
ftück mit wunderbarer Lichtwirkung die wVerleugnung Petriu in der Akademie zu irigäpedig- 
Venedig. Als Bilder aus der Heiligengefchichte fchliefsen fich diefen noch gerchiäiiiliin 
die Landfchaft mit dem hl. Hieronymus in der Hamburger KunPrhalle und die imHamburg. 
Landfchaften mit dem hl. Lorenz in der Karlsruher Kunßhalle und im Mufeum zu  13213211", 
Montpellier an. Unter den mythologifchen Bildern des MeiPcers, welche {ich Nlfsgjgrg 
in der Regel auf Ovids Metamorphofen fiützen, fei zunächfi als Binnenraum- gifches 
fcene von köfilicher vGemüthlichkeitr und feinPcer Behandlung der verfchiedenen 
Beleuchtungen das berühmte, von Goudt geftochene kleine Meifterwerk der 
Gefammtlifte der Werke Elsheimers mufs nochmals auf Bozleiv Arbeit über ihn 
Bade hat viele {einer Bilder zuerfk richtig beflimmt oder ans Licht gezogen. 
I) Für die 
gewiefen werden.
	        
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