Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Buch. 
Sechstes 
Abtheilung. 
Zweiter Abfchnitt. 
Mufeum, in der National Gallery zu London, in den öffentlichen Sammlungen 
 zu Berlin, München, Schwerin und Karlsruhe. Von feinen ähnlichen Nacht- 
Cläailäräirfäi-ilücken mit Kerzen- oder Lampenbeleuchtung feien zunächfi als religiöfe 
in München, Gegenfiände vdie klugen und thörichten Iungfrauem in der Münchener Pina- 
in Calfehkothek, die nMagdalenenr in derfelben Sammlung und in der Caffeler Galerie. 
im Louvre. die vhl. Familiee im Louvre zu Paris genannt, der in feiner wCeres, bei Fackel- 
licht Proferpina fuchende, auch ein mythologifches Bild SchalckenÄs befitzt. 
in Dresden, Bekannte, hübfche Sittenbilder diefer Art aber f_1nd z. B. in der Dresdener 
Galerie (Fig. 634) ßdas beim Kerzenfchein einen Brief lefende Mädchene , die 
 ßKokettee mit der Kerze in der Hand, vder junge Mann, welcher einer weib- 
lichen Büfte lachend in's Geflcht leuchtete und vdas Mädchen, welches ein Ei 
in München. gegen ein Licht hältr, in der Münchener Pinakothek das nMädchen, welches 
in Schwerin, einem anderen die Kerze auszublafen fuchte, in der Schweriner Galerie drei 
 vier bezeichneten Bilder des Meifiers, im Braunfchweiger Mufeum das 
wMädchen, welches ein Kohlenbecken anbläfia und der ßjunge Mann, welcher 
mit einer Gypsmaske fpieltr, in den kleineren deutfchen Sammlungen noch 
manche charakterifiifche Bildchen, ferner ßzwei Frauen beim Kerzenfcheinu im 
im Louvre, Louvre zu Paris, der ßOfflzier, einer Dame einen Schmuck bringende in der 
in_ London, National Gallery zu London, vdie Frau beim Ankleidena im Haager Mufeum 
mit? am und drei kleine Bilder im Amfterdamer Reichsmufeum. Schalckens Sitten- 
Amüerdam" bilder haben manchmal eine humorifiifch fatirifche Spitze, die ihnen ein gewiffes 
geiftiges Intereffe verleiht. 
Sähcüißjfeßrfä Sein Schüler war Arnold Bannen, ein 1669 zu Dordrecht geborener, 1729 
ärglfäg. zu Amfterdam gefiorbener KünPcler. Anfangs in Dordrecht anfäffig, liefs er 
Sein Leben. {ich fpäter, nach einer Reife durch Deutfchland, 1696 in Amfierdam nieder. 
gäfjgrfnäcßlze Auffallend find zunächfi feine vier grofsen Regentenfiücke von 1706, 1715 und 
Amüi1;dam_ 1716 im Amfterdamer Reichsmufeum. Natürlich fmd fie weit glatter und leerer 
im Vortrag, weit conventioneller in der Auffaffung, als die Regentenftücke 
 der beften Zeit des 17.]ahrhunderts. Aber für ihre Zeit find fie doch tüchtig 
 gemacht; der Perrückenftil ift gut getroffen, und. im Tone ift befonders das 
Sittiälifder letzte angenehm warm und einheitlich. Seine Sittenbilder in der Art derer 
 feines Meifiers, nur etwas gröfser im Mafsfiabe, etwas Hauer im Tone, etwas 
in Dresden, verblafener in der Durchführung, aber lernt man am beften in der Dresdener 
Galerie kennen, die ihrer nicht weniger als fieben befitzt, unter ihnen fünf 
NachtPcücke, eins mit der Jahreszahl 1695, eins mit der Jahreszahl 1698. Andere 
in Berlin z. B. im Vorrath des Berliner Mufeums, im Schweriner, im Stockholmer, im 
 am Braunfchweiger, im Oldenburger Mufeum. 
Iefläzglrikvezf Endlich dürfen wir nicht vergeffen, dafs Amald zum Houärzzkelz, der bekannte, 
oft von uns genannte Verfaffer der in erfter Auflage 1718-21 unter dem 
Titel vDe groote Schouburgh der Nederlandfche Kunftfchilders en Schildereffenu 
in Amflerdam erfchienenen Künftlerbiographien, Dordrechter war. Er war 
Sein Leben. am 28. März 1660 in Dordrecht geboren, hier Schüler des Samuel van Hoog- 
firaaten, wandte {ich aber 1710 nach Amfierdam, wo er am 18. October 1719 
Sei" Sül- begraben wurde l). Er malte, wie Adriaen van der Werff, biblifche, mythologifche 
Oud Holland III. 
Obreenß- Archief VI.
	        
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