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Sechstes
Buch.
Abtheilung.
Zweiter Abfchnitt.
Rad?fif1fgen_ auf alle feine Bilder einzugehen. Es fei nur noch bemerkt, dafs auch einige
Radirungen feiner Hand, welche Kühe darftellen, bekannt findl).
Ein Schüler Aelb. Cuyp's war Bzzrent zum Krzlrazzf, der 1650 in Dordrecht
Bigjfrlgtf" geboren und 1721 dafelbft geftorben fein foll. Einen bezeichneten iKuhflallr
feiner Hand befltzt das Schweriner Mufeum.
Dääfjcräter Dordrechter Thier- und Landfchaftsmaler mehr im Sinne der Schule
Llillääatyc-hgägmlädriaen van de Veldds, etwa Dirk van Berghen (oben S. 649) verwandt,
makr- waren die Mitglieder der Familie de Leeuw. Sebafiiaen de Leeuw war
dffeiffw der Vater, Gabriel und Pieter waren die Söhne. Von Gabriel de Leenrv
'(1643H-1688) befitzt das Stockholmer Mufeum ein bezeichnetes Bild. Von
116131228132 Pieter de Leeuw. der 1669 der ßConfrerie-x beitrat und nach 1678 ftarb,
befitzen bezeichnete Bilder z. B. die Münchener Pinakothek (von 1671), das
Städeffche Inftitut zu Frankfurt a. M. (von 1673) und die Galerie Liechtenilein
zu Wien, nicht bezeichnete z. B. die Mufeen zu Lille und zu Rotterdam, fowie
die Akademiefammlung zu Wien.
Däfiäfjlfjrffr Auch unter den Dordrechter Sittenmalern giebt es noch einige
male" angefehene Meifter.
äläfrgiä Abraham Diepnzeuz, der als Schüler des H. M. Sorgh (oben S. 839) in Rotter-
dam genannt wird, 1648 Mitglied der Dordrechter Malergilde wurde und 1674
noch am Leben war, übrigens in Rotterdam geftorben fein foll, fcheint durch
das Studium Adr. Brouwefs gebildet zu fein. Recht gut, kräftig und warm ift
fein xßauernfrühftücke von 1665 im Berliner Mufeum. Vier ähnliche Bilder
feiner Hand befltzt das Schweriner Mufeum. Andere werden ihm in der Mann-
Seine
Radirungen.
heimer Galerie zugefchrieben.
Jjßovg" ffazz 2mm Hoogfirazzlelz, der 1630 in Dordrecht geboren wurde, war ein
Schüler feines bekannten Bruders Sam. van [Jaogßraaten (oben S. 721). Er
folgte demfelben 1652 auch nach Wien, wo er fchon 1654 ftarb. In der
kaif. Galerie zur Wien fieht man ein luftiges Sittenbild, zwei Weiber in einer
Stube darftellencl, von feiner Hand.
Der berühmteite Meifier diefer Reihe aber war Goafriezl Sclzalckerzi), der
Seine Art. bekannte Maler kleiner Nachtftücke mit Kerzen oder Lampenlicht. Geboren
Sein Lebßn- war er 1643 zu Made; doch kam er 1654 mit feinem Vater nach Dordrecht;
geftorben ift er 1706 im Haag. Sein erfter Lehrer war ebenfalls Samuel van
Hoogftraaten. Doch erfcheint er in feinen Werken als ein fo unmittelbarer
Nachfolger Ger. Dou's, dafs man faft annehmen möchte, er habe auch bei
diefem Meifter (oben S. 782) in Leiden gelernt. Thätig war er hauptfachlich
zu Dordrecht, wo er 1665, 1685 und bis 1691 nachweisbar ift; dann zog er
nach dem Haag. Eine Zeit lang malte er auch in England für König
lrVilhelm III. und in Düffeldorf für den Kurfürften Johann Wilhelm.
seigfOl-ZEÜB" Godfried Schalcken hat einige ganz oder faft lebensgrofse Bildniffe und
Bild" Sittenbilder gemalt: z. B. das Bruflbild des Königs Wilhelm III. von England
Amßlßdanh bei Kerzenlicht im Amfterdamer Mufeum, das von 1699 datirte Bild deffelben
im Haßg- Herrfchers bei Tageslicht im Haager Mufeum, das Bildnifs einer pfalzifchen
1) Ph. zum der Kzllen, Peintre graveur I. p. 102-104. 8 Blatt.
z) ffahn Slnith a. a. O. IV. (1833) p. 265-290, Suppl. (1842) p. 588-
Obreelfs Archiv V. p. 170-171. VI. p. 1-2 (G. H. Vktlz).
x 2 7 Nummern.