Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

848 
Sechstes 
Buch. 
Abtheilung. 
Abfchnitt. 
Zweiter 
5:11  Dordrechter Gilde bei, verheirathete fich 1618 und ftarb 1651 oder 1652 in 
seälbiää  feiner Vaterfiadt. Er war in erfter Linie Bildiiifsmaler; fchlicht und natürlich 
hafjäfynßgi: in der Auffaffung, gefund, klar, feft, noch etwas alterthümlich in der Behandlung. 
Welfe- Ein ausgezeichnetes weibliches Bildnifs feiner Hand von 1624 befitzt das Ber- 
liner Mufeum, in dem er mit noch zwei anderen Bildern vertreten ifl; zwei 
Bääiniäe männliche Bildniffe des Meifters von 1633 und 1634 befitzt die Galerie Schön- 
(scgiijnkväfx), born in Wien, eine noch etwas trocken behandelte Bildnifsgruppe dreier Kinder 
Rotgäidam, von 1635 das Rotterdamer llllufeum, ein gutes IWCIblIChCS Bildnifs von 1638 die 
lriinPeff, Peiler Galerie, zwei ausgezeichnete Bildniffe eines Ehepaars von 1644 wieder 
Rotterdam. das Rotterdamer Mufeum, ein warmes, herrliches Frauenbildnifs von 1647 die 
in Wien        
(Akademie), Akademie zu Wien (Iiig. 631), die Bildniffe eines Ehepaars von 1649 das 
in Mm, Mufeuin zu Metz, ein fehr fchönes Frauenbildnifs von demfelben Jahre wieder 
n? Peit, die Pefler Galerie, endlich ein Warmes, flüffig gemaltes Frauenbildnifs von 1651 
Ama;fdam_ das Amfterdamer Reichsmufeum.  Bilder feiner Hand, welche, Honthorft-artig, 
Bilder auf feinen Utrechter Lehrer Bloemaert zurückweifen, find die lebensgrofse 
andizriasrtAn fittenbildliche Darftellung zweier Krieger beim Mahl in der Ermitage zu 
 St. Petersbur nd  "l 1' h 'fi  B'ld  S 
pemfburg, g u ein ainic es ein guriges 1 im tockholmer Mufeum. 
 Dafs aber die alte Nachricht ja b G 'tf C h b 
Stockholm,  C0 erri Z uyp a e auch Landfchaften 
gemalt, keine Fabel ift 1), beweift die mit des Meifters Namen bezeichnete, noch 
in Berlin ziemlich alterthümlich hart gezeichnete, grau getönte Hochthallandfchaft im 
(SIüVCD- Befitze des Herrn Rudolf Stüve in Berlin. 
 BE-IÜIZHZÄIZ Gerrigfz 62431]? wurde im December 1612 zu Dordrecht geboren, trat 
Cuyp. 1636 hier der Gilde bei, wohnte aber 1643 bereits im Haag, WO er im August 
Sein Leben. 1652 7) ftarb. Er iit ein wenigflens fcheinbar unter Rembrandts EinHufs ftehen- 
  der Meifter, der einerfeits biblifche Gegenftände mit verhältnifsmäfsig kleinen 
Sein Su-l- Figuren in grofser landfchaftlicher oder doch atmofphärifcher Umgebung, anderer- 
feits Bilder aus dem Land- und Volksleben malte, manchmal kräftig bis zur 
 Rohheit in der Pinfelführung, manchmal ruhiger und zahmer, aber immer breit 
und locker, immer auf kräftige und eigenartige Lichtwirkungen berechnet. 
Slimjtflgld" Bezeichnete Bilder feiner Hand find: wjofeph als Traumdeuterr im Amfterdamer 
in Kqggbää: Reichsmufeum, -(11C nBefchneidung Chriftia (als Eeckhdut) in der Augsburger 
 Galerie; nur mit irCuypu bezeichnet, die vimIStaIle würfelnden Soldatenu in der 
5611533033; Galerie Liechtenitein und eine Reiterfchlacht in der Galerie Schönborn zu Wien; 
Stocligolm, nder Engel am Grabe des Heilandesr im Sgtockholmer Mufeum und eine iBauern- 
Petiäirsirdrg, fcläageäeiuvin kderdlErmitage zu St. Petersburg; echt, aber nicht bezeichnet, find 
 im z.  v ie er ün igung an die Hirtenr der ehemaligen gräflich SiersdorpfTchen 
P atb 'r        
rugiäaägqlgl Galerie (1887 in Berlin verkauft), vCllß Befreiung Petri aus dem Gefängnifsri in 
h, äcpleirsl der Sammlung Habich der Caffeler Galerie, die Schlachtenbilder in der Schleifs- 
in 9523m heimer Galerie, xGeiger und Sängera in der Dresdener Galerie. Ein feiner 
Meifter ift Benjamin Cuyp nie, wohl aber eine intereffante, fcharf ausgeprägte 
künftlerifche Individualitätß) 
I) Wie G. H. Vztlz a. a. O. p. 249-251 meint. 
2) Directe archivalifche Mittheilung des Herrn Alu: Bredizz: in Amfterdam. 
3) Vgl. über ihn auch A, 21, PVurzbarlf: Auffatz in Dohme's nKunü: und Künülen 
50-52. 
XXXU.
	        
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