Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Buch. 
Sechstes 
Abtheilung. 
Abfchnitt. 
Zweiter 
i" anderen in den übrigen Sammlungen zu nennen, würde zu weit führen; ihrer fechs be- 
Sammliingen.     
fitzt das Amfierdamer Reichsmufeum, einfchliefslich der Sammlung van der Hoop, 
unter ihnen das ausnahmsweife lebensgrofse Selbftbildnifs des Meifters, ungefähr 
ebenfo viele bewahrt das Berliner Mufeum, je vier befitzen die Caffeler, die 
Schleifsheimer, die Braunfchweiger Galerie, zwei oder eins noch verfchiedene 
andere Sammlungen. Uebrigens erreichte der Meifier erft um die Mitte der 
neunziger Jahre den ihm eigenen glatten Schmelz des Vortrags. Seine früheren 
Bilder find härter, unharmonifcher, vielleicht aber gefünder. 
11381313? Unter feinen Schülern ift zunächft fein jüngerer Bruder Pzkler zum der Wmf 
der Werft". zu nennen, der 1665 im Kralinger Weichbild geboren wurde und nach 1721 
zu Rotterdam flarb. Er trat ganz in die Fufstapfen feines berühmten Bruders. 
Copirte er doch noch 1721 deffen vLothe! Die vP. v. dr. Werü" fecit 172m 
bezeichnete Copie befindet fich in der Schwerinei" Galerie. Das Rotterdamer 
Mufeum befitzt, aufser einer vbüfsenden Magdalenaii, nur vier Bildniffe feiner 
Hand; das Ainfterdamer einen wSt. Hieronymusi von 1710, wMädchen, Cupido 
fchmückende von 1713 und wdie ZClChCHllllIldCK von 1715; die Dresdener 
Galerie einen vSt. Hieronymusa von 1707, ein iiMädchen, welches mit einer 
Feuerzange eine Maus zum Fenster hinauswirfta und eine nicht bezeichnete, 
für ihn ungewöhnlich kräftige und gute Scene in einer Strandwirtfchaft. Auch 
in der Caffeler Galerie und in anderen Sammlungen ift er vertreten. 
 Von den übrigen Schülern Adriaen van der Werffs haben wir Hendrik 
Hendrik vaii van Limöorclz fchon (oben S. 815) unter den Haager Meiftern kennen gelernt. 
Limborch,       
Hier mag dagegen, wenngleich er in Amfterdam thatig gewefen fein foll, 
Javnarläiiirps Yaaz Plzilgßs mm der Sclzlzklziezz genannt fein, von dem wir nur wiffen, dafs 
Schlichten. er 1745 in jungen Jahren geflorben ifl. In der Münchener Pinakothek fieht 
man feinen vDorfgeigeru von 1731, feinen ßhl. Andreasx von 1732; andere 
Bilder feiner Hand in der Galerie zu Schleifsheim und in der Galerie Liechten- 
 ftein zu Wien. 
äsääefrciaaräif Auf dem Gebiete der Rotterdamer Landfchaftsmalerei nimmt 
und Thier- Y. mm Offelzberclz zunächft eine befondere Stellung ein. Er foll 1627 (E) in 
iiiaifiiii Rotterdam geboren und nach längerem Aufenthalte in Italien, in Oesterreich 
ggiäniigiiäiii und in Deutfchland 1678 in Regensburg geftorben fein. Er fchlofs fich an 
Affelyn und an Pieter van Laer an, wufste die Richtung diefer Meifier fpäter 
Seine Art. im Norden aber ziemlich felbfiändig Weiter zu bilden. Thiere und Menfchen 
SeineBildenfPiClCn eine bedeutende Rolle in feinen Bildern. In der kaiferl. Galerie zu 
Wien fleht man feine an Berchem erinnernde, aber in viel fchwererem Tone 
gemalte Berglandfchaft mit dem Zuge Jakobs, in der Wiener Akademie feine 
eher an Cuyp erinnernde Landfchaft mit einer Kuhmelke, im Prager Rudolphinum 
feinenßiViehmarkte von 1646. Frifcher und felbftändiger erfcheint diefem Jugend- 
werke gegenüber feine Landfchaft von 1664 in der Dresdener Galerie. Andere 
Bilder feiner Hand fich der Verfaffer im Provinzialmufeum zu Bordeaux (als 
Affelyn, von 16419), in der National Gallery zu Edinburg, in der Mannheimer 
Galerie, im Schloffe zu Deffau und bei Herrn des Tombes im Haag. Zahl- 
reicher find feine Radimngen nach eigenen Zeichnungen und feine Stiche 
und Radirungen nach fremden Bildernl). 
ßzzrzfcl: 
W eigel 
Blatt.
	        
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