Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

sis 
Sechstes 
Buch. 
Abtheilung. 
Abfchnitt. 
Zweiter 
im Haager Stadthaus und die kalte Allegorie im Utrechter Mufeum. Sein 
wffltlfr-x  Schüler Augußzäz T erweßzn dÄ. wurde 1649 im Haag geboren, war 1682 Regent, 
nach 1691 Hauptmann der Haager Akademie 1), wurde dann aber nach Berlin 
berufen, wo er 1711 ftarb 2). In Berlin half er die Kunfiakademie einrichten; 
Umfaffende Deckengemälde fchuf er in den Schlöffern zu Berlin, Potsdam und 
Charlottenburg. Im Braunfchweiger Mufeum befindet {ich eine grofse kalte Dar- 
fiellung vVenus und Amore von feiner Hand. Auguflin's jüngerer Bruder und 
 Schüler Matilzezes T srweßen war 1670 im Haag geboren, 1687 Schüler der dor- 
tigen Akademie, folgte feinem Bruder 1696 nach Berlin, wo er einer der älteflen 
Schüler der Kunflakademie wurde, ging von Berlin nach Italien, kehrte dann 
aber nach dem Haag zurück, wo er bald als Hauptmann, bald als Dekan, 
bald als Regent eine grofse Rolle in der Akademie fpielteii) und 1757 flarb. 
Im Braunfcheiger Mufeum iieht man eine xBefreiung der Andromedau, im Amfter- 
damer Mufeum ein Bild der Gemahlin Prinz Wilhelms IV. von feiner Hand. 
wiää-n Sein 1711 im Haag geborener Sohn Augußin Terwqfien d.  fetzte die Kunfl- 
weife feines Vaters bis zu feinem 1781 erfolgenden Tode fort. 
Die Haager Auf dem Gebiete der vereinigten Thier- und Landfchaftsmalerei, 
EÄÄIÄQZÄS- wie wir f1e in Haarlem hauptfachlich durch Berchem, in Amfterdam durch Paul 
malen Potter und Adriaen van de Velde, in Leiden durch Abr. Begeyn vertreten 
fanden, gab es auch im Haag einige tüchtige Meifter. Vor allen Dingen müffen 
wir uns erinnern, dafs Potter felbPt (oben S. 741) die meiften und beften feiner 
Bilder, im Haag gemalt hat; aber wir wollen auf f1e nicht zurückkommen. Als 
Jan Le Dm Potters Haager Schüler wird Yzm Le Duc genannt, der 1630 im Haag geboren 
wurde4), 1656 der dortigen wConfrerieu beitrat und 1671 zuletzt als deren 
vHauptmannu genannt wird 5). Bezeichnete Viehftücke feiner Hand, die übrigens 
viel Hauer und glatter gemalt fmd, als diejenigen Potter's, fah der Verfaffer in 
der Sammlung Habich der Caffeler Galerie, in der Galerie Liechtenfiein zu 
Wien und im Bafeler Mufeum. Häufiger find feine Radirungen"). Uebrigens 
fleht er Jacob van der Does näher als Potter. 
Jacob van Yzzcoä zum der Does war nämlich im dritten Viertel des Jahrhunderts der 
d" Dow tonangebende lVleifler auf diefem Gebiete. Er war allerdings nicht im Haag, 
fondern 1623 zu Amfterdam geboren, foll auch Schüler N. Moeyaerfs (oben 
S. 668) gewefen fein und {ich in Italien weitergebildet haben; aber das erfolg- 
reichfte Jahrzehnt feines Lebens hat er doch im Haag zugebracht. 1656 half 
er hier die neue Confrerie gründen, deren Dekan er 1659 und 1660 war; und 
erft 1663 verliefs er die Stadt feiner Wahl wieder. Er ftarb 1673 zu Sloten 
bei Amfterdam. Seine Hirten- und Herdenfcenen fpielen in der Regel auf rö- 
mifchem Boden. Er liebt es, fie mit Bäumen und Monumenten (Ruinen, Brunnen) 
auszuftatten. Seine Zeichnung ifl ficher und gut, feine Malweife etwas glatt 
und weichlich, feine Färbung kühl, aber nicht unfein. Bezeichnete Bilder feiner 
Aug. Terz 
weiten d. A. 
Matxh eus 
Terweften. 
I) Obreerfx Archief IV, 95, 124, 166, 169; V 87, 
2) Riegel, Beiträge II, S. 312-313. 
3) Obreerfs Archief IV 89, 90, 9! und oft bis 169, 
4.) Oäreerßs Archief V p. 289 (Brediux). 
5) Obreeniv Archief V p. 86. 
6) Baryklz, a. a. O. I p. 198-208; IIVeigel, Suppl. 
1691 
1731
	        
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