Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

Die holländifche 
Malerei 
Jahrhunderts. 
Haager Schule. 
811 
Ein Nachfolger Ad. van de Venne's war Adam mm 3121411), ein 1611 bis Aräräiellran 
1618 im Haag, 1629 in Amfierdam nachweisbarer Meifter, von deffen Hand  
{ich im Amfierdamer Reichsmufeum eine 1618 gemalte Darfiellung des Prinzen." 
Moritz mit feinem Gefolge vor dem Haager Schloffe befindet. 
Ein verwandter, wenngleich modernerer Meifier ift Sybralzdt zum Beeß i), von ägrrgggft 
dem wir wiffen, dafs er 1640 der alten, 1656 der neuen Haager Gilde beitrat, 
1662 Dekan der letzteren war, aber 1674 in Amfterdam ilarb 3). Bezeichnete 
Bilder feiner Hand find: der 1643 hell, flott und kräftig gemalte vStrand von 
Scheveningen mit der Einfchiffung Henriettens von Frankreich nach Englandu 
im Haager Gemeindemufeum, das etwas harte und bunte, aber fefie und 
kräftige Marktbild von 1652 im Rotterdamer und der vSchweinemarktQ von 
1668 im Stockholmer Mufeum. 
Wir ldürfen aber auch nicht vergeffen, dafs die eigentliche Schule Poelen- gäechälgfxär 
burghs mit ihren glatten, kleinen, nackten Figuren in zarten Landfchaften an- 1:31:31?- 
gefehene Vertreter im Haag hatte, wie denn von den lVleiftern diefer Reihe, die g  
wir des Zufammenhanges wegen fchon oben in der Utrechter Schule befprochen 
haben (S. 562-568), Daniel Vertalzglzezz geborener Haager, Dirk van der Lzße 
Bürgermeifter des Haag, Yzm zum Hrzensbezgeiz gegen Ende des Jahrhunderts 
(1699) Regent der Haager Akademie war. Auch fie trugen alfo dazu bei, das 
Kunftleben im Haag mannigfaltig und vielfeitig zu gefialten. 
Gehörten alle diefe Meifier halbwegs der Landfchaftsmalerei an, fo haben eigegifchen 
wir jetzt noch einige Haager Sittenmaler im vollften Sinne des Wortes kennen ääerilßäzlgef 
zu lernen. 
Pivier Quaß4), der 1634 der Haager Gilde beitrat, aber fchon 1646 oder PiemrQßßß- 
1647 dafelbli ftarb, ift ein als Maler und Radirer  bekannter, flotter, leben- 
diger, luiiiger, manchmal fogar grotesker Meifter, der in Haarlem gebildet zu 
fein fcheint, da feine Werke bald an diejenigen des Adriaen Brouwer, bald an 
diejenigen des Dirk Hals, befonders des Palamedes erinnern; doch fehlt es 
ihnen an innerer Energie und Feinheit. Die kaif. Galerie zu Wien beiitzt eine 
vHolländifche Bauernftubea feiner Hand von 1633, das Haager Mufeum feinen 
vTriumph der Narrheita von 1643. Andere bezeicheete Bilder Quaffs, denen 
fich z. B. drei, ficher zwei, nicht bezeichnete Bilder im Braunfchweiger Mufeum 
anfchliefsen, fmd: die ßBauernfiube mit der Klumpfackbeluftigungu in der 
Galerie LiechtenPrein zu Wien, vder Wundarzta und vder Zahnarztc in der 
Bamberger Galerie, das Gefellfchaftsiiück bei Herrn Werner Dahl in Düffel- 
dorf, das Brufibild eines Mannes im Mantel beim Grafen Löwenberg-Herdringer, 
eine männliche Koftiimftudie bei Herrn Prof. L. Knaus in Berlin. 
Ein verwandter Meilier von ruhigerer Haltung und wärmerern, manchmal 
an die Schule Rembrandts erinnernden Ton war Pieter Verelll. Er iPc zwifchen Piewr 
1643 (1648) und 1668 nachweisbar. Die Jahreszahl 1643 (1648?) trägt feine Verein" 
x886 
2; V p. 23-24.  
60, 80, 82, 122. 
x76, 306. 
Riegel, Beiträge II p. 
Obreerf: Archief II p. 10; III. p. 
I4. 
Oäreerfs Archief III p. 264; IV p. 
Oud Holland III (1885) p. 62. 
Obreeßfs Archief III p. 263; IV p. 
Krumm a. a. O. p. 1327.  Vgl. 
Bredizzs, 
Catalogus, 
Amßerdam 
3x3.
	        
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