Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

808 
Buch. 
Sechstes 
Abtheilung. 
Zweiter Abfchnitt. 
fcheinlich oft mit einander verwechfelt. Das A, welches auf den Bezeichnungen 
manchmal als zweiter Namensanfangsbuchflabe neben dem J vorkommt, erhöht 
die Schwierigkeit.  Für ein Jugendwerk Ifacks hält der Verfaffer das freilich 
nicht mit dem Namen des Künftlers, fondern nur mit den Namen der dar- 
geftellten Mitglieder der Familie David Mytens bezeichnete, kräftige, in tiefem, 
im Voraus an Rembrandt erinnernden Helldunkel gemalte Gruppenbild von 
in Dresden, 1624 in der Dresdener Galerie 1). Auch das Rembrandts eigenen Eintlufs 
zeigende, 1650 gemalte, v]. Mytensa bezeichnete Doppelbildnifs des Jacob Cats 
Rottitdam, und der Cornelia Baars im Rotterdamer Mufeum fchreibt er nicht dem Johannes, 
fondern dem Ifack zu. Die zweifelhaften Bilder, welche in der Regel dem Jo- 
hannes zugefchrieben werden, aber auch das A neben dem] im Vornamen 
Kopexißagen, zeigen, find befonders ein männliches Bildnifs von 1650 in der Kopenhagener 
Amßgdam, Galerie, vier Bildniffe von 1661 und 1668 im Amfterdamer Mufeum, ein männ- 
im_Haag,1lChES Bildnifs im Haager Mufeum und ein weibliches Bildnifs von 1662 im 
wiesflden, Mufeumi zu Wiesbaden. Dazu das nur xJ. Mytensr bezeichnete weibliche Bild- 
nifs von 1656 im Antwerpener Mufeum. Sicher von Johannes Mytens rührt das 
mit deffen vollem Namen bezeichnete, von I652(?) datirte Familiengruppenbild 
im Haag, des Haager Gemeindemufeums her. Dies erinnert in der Auffaffung und der 
flüfligen Behandlung fchon an Abr. van den Tempel. Die fchönften von allen 
diefen Bildern aber find die fchon genannten, 1668 gemalten, ßJ. A. Mytensa 
bezeichneten Bildniffe des Seehelden Tromp und feiner Gemahlin im Amfter- 
AmßÄQdanL damer Reichsmufeum. Sie iind grofs aufgefafst, frei durchgeführt und feurig 
in der Farbe, wenn auch etwas fchwer im Gefammtton. 
 Daniel Jlßltens d. J. war ein Sohn des Johannes, ein Enkel des alten Daniel 
Mytens. Er wurde 1644 im Haag geboren und itarb 1688 dafelbft. Von 
feiner Hand befitzt das Stockholmer Mufeum ein bezeichnetes Bildnifs von 1681. 
NI1ä11:;I5iSÄ_ Ein Sohn des Ifaak Mytens aber war jllarizäzus jlfytens d. Ä., Welcher 1648 
im Haag geboren wurde, 1667 der dortigen Innung beitrat, dann aber nach 
 Schweden auswanderte, wo er Hofmaler der Königin Chriftine wurde. Ein 
 Selbftbildnifs feiner Hand befltzt das Amfterdamer Reichsmufeum. 
vonM1ä1;i:ns_ Sein Sohn Martin MJIIEIZS d. f, fpäter Martin zum Meytvns, welcher 1695 
in Stockholm geboren wurde und 1770 als Akademiedirector in Wien fiarb, 
gehört ganz dem 18. Jahrhundert an und war feiner Zeit ein Stolz der Kaifer- 
ftadt an der Donau. 
Die Mytens Gnd eine der wenigen Künftlerfamilien, welche man als folche 
über 200 Jahre verfolgen kann.  
Von den älteren Haager Bildnifsmalern müffen wir zunächft noch jnaclzzkzz 
göugkgfilft. Otte zxazzHauclzgeest nennen, der fchon I6IOMitglied, 1628 Dekan der alten Haager 
Gilde war. Er mufs vor 1656 geflorben fein. Einen guten, grofsen bezeichneten 
vFahnenträgere {einer Hand von 1621, doch fchon in warmem Helldunkel 
modellirt, belitzt das Haager Gemeindemufeum. Sodann müffen wir kurz noch 
einmal den fchon oben (S. 458) als Schüler van Dycks genannten Adrzkzm 
Hsggägmffzülflfßllln erwähnen. Wir wiffen jetzt, dafs er 1619 Schüler Anton van 
Ravesteyds war, aus deffen Werkftatt er alfo erfi fpäter in diejenige van Dyck's 
Verfaffers grofsen 
Dresdener Katalog 
18871 
426,
	        
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