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Buch.
Sechstes
Abtheilung,
Zweiter Abfchnitt.
ihm aber von Brediusl) zurückgegebenen ift dasjenige des Nic. Smeltzing ficher
echt. Die Bilder, welche ihm in den übrigen Sammlungen zugefchrieben werden,
bedürfen alle der Nachprüfung. Bezeichnete Bildniffe von 1633 und 1634 be-
iniuliiäiirse, finden {ich in der Sammlung Lacaze des Louvre. Von den drei Bildern, die
imlßfäiisf im Berliner Mufeum feinen Namen tragen, hat das ältere (Sammlung Solly)
nichts mit ihm zu thun, fcheint vielmehr, wie unferes Wiffens auch Bode an-
nimmt, dem Cornelis de Vos von Antwerpen anzugehören. Das zweite (Samm-
lung Suermondt) von 1633 und das dritte (Sammlung Mofsner), welches
vJ. A. Raveftein, fecit A0 16 53a bezeichnet ifi, fcheinen echt zu fein. Die bezeich-
neten, ihm zugefchriebenen Bilder der Münchener Pinakothek hält der Verfaffer
im 3mm für WerkeiAnton van Ravefieyns Ein echtes Werk Jan van Ravefteyns aber
ift das grofse F amiliengruppenbild des Braunfchweiger Mufeums (Fig. 623).
gäizlliteigyäli Von Antwz zum Razleßejln?) wiffen wir, dafs er 1598 Lehrjunge, wahrfchein-
lich bei Jan, 1614 Mitglied der Haager Gilde wurde, deren Dekan er 1630-32
war, 1656 mit in die Confrerie übertrat und 1662 noch lebte. Für unzweifelhafte
Sdf: f?" Bilder feiner Hand hält der Verfaffer die drei deutlich A. V. R. etc. (nicht J. A.)
gfääljgflfji, bezeichneten Bilder der Münchener Pinakothek, von denen eins die Jahreszahl
1622 trägt-i). Diefe Bilder find bei guter, frifcher Modellirung fiüffiger und in
d einem moderneren Helldunkel gemalt, als diejenigen des alten Jan, dem fie
Igbpelilr- auch der neuefie Münchener Katalog noch zufchreibt. Ihnen fchliefst {ich das
iäajiäii: ebenfo bezeichnete, von 1627 datirte Bild der Kopenhagener Galerie an.
Arm! van Rawßeyzzi) war bedeutend jünger. Er wurde erPt 1649 lVlit-
glied der Haager Gilde, trat ebenfalls 1656 mit zur Confrerie über, deren
Dekan er zu wiederholten Malen war, und war 1687 noch am Leben. Be-
glaubigte Bilder feiner Hand vermögen wir nicht nachzuweifen.
Dääyfglfjfie Die Familie Mytensä) fcheint aus Brüffel nach dem Haag eingewandert
AartMytens. zu fein. Wenigftens wiffen wir, dafs der alte Brüffeler Maler Azzrt [Wyfens
(1541-1602) einen Bruder im Haag hatte; und noch 1669 heirathete ein aus
Brüffel gebürtiger David Mytens, der jedoch kein Maler war 5), im Haag. An
My212läiÄ_ der Spitze der Haager Maler diefes Namens fteht Daniel Mirtens d.
Sein Leben. Diefer mufs fpäteftens 1590 im Haag geboren fein; 1610 trat er der Gilde feiner
Vaterfiadt bei; 1618 aber finden wir ihn bereits in England, wo er im Dienfte
Jacob's I. und Karl's I. viele Bildniffe malte; 1625 wurde er zum Hofmaler des
. letzteren ernannt, um 1630 kehrte er nach Holland zurück, 1642 war er noch
am Leben. Seine Bildniffe, die er mit landfchaftlichen oder architektonifchen
Hintergründen auszufiatten oder ausftatten zu laffen liebte, find treu und tüchtig
I) Brediuf Catalogus 1886, p. 51-52. Der "Catalogusu von 1887 zählt nicht weniger
als 29 Bilder Ravefieynä im Reichsmufeum.
2) Oärezrf: Archief III, p, 257, 271, 285; IV, p. 3, 7, 8, 59, 132, 150; V, p. 68, 72.
3) Eben deshalb ift es auch unmöglich, üe mit Obreezfs Archief III, p. 258, Anm. I, dem
folgenden zuzufchreiben.
4) 06755755 Archiefnll 13' 258; IV: P- 60a 761 771 79a 80a 821 831 931 {O07 x15: X181 m9]
V, p. 84, 85, 86, 87, 131, 134.
5) Vgl. den Haager Catalog von 1874 p. 88-89.
6) Vgl. des Verfaffers grofsen Dresdener Katalog 1887 S. 427.
7) ObreenCv A-rchief III p. 259; Horacz WaÄtwZe, Anecdotes of Painüng. Ed. London 1872,
p. 114-116.