Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Buch. 
Sechstes 
Abtheilung 
Abfchnitt. 
Zweiter 
fpäteren Zeit 
alten Zeit. 
des 
Meifiers 
nur 
noch 
Schatten 
ihrer 
Vorgänger 
HUS 
der 
guten 
Willem van Pärmzs um jlflierzk d. F. endlich war ein Sohn Willem's, ein Enkel des 
M1er1s' Sohn    
 äanLalten I-irans. Er war 1689 zu Leiden geboren, wo- er 1710 bei feinem 
Vater in die Lehre trat und 1763 ftarb. Merkwürdig ift, dafs das Leidener 
Mufeum ein Regentenfiück von 1730 unter feinem Namen bewahrt; dazu 
das Bildnifs des Leonard van Heemskerk. Im Uebrigen bewegte er f1ch 
nicht ungefchickt in den glatten Gleifen feines Vaters. Bezeichnete Bilder 
feiner Hand find z. B. wdie Apotheke (r von 1714, wder Gewürzladeni 
von 1715 im Amfterdamer Reichsmufeum, ßVertumnus und Pomonax von 
1716 in der Schweriner Galerie, wein Gelehrter an feinen Schreibtifcha von 
1717 im Städeffchen lnftitut zu Frankfurt a. M., wder Bäckem und ßdie 
Trödlerinu von 1726 in der Caffeler Galerie, vdas Frühftückr von 1731 in 
der Ermitage zu St. Petersburg, ein männliches Bildnifs von 1737 in der 
Kopenhagener Galerie. 
 i: Sowohl Dou's als Frans Mieris des Aelteren Schüler war der Ritter Kurz! 
Sinenmaler. de 1.41007, (1656-1738), den wir als Bildnifsmaler und Schüler Abr. van den 
Tempels fchon oben (S. 775) kennen gelernt haben. Zwifchen feinen Bildniffen 
und feinen anderen Bildern in der Mitte fteht noch feine nDaime als Fifch- 
 händlerina in der Karlsruher Kunfthalle. Als Schüler Dou's tritt er uns in 
feinem drittel lebensgrofs, recht forgfaltig und ftimmungsvoll gemalten vEin- 
fiedlem der Dresdener Galerie entgegen. Ihm fchliefst flCh ein kleineres 
Einfledlerbild von 1630 in der Ermitage zu St. Petersburg an. Bilder feiner 
Hand wie vPyramus und Thisbea in der Turiner Pinakothek und wFaun und 
Nympher im Stockholmer Mufeum gehören dagegen der Mierisfchen Schul- 
richtung an. 
Kehren wir zu den eigentlichen Schülern Dou's zurück, fo iiofsen wir zu- 
 nächft auf Douzirzzkzzs van Tol, der zwifchen 1631 und 1642 zu Bodegraven 
 geboren war und 1676 in Leiden ftarb. Er malte Bildniffe und kleine Sitten- 
bilder in der Art Dou's, aber weniger fein in der Durchführung, fchwerer und 
kalter in der Farbe. Das Amfterdamer Reichsmufeum befitzt in dem vBildnifs 
des Amiterdamer Bürgermeifters Spiegele von 1673 und in der xGefangenen 
Mausx zwei charakteriftifche, bezeichnete Bilder feiner Hand. Seine bezeichneten 
Bilder in der Dresdener Galerie, vder Heringeffen und die wGarnwinderinq, find 
FenPcerbogenbilder der bekannten Dou'fchen Art. Eins feiner farbigften und 
frifcheüen Bilder ift ndas Mädchen mit dem gefchlachteten Huhm in der 
Caffeler Galerie. 
G321; ewän Von Adrzkzm van Gaesbeeck, der 1644 in Leiden genannt wird, 1649 der 
'dortigen Gilde beitrat, aber fchon 1650 Pcarb, beützt das Berliner Mufeum das 
Bild einer Nähterin in weitem, durch ein hohes Fenfter fonnig erleuchteten 
Zimmer, das Amfterdamer Reichsmufeum einen recht gut gezeichneten, aber 
ziemlich hart und nüchtern gemalten xjungen Gelehrten in feinem Studier- 
zimmere. 
JS-tf-v-ejä" Sicher ein Schüler D0u's war auch der Bürgermeifier von Leiden Yolzaaz 
Adriaensz zum Stazwren, der fchon 1644 in Leiden erwähnt wird und nach 
1668, ja, wenn die Jahreszahl auf feinem Bilde in der Kopenhagener Galerie
	        
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