794
Buch.
Sechstes
Abtheilung
Abfchnitt.
Zweiter
fpäteren Zeit
alten Zeit.
des
Meifiers
nur
noch
Schatten
ihrer
Vorgänger
HUS
der
guten
Willem van Pärmzs um jlflierzk d. F. endlich war ein Sohn Willem's, ein Enkel des
M1er1s' Sohn
äanLalten I-irans. Er war 1689 zu Leiden geboren, wo- er 1710 bei feinem
Vater in die Lehre trat und 1763 ftarb. Merkwürdig ift, dafs das Leidener
Mufeum ein Regentenfiück von 1730 unter feinem Namen bewahrt; dazu
das Bildnifs des Leonard van Heemskerk. Im Uebrigen bewegte er f1ch
nicht ungefchickt in den glatten Gleifen feines Vaters. Bezeichnete Bilder
feiner Hand find z. B. wdie Apotheke (r von 1714, wder Gewürzladeni
von 1715 im Amfterdamer Reichsmufeum, ßVertumnus und Pomonax von
1716 in der Schweriner Galerie, wein Gelehrter an feinen Schreibtifcha von
1717 im Städeffchen lnftitut zu Frankfurt a. M., wder Bäckem und ßdie
Trödlerinu von 1726 in der Caffeler Galerie, vdas Frühftückr von 1731 in
der Ermitage zu St. Petersburg, ein männliches Bildnifs von 1737 in der
Kopenhagener Galerie.
i: Sowohl Dou's als Frans Mieris des Aelteren Schüler war der Ritter Kurz!
Sinenmaler. de 1.41007, (1656-1738), den wir als Bildnifsmaler und Schüler Abr. van den
Tempels fchon oben (S. 775) kennen gelernt haben. Zwifchen feinen Bildniffen
und feinen anderen Bildern in der Mitte fteht noch feine nDaime als Fifch-
händlerina in der Karlsruher Kunfthalle. Als Schüler Dou's tritt er uns in
feinem drittel lebensgrofs, recht forgfaltig und ftimmungsvoll gemalten vEin-
fiedlem der Dresdener Galerie entgegen. Ihm fchliefst flCh ein kleineres
Einfledlerbild von 1630 in der Ermitage zu St. Petersburg an. Bilder feiner
Hand wie vPyramus und Thisbea in der Turiner Pinakothek und wFaun und
Nympher im Stockholmer Mufeum gehören dagegen der Mierisfchen Schul-
richtung an.
Kehren wir zu den eigentlichen Schülern Dou's zurück, fo iiofsen wir zu-
nächft auf Douzirzzkzzs van Tol, der zwifchen 1631 und 1642 zu Bodegraven
geboren war und 1676 in Leiden ftarb. Er malte Bildniffe und kleine Sitten-
bilder in der Art Dou's, aber weniger fein in der Durchführung, fchwerer und
kalter in der Farbe. Das Amfterdamer Reichsmufeum befitzt in dem vBildnifs
des Amiterdamer Bürgermeifters Spiegele von 1673 und in der xGefangenen
Mausx zwei charakteriftifche, bezeichnete Bilder feiner Hand. Seine bezeichneten
Bilder in der Dresdener Galerie, vder Heringeffen und die wGarnwinderinq, find
FenPcerbogenbilder der bekannten Dou'fchen Art. Eins feiner farbigften und
frifcheüen Bilder ift ndas Mädchen mit dem gefchlachteten Huhm in der
Caffeler Galerie.
G321; ewän Von Adrzkzm van Gaesbeeck, der 1644 in Leiden genannt wird, 1649 der
'dortigen Gilde beitrat, aber fchon 1650 Pcarb, beützt das Berliner Mufeum das
Bild einer Nähterin in weitem, durch ein hohes Fenfter fonnig erleuchteten
Zimmer, das Amfterdamer Reichsmufeum einen recht gut gezeichneten, aber
ziemlich hart und nüchtern gemalten xjungen Gelehrten in feinem Studier-
zimmere.
JS-tf-v-ejä" Sicher ein Schüler D0u's war auch der Bürgermeifier von Leiden Yolzaaz
Adriaensz zum Stazwren, der fchon 1644 in Leiden erwähnt wird und nach
1668, ja, wenn die Jahreszahl auf feinem Bilde in der Kopenhagener Galerie