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Buch.
Sechstes
Abtheilung.
Zweiter Abfchnitt.
in SI-Petßrs- (nicht 1650 zu lefen) in der Ermitage zu St. Petersburg. Im Louvre zu Paris,
burg.
in_ Paris, 1n der Kopenhagener Galerle, 1n der Gothaer Galerle, 1n den engllfcherl
In
Kopelijlasen. und in den klelneren fefllandlfchen Sammlungen fehlt es auch nlcht an B1ldern
m w. feiner Hand.
Seine Söhne
Jan Mieris.
Unter Mieris" Schülern knüpften feine eigenen Nachkommen natürlich
fchon an feine fpäteren Bilder an und wurden dementfprechend immer glatter,
immer kälter. Frans van Mieris d. Ä. hatte zwei Söhne, die Maler wurden:
Fan man Mierzlr, der, 1660 geboren und 1690 gefiorben, nur dreifsig Jahre
alt wurde, und Willem zum Zlßlzkrzlr, der ein hohes Alter erreichte, da er
1662 in Leiden geboren wurde und erft 1747 dafelbf": Pcarb. Die Bilder
des Fan Mierzk fmd fehr felten. ßDer Meifter im feidenen Schlafrock, in
feinem Atelier feine Pfeife rauchende ift ein bezeichnetes Bild feiner Hand
von 1688 in der Weffelhoefffchen Sammlung zu Hamburg 1). Andere
Bilder unter feinem Namen in der Ermitage zu St. Petersburg und in der
Gothaer Galerie.
vaXVääißgis_ Willem van 1115212": 3) wurde ein fruchtbarer, feiner Zeit fehr gefchätzter
Seine _Kunft- Künftler, welcher Anfangs hauptfächlich Sittenbilder im Stil der fpateren Werke
wem" feines Vaters malte, {ich fpäter aber hauptfachlich auf fittenbildlich aufgefafste, in
kleinem Mafsftabe gehaltene, hiftorifche, poetifche, mythologifche und allegorifche
Darftellungen verlegte. Ift er in den Bildern der erfteren Art manchmal noch
tüchtig realiflifch, wenn auch niemals fo frei und geiftreich, wie fein Vater,
fo tritt er uns in den früher fehr gefuchten und hochbezahlten Bildern der
letzteren Art für unferen heutigen Gefchmack geradezu unleidlich manierirt,
Seine leer und geleckt entgegen. In der Dresdner Galerie, welche dreizehn Bilder
Biiilsäiigygfr feiner Hand befitzt, kann man feinen Entwicklungsgang am befien verfolgen.
63mm vDer Leiermanna, dem ein Frauenzimmer in einer Wirthflube Wein bringt,
von 1694, ift noch kräftig und wahr, wenngleich derb und ohne Schmelz in
der Ausführung. Diefem Bilde fchliefsen fich vder Wildprethändlera (Fig. 620)
von 1699, vder luftige Zechera von demfelben Jahre, der wTrompeterr von 1700,
eine Umbildung des Dou'fchen Bildes im Louvre, an, Von den fpäteren Dres-
dener Bildern des Meifters zeigen nur noch ndie Wahrfagerim von 1706, der
zweite rLeierkafienmann mit dem Schenkmädchem von demfelben Jahre und
xCllC alte Köchim von 1729 ähnliche Vorwürfe, wie die früheren Bilder. Die
übrigen gehören fchon ihrem Stoffgebiete nach ganz der zweiten Richtung des
Meifiers an: fo vKephalos und Prokrisr von 1702, ßVenus und Amorr von
1703, vBacchus und Ariadner von 1704, xPreziofan von 1709, nVCIIUS und
Parisa von 1717. Aehnlich verhält es {ich mit feinen Bildern in den anderen
Sammlungen. Seine drei frühen Bilder von 1683 und 1684 in der kaif. Galerie
in wien, zu Wien ftellen noch weinen Kriegerr, das xBildnifs einer Frauq und einen
valten Liebhaberr dar; ebenfo fein Bild von 1683 im Vorrathe des Berliner
in Berun, Mufeums, reine Dame in ihrem Gemachee. Dagegen befitzt die Ermitage zu
i" Säiäem St. Petersburg unter fechs Bildern des Meifters eine aVerfiofsung der Hagarq
I) Bade, Sammlung Weffelhoeft, 27
2) yahn Smilh, Catalogue I (1829) p.
Nummern.
SupPl-
Im
Ganzen
188