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Sechstes Buch.
Abtheilung.
Zweiter Abfchnitt.
Stoclizolm drei das Stockholmer Mufeum, eins die Kopenhagener Galerie. In Frankreich
inhliopen: iPt er im Louvre und in den Provinzialmufeen zu Lille, Nantes, Mans, in England
aiiem im Dulwich College und in verfchiedenen Privatfammlungen (z. B. bei Sir Richard
ÄIEFQESE: Wallace und im Belvoir Cafile) mit bezeichneten Bildern vertreten.
wofcrägwn Ein öder Idealift iPt Frei! Moucheron, der 1633 oder 1634 in Amfterdam
'(nicht in Emden) geb0ren') und 1686 dafelbft geflorben iPc. Er War Schüler
Jan Asselyns, bildete {ich in Paris weiter und liefs {ich dann in {einer Vaterfiadt
nieder. Er {iellt in der Regel Berglandfchaften von unbeftimmt füdlichem
Charakter mit dürftig gemalten hohen Bäumen in decorativer, {iüchtiger Breite
dar: bräunlich im Gefammlton, gelb im Abendhimmel, grau in den Wolken.
Manchmal erinnert er an Both, iit aber viel lockerer in der Compofltion, viel
fahriger in der Technik, viel kälter im Lichte, als diefer. Seine Bilder {ind in
fafi allen Sammlungen Europas fo zahlreich, dafs es nicht nöthig ift, einzelne
hervorzuheben; die meiPten befitzen die Ermitage zu St. Petersburg und die
Dresdener Galerie, in der feine Bilder bis vor kurzem irrthümlich feinem Sohne
Ifack zugefchrieben wurden.
Moifäilftrorh [frzrk IWOZICIZFTOM, der 1670 in Amfterdam geboren wurde und 1744 dafelbü
fiarb, aber lange in Italien weilte, WO er den Beinamen ßOrdonnanzr empfing,
ift in der Mehrzahl feiner Bilder gar nicht mit feinem Vater zu verwechfeln. Er
fchliefst {ich enger, als diefer, an die Nachahmer Gaspard Pouffins an und ift ein
Glauber (oben S. 581i) und Meyieringh verwandter Meifier. Er ift alfo {trenger
in den Umriffen, fePcer in der Pinfelführung, kälter in der Farbe als fein Vater.
Am reichfien an bezeichneten Bildern feiner Hand i{i das Schweriner Mufeum;
andere befinden {ich in den Galerien zu Augsburg, Kopenhagen, Donau-
efchingen, Montpellier (von 1698), Osnabrück und bei Herrn Semeonow in
St. Petersburg.
Fr, Dafs es auch einen jüngeren Frederik Moucheron gegeben, fcheint ein
mälcjiero" nF. Moucheron I7I3t bezeichnetes Bild der Dresdener Galerie zu beweifen.
Als Vorgänger Ifack Moncherons iPc, wie gefagt, Aaläert Meyieringh
anzufehen, der 1645 in Amfierdam geboren und I7I4 dafelbft geftorben fein
foll, {ich aber lange in Italien und Frankreich aufhielt und ganz in das Fahr-
waffer der jüngeren, härteren, kälteren Pouffinnachahmer gerieth. Jan Glauber,
den wir fchon oben (S. 581) kennen gelernt haben, war fein ein Jahr jüngerer
Freund und Reifegefährte. Beide Meifier entwickelten {ich vollfiändig parallel.
Ihre Bilder {ind manchmal fchwer von einander zu unterfcheiden. Unbe-
deutend {ind {ie in ihrer Art durchaus nicht. Eine fehr forgfältige Durcharbeitung
der meifi etwas überfüllten Comp0{ition verbindet fich in ihnen mit einer fehr
liebevollen, fefien, wenn auch etwas glatten Durchbildung. Nur fehlt ihnen alle
Naivetät und innere Wahrfcheinlichkeit. Solche bezeichnete Ideallandfchaften
{einer Hand fleht man im Schweriner und im Braunfchweiger Mufeum; das
Berliner hat die {einen in den vVorrathu verwiefen.
Ddcoäau. Als MeiPcer verwandter Richtung mögen, obgleich fie zur Amfierdamer
Schule in keiner Beziehung geftanden haben, hier f7an Yaqfl D. Cojiau und
zum Dzkjfi eingefchoben werden. Der eriiere war 1654 zu Breda ge-
l'Art
Hzward,
etc. IV
Vgl.
Holland III
Oud