Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

756 
Sechstes 
Buch. 
Abtheilung. 
Abfchnitt. 
Zweiter 
von 1665; beim Marquis of Bute ein reich durchcomponirtes, fchönes nWalddorfe 
und eine nWaffermühleK; zu Bowood beim Marquis of Lansdowne zwei äufserlt 
feine, charakteriftifche kleine Wald- und Flufsbilder und ein etwas gröfseres 
Waldbild; dazu ein hübfches Dorfbild im Fitzwilliam Mufeum zu Cambridge 
und eine fchöne nWaffermühler im Dulwich College zu London. 
 Ein etwas jüngerer, mit Hobbema befreundeter und, wie er, Ruisdael nahe 
fiehender, ja, von allen Nachfolgern Ruisdaels diefem in feinen beften Bildern am 
nächflen ftehender MeiPcer ift jüm mm Keßel, ein echtes Amfterdamer Kind, das 
1641 oder 1642 geboren und am Weihnachtsabend 1680 begraben wurde. Die 
beflen feiner beglaubigten Bilder flnd die Amfterdamer Anficht im Rotterdamer 
Mufeum, die Waldlandfchaft des Amfterdamer Reichsmufeums, der nEichwaldr 
von 1661 in der Münchener Pinakothek, ßder Bauernhofe im Antwerpener 
Mufeum und die nHaarlemer Bleicher beim Freiherrn von Oppenheim in Köln. 
Schwächere Ruisdaelnachahmungen find der rrWafferfallr im Amfterdamer 
Reichsmufeum, das Flufsbild in der Darmfiädter Galerie und ndie Ruine des 
Utrechter Domsa von 1675 im Utrechter Mufeum. 
Igiräjfilrnairrin Ein ganz anders gearteter Künfller ift 32m zum [Zar Heyde (Heydenjl), der 
Ja-hzäräeder in feiner Art Bahnbrecher ifl. Er war 1637 in Gorkum geboren, zog früh nach 
 Amfterdam, unternahm von hier aus aber Reifen nach Belgien, Deutfchland und 
England. Er ftarb 1712 in Amfterdam. Jan van der Heyde ift halb Land- 
Stoägißiet. fchafter, halb Architekturmaler. Auch auf feinen feltenen gröfseren, meift hüge- 
lige Gegenden darßellenden Landfchaftsbildern pflegen Gebäude den eigentlichen 
Anziehungspunkt zu bilden; feine Hauptbilder find aber niederländifche Stadt- 
aniichten, die er mit ungemein feinem Gefühl für den malerifchen Reiz der 
vGrachtem mit ihren Canälen, ihren Brücken, ihren Bäumen, ihren rothen 
Backfteinhäufern auffafste und mit felten fcharfer Beobachtung aller Einzel- 
heiten darftellte. Man kann faft die Backiteine feiner Häufer, die Blätter feiner 
Mgfjgffm Bäume zählen. Da er feine Pinfelführung aber, feinem Stil entfprechend, zart 
 und fauber hielt und alle feine Einzelheiten von überaus reinen und wahren 
Luft- und Lichtwirkungen urnHoffen darflellte, fo wirken feine in der Regel 
kleinen Bilder doch nicht kleinlich, fondern, aus einem Guffe gefchaffen, 
Seine Bilden fein und anmuthig. Man betrachte nur feine wholländifche Grachte, feine 
vSteinbrückea, feine x-Zugbrückea und feine nördliche Anücht von Amersfoort 
Amßgjdam, im Amfterdamer Reichsniufeum, fein vStadtbild aus dem alten Brüffelr von 
1678, feine vLandfchaft mit dem Bergkloflera, feine nStrafse mit Kirchen 
in Dresdßn- und Klöfterne, fein wKlofter am Wildparkr in der Dresdener Galerie, feine 
in London, vStrafse in Kölna und feine drei anderen Bilder in der Londoner National 
Gallery, feine Anficht des nDamr von 1668 und feinen nKirchenplatza im 
im Louvre, Louvre zu Paris! Selten find feine Bilder überhaupt nicht. Die Ermitage zu 
i" Sgggfeßest. Petersburg befitzt nicht weniger als acht Bilder feiner Hand, von denen 
wdas befeftigte Schlofs am Waldgebirgea als eins feiner allerfchönften Werke 
i" lfaejläfch" hervorgehoben fei. In Deutfchland ift er in den meiften Sammlungen vertreten. 
in England- In England fehlt er weder im Dulwich College noch im Buckingham Palace, 
weder in der Bridgewater Gallery noch im Apsley Houfe, weder beim Marquis 
70m 
S m itlz , 
Catalogue 
"4113 
Suppl. 
Bilder.
	        
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