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Buch.
Sechstes
Abtheilxlng.
Abfchnitt.
Zweiter
lich röthlichen Helldunkel malerifch anziehend durchgeführt hat. Beglaubigte
"hfgiljlfm Bilder feiner Hand find noch der xorientalifche Fürftx von 1685 in der Kopen-
hagener Galerie, der vMaler, Welcher eine Dame malte von demfelben Jahre
i" gfajlfffll" im Städelfchen Inftitut zu Frankfurt a. M. und ein männliches Bruftbild in der
Qgfägggigggg; öffentlichen Sammlung zu Hannover. Die Münchener Pinakothek befitzt eine
inRerlin- fog. ajudenbrautr und eine xmännliche Studiea feiner Hand. Im Berliner
Nlufeum ift man geneigt, ihm die kleine, früher Rembrandt zugefchriebene
Landfchaft mit Ruth und Boas zuzufchreiben; und Bode'), der überhaupt
einen der Landfchafter der Rembrandffchen Richtung in ihm erkennt, glaubt
ihm auch die ganz in Rembrandts Art gehaltene köftliche vLandfchaft mit der
Mühleu in der Dresdener Galerie zufchreiben zu können; 0b mit Recht, müffen
wir einftweilen dahingeflellt fein laffen.
Regglggägiß Rembrandts Einflufs eritreckte fich natürlich noch viel weiter als auf feine
"ufärgfäfre Schüler; er wird uns nicht nur in der Amfterdamer Schule, fondern auch in
135162325511: den übrigen Schulen wiederholt begegnen. Die übrigen Amflerdamer Künfller
Künmer- aber müffen wir jetzt, nach ihren hauptfachlichften Stoffgebieten zufammen-
geordnet, kennen lernen.
Diemifllfrfirä Die Bildnifsmaler ftellen wir, wegen ihrer Bedeutung auch in der
Amflerdamer Schule, wieder voran. Der ältefle der noch zu befprechenden iPc
Sagijääm Dirck Sanlvoort, der 1610 in Amflerdam geboren und am 9. März 1680 dafelbft
begraben wurde. 2) Seine Bilder im AmPcerdamer Mufeum, von denen die alten
ßRegentinnen des Spinnhaufesa von 1638 trotz ihrer etwas zähen Modellirung
wegen ihrer lebendigen Anordnung für fein Hauptwerk gelten, genügen, eine
Vorftellung von ihm zu geben.
Eifläefgf" Auf Santvoort folgt fchon Bartholomeus van der Helft, der grofse und
glückliche N ebenbuhler Rembrandts auf dem Gebiete der Bildnifsmalerei. Bartho-
Sein Leben. Zameus um der Heiß war 1611 oder 1612 in Haarlem geboren. Er fcheint
aber fchon jung nach Amfterdam gekommen und hier Schüler des Nicolas
Elias (oben S, 663) geworden zu fein. Dafs er Schüler des Frans Hals in
Haarlem gewefen fei, wie man eine Zeit lang annahm, ift feinen Werken gegen-
künäfgggche über unwahrfcheinlich. Diefe zeigen vielmehr die höchfte Entwicklung jener
klaren, ruhigen, vornehmen Richtung der von Rembrandt unbeeinflufsten Amfler-
damer Bildnifsmalerei, welche fchon durch Nic. Elias Triumphe gefeiert hatteß)
Jedenfalls war van der Helft fchon 1636 in Amfterdam; und hier blieb er auch
Bilä-Zffäfner anfaffig, hier wurde er am 16. Dec. 1670 begraben. Er war faft ausfchliefslich
gäggiffilf Bildnifsmaler. Andere beglaubigte Gemälde feiner Hand, wie die kalte, un-
in Utrecht. erquickliche vheilige Familiea von 1660 im Utrechter Mufeum, das hübfche
insi-gäfm-Marktbild von 1666 in der Ermitage zu St. Petersburg und das doch auch
in Dresden. bildnifsartige, gemeine Sittenbild von 1654 in der Dresdener Galerie, welches
eine hinter einem grünen Vorhang hervorblickende Dirnenwirthin darftellt,
Ptehen ganz vereinzelt unter feinen Werken da.
I) Vgl. W. Bade, Studien, p. 49 u. S. 570.
2) ifrediux, Amfierdamer nCatalogusa 1886, p. 7 I.
3) Vgl. Dr. ff. Six in Oud Holland IV (1886) p.
102-
.107
und
Meyer fr-
Oud