Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

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Sechstes Buch, 
Abtheilung. 
Zweiter Abfchnitt. 
Werke fchreibt man ihm Gefchichtsbilder zu, wie vSolon vor Kröfusa im 
 Berliner, iSaul und Davidr und vdie Vifion des Zachariasa im Schweriner 
in Wien, Mufeum, i) der Chrifiusknabe im Tempel u in der Münchener Pinakothek, 
(Liiiilfiifn- iChrifius, die Blinden heilendu in der Galerie Liechtenfiein zu Wien; dazu 
R0„Ä';dam_ männliche Studien und Bildniffe, wie den äGOldWägCYQ im Rotterdamer Mufeum. 
221113122111;- Im Anfchlufs an Salomon Koninck müffen wir gleich die beiden Brüder 
Käxlirgtiäää- Philips und Jacob Koninck kennen lernenl), welche wahrfcheinlich feine rechten 
Koninck. Vettern, jedenfalls feine Verwandten waren, beide fowohl Figuren als Land- 
fchaften malten, uns in ihren zugänglich erhaltenen Werken aber in erfier 
Linie als Landfchafter der Rembrandtfchen Schulrichtung entgegentreten. 
K1: Philips Koninck?) ift am 5. Nov. 1619 zu Amflerdam geboren und am 
4. Oct. 1688 dafelbfi begraben 3). Er fcheint wirklicher Schüler Rembrandts 
 gewefen zu fein; feine neuerdings wieder fehr gefchätzten Landfchaften ftehen 
fßhafßßn- zwifchen denen des älteren Jan van der Meer van Haarlem (oben S. 641) und 
Rembrandts felbfi in der Mitte. Er liebt es, weite Rundfichten von mäfsigen 
Anhöhen zu eröffnen und die von Strömen und Canälen durchzogenen, von 
Ortfchaften belebten, von Dünenhöhen begrenzten weiten Ebenen feiner Heimat 
in reicher, wechfelvoller Beleuchtung, wie die durch fliegende Wolken fcheinende 
Sonne fie hervorruft, und in feiner, tiefer, mannichfaltiger, wenn auch flets 
befonders ngefiimmtera Färbung zu zeigen. Bezeichnete und datirte Gemälde 
Seine Bild" seiner Hand find z. B.: von 1646 ein gut durchgearbeitetes, in feinem Tone 
in Schwerin, gemaltes Sittenbild des Schweriner Mufeums: luftige Schiffer im Wirthshaus; 
in London, aus den fünfziger Jahren (165.) eine Landfchaft beim Marquis of Bute in 
(Butex London; von 1664 die grofse herrliche, ungemein bezeichnende Landfchaft im 
Roulfdam, Rotterdamer Mufeum; von 1676 das nicht minder köstliche ähnliche Bild des 
Amßijdam, Amfterdamer Reichsmufeums mit der Staffage von Adriaen van de Velde. 
i" Efafilffu" Diefen Bildern reihen {ich Landfchaften an, wie diejenige bei Herrn Thieme 
in Leipzig, in Leipzig, wie das dem Rembrandt zugefchriebene Prachtbild beim Lord 
in London, Lindfay (früher Lord Overftone) in London, wie ein grofses Bild der wDyce 
Collectiom, welches der Verfaffer 1879 in South Kensington Mufeum zu 
 London fah, wie die fchönen Bilder beim Lord Northbrock und im Stafford 
m iiihiiägiavä House zu London, in der öffentlichen Sammlung zu Glasgow, bei Herrn 
(Siifonx James Simon in Berlin und wie die kleineren Bilder im Amfterdamer Reichs- 
ATÄei-faaagj mufeum, im Haager und im Brüffeler Mufeum, fowie in der Sammlung Aren- 
hingägfgf; berg zu Brüffel. Sein Selbftbildnifs beßndet nah in den Uffizien zu Florenz. 
Sei" Bruder Philips Bruder Yacoö Koninck war fpätefiens 1616 geboren, alfo der ältere 4); 
Kgiiiiliälk- 1641 und 1642 iPr er in Rotterdam, 1647 bis 1651 im Haag, 1659 in feiner Vater- 
fiadt Amfierdam nachweisbar; feit 1680 finden wir ihn in Dänemark, wo er 
552212152?- zum Hofmaler ernannt wurde und 1708 noch lebte. Er fcheint einen ähnlichen 
Entwickelungsgang durchgemacht zu haben, wie Philips. Dem Verfaffer find 
I) Neue biographifche Nachrichten über die Mitglieder der Amüerdamer Künfllerfamilie Koninck 
(Coning, Coningh, de Koninck) lind erPc 1883 ausldem NachlafTe A, D. de Vrief in Oud Holland I. 
p. 304 bis 310 veröffentlicht worden.   
2) H. Havard, L'Art et les artiftes hollandais, IV (1881) g. I47-lx56. 
3) N. de lfoewr bei Abr. Bredius, Catalogus, Amfterdam 1886, p. 44. 
4) Oud Holland I, p. 305.
	        
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