Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

670 
Buch. 
Sechstes 
Abtheilung. 
Zweiter 
Abfchnitt, 
Seine Bilderftehen thatiächlich denen des Moeyaert und felbfi denen des Lafiman näher, 
als denen des Poelenburgh, der ihm freilich ein paarmal, wie die nRuhe auf 
im Louvre der Fluchtu im Louvre zu Paris und die Ruinenlandfchaft mit badenden Frauen 
in SChWCriH-inl Schweriner Mufeum beweifen, feine glatten, feinen Figürchen in die Bilder 
fetzte. Breenbergns Landfchaften, in denen römifche Ruinen eine Hauptrolle 
fpielen, lind breiter, kräftiger, bräunlicher gehalten, als diejenigen Poelenburglfs, 
feine Figuren, welche in der Regel der biblifchen, der fagenhaften oder der 
wirklichen alten Gefchichte entlehnt lind, lind gefchloffener angeordnet, malerifcher 
Seine Bilder und phantafiifcher in der Tracht. Seine frühen Bilder, wie der nXVettlauf der 
in Caffehiätalilllteß von 1630 in der Caffeler Galerie, ftehen dem Elsheimer noch fo 
nahe, dafs fie Breenberghs Schülerverhältnifs. zu diefem Meilter fchlagend 
beweifen. Reizlofer, graugelb im Ton, erfcheint feine ßRuhe auf der Fluchtr von 
in München, 1634 und feine Ruinenlandfchaft von 1638 in der Münchener Pinakothek. Ihnen 
reihen fich die Ruinenlaildfchaft mit Tobias und dem Engel von 1636 in der 
i" SL-ggßrs-Ermitage von St. Petersburg und die Ruinenlandfchaft von 1637 mit dem 
inKzu-lsrxxhe, Hauptmann von Kapernatxm in der Karlsruher Kunfihalle an. Seine maafs- 
gebenden Bilder aus den vierziger Iahren, wie z. B. die wl-lungersnoth in 
in Dresden, Aegyptenu von 1644 in der Dresdener Galerie, das vOpfer des Elias-x von 
Koperfmagen! 1645 im Kopenhagener, der nTod Abelsa von 1645 im Antwerpener Mufeum, 
rmvjgrpen, die vMarter des hl. Lorenza von 1647 im Städelfchen lnftitut zu Frankfurt 
inFranlcfxirt, a. lVL, ftellen ihn, wenn auch hier und da PoelenburghTche Anklänge durch- 
tönen, im Ganzen den fchon genannten von Elsheimer zu Rembrandt hinüber: 
leitenden Meifiern gleich. Dafs er gegen Ende feines Lebens aber härter und 
laälter in den Figuren wurde, beuveift fein vjofeph in Aegyptena von 1655 in 
 der Galerie Czernin zu Wien. Am zahlreichften find feine Bilder in den deutfchen 
Stociäolm, und in den nordifchen Sammlungen (zwei in Stockholm). Mit fechs unbe- 
Frantleich, zeichneten Bildern ilt er im Louvre zu Paris (Fig. 581), mit einigen auch in 
in. England. den englifchen Privatfamnlltmgeil vertreten. Seine im Ganzen landfchaftlich 
Radsifflzäen_ wirkenden Radirungenl) zeichnen flch durch Feinheit und Zartheit der Be- 
handlung aus. 
 Endlich reiht flch diefen Meiltern noch Roznlmut Troyelz an. Houbraken i) 
berichtet von ihm, dafs er allerlei nette italienifche Landfchaften mit erdichteten 
Palaftruinen und hübfche Durchfichten unterirdifcher Höhlen malte, obgleich er 
Rom nicht gefehen hatte, und dafs er in Amlterdam, wo er ftets gelebt hatte, 
Seine Bilder 1650 Ptarb. Seine feltenen Bilder, denen fich ein bedeutender malerifcher Reiz 
allerdings nicht nachrühmen läfst, bellätigen das Urtheil Houbrakens Am 
bekanntelten ill feine vl-löhle mit llildfatilen und vielen Figurent im Braun- 
1516352? fchweiger Mufeum. Diefem Bilde fchliefsen wdie Landfchaft mit dem Kana- 
inGöcringen. näifchen Weibeu in der Univerlitätsfammlung in Göttingen, das mnterirdifche 
in Lille. Opferr im Mufetlm zu Lille, drei Bilder, unter ihnen ein wwBrand Trojefsu im 
in Lußßa- Palazzo Mansi zu Lucca fich an. 
Anlffgfäljmer Einige Amlierdamer Landfchafter und Maler kleiner Figuren der vor- 
Realmen- rembrandffchen Zeit liehen aber auch ganz auf nordifchem, heimifchem Boden. 
Barlfrll, a. a. 
Ed. 1753, III. 
157" 
181. 
11V e 1381 , 
S 111W: 
170- 
481. 
Blatt.
	        
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