660
Buch.
Sechstcves
Abtheilung.
Abfchnitt.
Zweiter
folgen tüchtige Bilder des Meifters in der Pinakothek zu München, im Mufeum
von 1635, zu Gent und beim Grafen Efterhazy zu Nordkirchen in WeftfalenU; von 16 5 5
andere in der Pinakothek zu München, in der Galerie Liechtenftein und beim
wir 1631- Grafen Harrach zu Wien; von 1637 eins im Louvre zu Paris; von 1638 eins
v0" 1610411 der Kunfthalle zu Hamburg, von 1640 eins im Mufeum zu Aachen, eins bei
von 1644, Herrn Lucius in Düffeldorf, von 1644 eins in der Augsburger Galerie, von
113:: 2:2: 1646 und 1649 Hauptbilder feiner fpäteren Art im Schweriner Mufeum, von
von 1651- 1651- noch eins in der Galerie Liechtenftein zu Wien; andere in anderen Samm-
Bnjgffzfnerlungen, zwei nicht datirte, aber bezeichnete in der Karlsruher Kunfthalle. Die
Hmd- Bilder feiner fpäteren Zeit verlieren an Feftigkeit und Helligkeit.
Wegen feines leicht behandelten, in einheitlichem Tone gemalten Stillebens
mit todten Vögeln in und neben einem Eimer von 1650 in der Berliner Galerie
fei endlich noch Pfzilzßs Auge?!) genannt, von dem wir nichts weiter wiffen,
als dafs er Middelburger von Geburt war, 1639 Mitglied der Haarlemer Gilde
wurde, fpäter nach Leyden überfiedelte, 1651 aber nach Oftindien auswanclerte,
wo er nach 1665 ftarb.
Die
Amfierdamer
ggfeegglanrgf Amfterdam war fchon zu Anfang des 17. Jahrhunderts die gröfste und
reichfte Stadt Hollands, zugleich der Mittelpunkt nicht nur feines Handels,
fondern auch feines geifiigen, vor allen Dingen feines literarifchen Lebens. Zum
Mittelpunkte der holländifchen Malerei wurde Amfterdam feit dem zweiten
Drittel des Jahrhunderts, feit Rembrandt flch hier niederliefs. Der Reichthum
der Stadt, Welcher den Künftlern Aufträge in Hülle und Fülle verhiefs, und das
Licht der Rembrandffchen Kunfi, welches die ganze Amfterdamer Malerwelt
mit durchleuchtete, zogen feit diefer Zeit Scharen von geld- und ruhmbegierigen
Künfilern an die Amfiel und das Y.
(girjefäliffäg: Es wäre aber irrig, anzunehmen, dafs Amfterdam im erften Drittel des
]ahrhunderts noch keine eigene Kunü befeffen hätte. Schon I 579 fühlten die
Amfterdamer Maler {ich fo fehr als Künftler, dafs fxe die Trennung ihrer Gilde
von derjenigen der Maurer durchfetzten4). Vor allen Dingen hatte die nationale
Bildnifsmalerei, welche zu allen Zeiten und bei allen Völkern fich in die Gefolg-
fchaft felbftbewufsten Reichthums begiebt, {ich hier früher als in irgend einer
Agifäefäläläfa anderen Stadt Hollands zu achtunggebietender Bedeutung erhoben. Die Ge-
fchichte der Amfierdamer Bildnifsgruppenmalerei iPc feit den F orfchungen des
1) Gütige Mittheilung Herrn Directors A. 701211102 in Lemgo. Uebrigens Levin, Düffeldorfer
Ausflellung 1836, Nr. 138.
2) 21. d. Willigen a. a. O. p. 68_73.
3) F. von Zesm: Befchreibung von Amfierdam. Amfierdam X664. Yan PVogenam: Amfier-
dam en zijn opkomß. Amfterdam 1760. Obreewz, Archief 111., 1880-1881, p. 89-I96: Het
Sint Lucas Gild te Amüerdam; vgl. 11., p. 4. P, Scbeltema: ebenda, IV., p. 269-274.
A. D. da Vries: Biographifche aantekeningen betreffende voornamelijk Amfterdamfche fchilders etc.
(wichtig) in nOud Holland", 111. (1835) pp. 5511., 135 ff., 223 HÄ. 303 HÄ; IV. (1886) pp. 73 ff.,
127 ff., 217 ff.
4) Srlzelfmza in Oäreerfx Archief1V., p. 269 u. 273.