Malerei
holländifche
Jahrhunderts.
Haarlemer Schule.
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Sehen wir uns nach feinen Bildern mit felteneren Gegenfiänden um, fo SElIfÄCfYEj"
fei zunächft auf feine vVerkündigung an die Hirtencr von 1649 in der Dres- bggägcä"
dener Galerie, auf fein ähnliches Bild und feine XRUhC auf der Fluchte in
der Ermitage zu St. Petersburg, auf feinen nLabam von 1643 in der Mün-
chener Pinakothek, fodann auf mythologifche und allegorifche Darfiellungen
aufmerkfam gemacht, wie die fchöne Landfchaft mit Satyrn und Nymphen von ghde 313'153;
1645 in der Bridgewater Gallery zu London, die iEntführung der Europau
von 1649 und vVertummus und Pomonae in der Ermitage zu St. Petersburg,
das Bild desfelben Gegenfiandes im Braunfchweiger Mufeum, die unerklärte
Darftellung im Berliner Mufeum, das vUrteil des Parisu und die iDidoe
(von 1678) in der Galerie Liechtenliein, die grofse Allegorie auf den Ruhm
Amfierdams im Reichsmufeum diefer Stadt. Von Jagdbildern Berchems feien, Seine
aufser dem fchon genannten fchönen St. Petersburger Bilde, noch die Wild-Jagdßucke.
fcliweinhetze (von 1659) im Haager Mufeum, ein feines Bild beim Baron von
Steengracht im Haag und die hübfche wFalkenjagdu in der Bridgewater Gallery
zu Londonl) zu nennen. Von feinen Winterbildern feien, aufser den beiden giftiger
Amfterdamern Prachtbildern, noch eins im Berliner Mufeum und eins beim bilder-
Marquis of Bute in London hervorgehoben. 1) Von feinen füdlichen Hafen- füifiiglfen
bildern in der Art derer des G. B. Weenix befltzt die Dresdener Galerie in Hafeßbilder-
ihrem xEmpfang des Mohrenn ein charakterifiifches Beifpiel; ein zweites fah
der Verfaffer im Stockholmer Mufeum, andere im Privatbefitzii), z. B. bei
Herrn Conful Weber in Hamburg. Von feinen datirten frühen Bildern, aus
den vierziger Jahren, zu denen, wie wir gefehen haben, faft alle feine bibli-
fchen und mythologifchen Bilder gehören, fei als befonders charakterifiifch für
die feftere Mache und den warmbraunen Ton diefer feiner Frühzeit noch das
hübfche Hirtenbild des Pefter Mufeums, als abfonderlicher Verfuch, mit P. Potter's
berühmtern lebensgrofsen Stier (von 1647) zu wetteifern, fein lebensgrofses Sßigrolfilggns-
Hirtenfiück (von 1648) im Haager Mufeum genannt. Im übrigen müffen wir
uns begnügen, darauf hinzuweifen, dafs Bilder der gewöhnlichen Art Berchems idyllälizhen
fo ziemlich in allen Sammlungen, den grofsen wie den kleinen, zu finden find. Hiirfenbilder
Am reichften an Bildern feiner Hand find die Ermitage zu St Petersburg mit wälixxillicäitn
vierzehn und die Dresdener Galerie (Fig. 574) mit dreizehn unzweifelhaften Art"
Bildern feiner Hand. Die übrigen grofsen Sammlungen folgen in ähnlichem
Verhältnifs, auch die grofsen englifchen Privatfammlungen Pcehen in Bezug auf
Bilder Berchems nicht zurück. Als Radirer wird der Meifter ebenfalls gefchätzt. Radä;i1:;en_
Man nennt über 50 echte Blätter feiner Hand 4).
Als eigentliche Schüler Berchems flnd nur Wenige Meifier anzufehen. Der Iäirlfiliilirrfs
befie von ihnen ift Willem Kozneyzz, von dem wir wiffen, dafs er 1642 in Rvgxiriieug.
Haarlem bei ihm lernte, 1646 der Gilde diefer Stadt beitrat und 1693 dafelbft y'
noch lebte. Wahrfcheinlich ifi auch er in Italien gewefen. Seine fchlichten
Hirten- und Heerdenidylle zeichnen fich durch befondere Feinheit ihrer kühlen,
I) Dazu Smfth Catalogue N. N. 28, 47, 84, x41, 175, 245, 284, 285, 799; Suppl. No.
2) Dazu Smitk a. a. O. N. N. 2, 35, 44, 123, 201, 244, 271 und Suppl. No. 45.
3) Vgl. Smith a. a. O. N. N. I0, 37, 40, 41, 75, 80, 102, 103, 125, 133, x37, 253
Suppl. No. 31.
4) Bargfch a. a. O. p. 245-283; Wezgel, Suppl. p. 293-303.
48.
und