Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 2)

holländifche 
Malerei 
Jahrhunderts. 
Haarlemer Schule. 
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er bekannt und beliebt geworden ift, ftellen in der Regel offene Gegenden 
unter heiterem, leicht bewölkten Himmel dar. Ein Weg, der {ich um eine mit Bilder- 
Bäumen beftandene Anhöhe fchlängelt auf der einen, ein Fernblick mit guter 
klarer Luftperfpective auf der andern Seite bilden feinen Lieblingsvorwurf. 
Wijnants zeichnet feft, plaftifch, faft zu fpitz; er liebt die breiten, maffigen 
Baumkronen Ruisdaefs nicht, fondern malt durchfrchtigere, leichtere, forgfaltiger 
im einzelnen durchgeführte Wipfel. Noch liebevoller führt er die Baumflälmme 
durch; befonders liebt er es, einen gefällten Stamm neben den von Blattpflanzen 
umfproffenen Baumitumpf in den Vordergrund zu legen. Seine Farbengebung 
ift ftets kühl, manchmal etwas unharmonifch bunt; doch ifi dabei zu berück_ 
fichtigen, dafs in feinen Lüften die braune Untermalung durchgewachfen zu 
fein, in feinen Bäumen das Grün nachgeblaut zu fein pHegt; urfprünglieh waren 
ficher alle feine Bilder fein und heiter gePcimmt; und die wohlerhaltenen find 
es auch noch. 
Die Jahreszahl 1643 fand der Verfaffer auf einem Bilde heim Lord North- Bilgdagiräzes 
brook in London, welches fchon ganz feine entwickelte Eigenart zeigt. Den vlgißifglf; 
fünfziger Jahren gehören Bilder an, wie die Landfchaft mit dem Jagdhunde in i 
der Münchener Pinakothek, in welcher Wijnants mit acht bezeichneten Bildern 
vertreten ift, ein vBauernhofr mit Thieren von Wijntrack (1656) in der Peters- von 1656, 
burger Ermitage, welche ebenfalls acht bezeichnete Bilder feiner Hand befitzt, 
die Hügellandfchaft von 1659 in der Londoner National Gallery, der wWeg am von 1659, 
Waldrandr in der Dresdener Galerie und der vWaldrandr im Haager Mufeum, 
beide xgn demfelben Jahre. Aus den fechziger Jahren feien hervorgehoben:  
von 1661 eine fchlichte Hügellandfchaft bei Sir Richard Wallace in London und von 1661. 
ein vl-lohlweg zwifchen Sandhügelnrr in der Gothaer Galerie, von 1663 ein von 1663. 
Dünenweg mit kahlem Baum im Dudley Houfe zu London; von 1664 ein von1664. 
Hauptbild der charakterifiifchllen Art des Meifters in der Bridgewater Gallery 
zu London; von 1666 die Landfchaft mit der Hafenjagd in der Münchener von 1666. 
Pinakothek und die Landfchaft mit dem Schloffe in der Galerie Liechtenftein 
zu Wien; von 1667 Landfchaften in den Mufeen zu PePt und zu Lyon, von von 1661. 
1668 das grofse, kühle, klare Hauptbild des Meifters, einen Weg am Wald- von 1666. 
randeudarftellend, im Louvre zu Paris (Fig. 573), von 1669 eine charakteriftifche von 1669, 
Landfchaft im Amfterdamer Reichsmufeum (Sammlung van der Hoop), welches, 
da es acht Landfchaften des Meiflers befitzt, neben der Münchener Pinakothek 
und der Petersburger Ermitage am reichften an Bildern feiner Hand ift. Aus 
den frebziger Jahren folgen: von 1670 ein Bild im F itzwilliam Mufeum zu Cam- von 1616. 
bridge und eine Waldlandfchaft mit mächtigen Eichen bei Herrn Commerzienrath 
Michel zu Mainz'); von 1671 die Landfchaft mit dem Ententeich im Städef- v6" 1611. 
fchen lnflitut zu Frankfurt a. M. und die kleine Jagdlandfchaft in der Darm- 
ftädter Galerie; von 1672 der vLandweg am Sandhügelr in der Münchener von 1612. 
Pinakothek; von 1673 das fchöne vFlufsthalr in der Galerie Schönborn in Wien; von 1673, 
von 1674 der vWaldeingangr in der kaiferl. Galerie zu Wien; von 167 5 Bilder  im: 
in der Ermitage zu St. Petersburg, im Mufeum des Haag und im Oldenburger 
Mufeum, von 1678 ein Hauptbild des Meifters in der Sammlung Czernin zu von 1618. 
Lewin, 
Verzeichnifs 
der Düffeldorfer Ausßellung, 
1886
	        
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