Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

Buch. 
Fünftes 
Dritter Abfchn itt. 
ijlnglfxfäz: von 1575, dasjenige einer Frau mit weifser Haube in der kaiferlichen Galerie 
inblzigers- zu Wien von 1578 datirt. Die Wiener, die Berliner und die Petersburger 
 Galerie befitzen übrigens noch eine Reihe anderer Bildniffe feiner Hand. Sein 
pouigizsd_j_ Sohn Fnzns Pourbus d. j. wurde 1569 zu Antwerpen geboren, trat 1591 als 
Meifter in die dortige Gilde, ging dann über Brüffel nach Italien, wo er Hof- 
maler des Herzogs von Mantua wurde, fchliefslich aber nach Paris, wo er 1622 
 ftarb. Im Louvre fleht man zunächft zwei Hiftorienbilder feiner Hand, die ihn 
Louvrß- uns doch nur als einen Durchnittsmaler feiner Zeit zeigen, ein Abendmahl mit 
lebensgrofsen Figuren von 1618 und eine Stigmatifirung des heiligen Franz von 
Seiläfflgild- 1620. In feinen Bildniffen erfcheint er glatter, leerer und kälter, in manchen 
Beziehungen auch feiner, als fein Vater, immer aber als einer der charakte- 
riftifchften Vertreter des Bildnifsfaches aus der Uebergangszeit vom 16. ins 
im Louvre. 17. Jahrhundert. Von den vier Bildniffen feiner Hand, die {ich im Louvre be- 
finden, find diejenigen König Heinrichs IV. in fchwarzer Kleidung (1610 gemalt) 
(Fig. 446) und der Königin Maria de' Medici mit feinem Namen bezeichnet; und 
feine Narnensinfchrift neben der Jahreszahl 1613 trägt auch das männliche Bruft- 
in  bild der Galerie Harrach zu Wien. Die Münchener Pinakothek befitzt fein Selbft- 
in Berlin, bildnifs von 1616, die Berliner Galerie feine Darftellung des ermordeten König 
in London. Heinrichs IV. auf dem Paradebett, Stafford Houfe in London ein fchönes Por- 
iäträt Heinrichs II. Auch in den grofsen Galerien von Madrid und Petersburg 
burs- und in einigen kleineren Sammlungen kann man feine Bildniffe verfolgen. 
3315351258122; Im Anfchlus an diefe Meifter müffen wir endlich noch einiger anderer 
Niedleßrilä-ndbBildnifsmaler jener Zeit gedenken. Aus Brügge, wie die Familie Pourbus, 
532111813233]??? ftammte Mamas Gßerarts (1561_16351) deffen Bildniffe mit ihrer überladenen 
M (12:12; "s Darfiellung der Stoffe und ihrer etwas fadenfcheinigen Modellirung des Fleifches 
  'in den englifchen Privatfammlungen nicht eben felten find 2). Sein Gruppenbild, 
welches eine Berathung von elf Staatsmännern darftellt, ift vor kurzem aus der 
Hamilton-Sammlung in den Befitz der Londoner Nationalgalerie übergegangen. 
Wie er, fanden auch Jooft van Cleve, Lucas de Heere, Cornelis Ketel und 
j. v. Cleve. Paul van Somer ihre Hauptbefchäftigung in England. Yaoß mm Clew von 
Antwerpen war der ältefte diefer Reihe. Da er fchon 1511 Mitglied der Ant- 
werpener Gilde wurde, mufs er noch im 15. Jahrhundert geboren fein. Gegen 
1540 wurde er an den franzöfifchen Hof berufen, um dort Bildniffe zu malen"). 
Hauptfachlich aber arbeitete er in England  Von feinen ihrer Zeit fehr ge- 
rühmten Hiftorien hat {ich jedoch nichts erhalten. Nur eine Anzahl trefflicher 
Bildniffe feiner Hand, die zwifchen denjenigen Hans Holbeins und Ant. Moro's 
 in der Mitte Ptehen, trifft man noch in verfchiedenen englifchen Sammlungen: 
L. de Heere. z. B. fein Selbftporträt mit demjenigen feiner Gattin in Windfor ä). Lums de 
Heere von Gent (1534-1584), von deffen Hand die Genter Kathedrale eine 
1559 gemalte ziemlich geringe Darftellung der Königin von Saba vor Salomon 
befitzt, zeigte fich ebenfalls erft als englifcher Porträtmaler in feinem beften 
Waßole, Anecdotes o1" painting (Ed. 1872) p. 92-4 
G. F. Waagen, Treasxlres of Art II. p. 277; III. p 
L2 camle de Labordc: La renaissance de Part etc. I 
llVaäzhole a. a. O. p. 82-83. 
Vlözagezz, "Freasures of Art II. p. 433; über andere 
Bildes 
ebenda
	        
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