Malerei
niederländifche
Die
der zweiten
des
Jahr
hum
ierts.
Die erften beiden diefer Brüder genügt es, genannt zu haben, der dritte aber
ifl der fruchtbarfte und bekanntefte Meiner der ganzen Familie, deffen in der
Regel aus vielen verhältnifsmäfsig kleinen Figuren vor landfchaftlichem Hinter- Sein Stil.
grunde befiehenden, allen möglichen Stoffgebieten entlehnten Darftellungen in
den meiften öffentlichen und vielen Privat-Sammlungen Europas zu finden find.
Die Verfchiedenheit der Formen, mit denen er {ich zu bezeichnen pflegteU,
war die Urfache, dafs man früher eine ganze Reihe feiner Bilder auf die Rechnung
feines Vaters fetzte. Neuerdings aber find feine Gemälde im Ganzen richtig
zufammengeftellt worden. Geiftreich kann man fie weder in der Färbung noch
in der Compofition noch auch im Ausdruck nennen; aber geifilos obenfowenig;
gefchickt {ind fie befonders in der Anordnung der Figuren vor dem Hintergrunde
und in der Zufammenfiimmung der Farben, die im Ganzen felten einen unhar-
monifchen, wohl aber manchmal einen fchWeren und trüben Eindruck machen.
Der Meifter hat vor allen Dingen feine Freude daran, Gefchichten zu erzählen; 5321112
und er erzählt in der Regel deutlich und doch ftimmungsvoll, nie aber mit wirke.
einem befonderen Aufwande poetifcher Kraft oder geifiiger Tiefe. Von feinen
Jugendwerken feien die befonders tief geftimmte Darftellung des Calvarienberges
von 1606 in der kaiferlichen Galerie zu Wien, vder Hexenfabbatha von 1607
in derfelben Sammlung, vNeptun und Amphitritex in der Gothaer und w die Predigt
Johannes des Täufersr: in der Augsburger Galerie hervorgehoben; feiner mitt- Diewerke
leren Zeit, in welcher er fchon einige RubensTche Anklänge aufnimmt, gehören fiÄifÄ
z. B. ßdie heilige Familiea von 1616 im Amfterdamer Mufeum, xder Untergang
der Aegypterß von 1621 in der Hamburger Kunfthalle, wder Triumph Apollonsa
von 1629 in der Oldenburger Sammlung und xdie vier gekrönten Märtyrerr im
Antwerpner Mufeum an. Aus feiner Spätzeit, in welcher er immer entfchiedener Seine fphte-
von Rubens beeinfiufst wurde, ftammen u. a. vdie Werke der Barmherzigkeitr m Warm
von 1630 undv wdas Reitergefechtx von 1631 in der Münchener Pinakothek,
die beiden Gemälde von 1633 im Louvre zu Paris, die allegorifche Darftellung
vondemfelben Jahre in der gräflich Sierstorpffchen Sammlung zu Driburgi),
ßdie Speifung der Fünftaufenda von 1634 im Deffauer Schloffe und xlVlofes fchlägt
Waffer aus dem Felfena von demfelben Iahre in der Augsburger Galerie. Schon
diefe Bilder, denen eine Anzahl anderer im Madrider Mufeum, in der Berliner
Galerie, in Schleifsheim u. f. W. fich anreihen, gefiatten einen Ueberblick über
I) Hierüber befonders die eingehenden Unterfuchungen von 17. Riegel, Beiträge II. S. 74-86,
womit die Anmerkung im Verzeichnifs der Berliner Galerie von 1883, S. 168 zu vergleichen iR.
Sicher ifl, dafs der Meifler {ich auf manchen feiner früheren Bilder im Gegenfatze zu feinem Vater als
nden jongen Fr. Franckenu bezeichnete (z. B. auf den beiden Wiener Bildern von 1606 und 1607);
ficher ifl, dafs er {ich fpäter wenigflens einmal (auf dem Münchener Bilde von 1631) im Gegenfatze zu
feinem Sohne, Frans Francken IIL, als d. ouden (den alten) Frans Francken bezeichnet hat. Sicher
ifl endlich, dafs viele feiner bezeichneten Bilder weder den einen noch den andern diefer Zufätze tragen.
Streitig aber ifl, wie die Abkürzung D0. oder D0 oder Dö 11- f- WW die er auf Vieie" Biidefn föinßlll
Namen vorgefetzt hat, zu deuten ift: ob einfach als Abkürzung für den ouden (den aiien), Wie R115 118-611
wie vor am wahrfcheinlichflen fcheint, oder als nDominusu oder "DOIW- Riißgelii Leiaft D5, die für
vbominusu fprechen würde, auf dem Rahmen eines Bildes in der Liebfrauenkirche zu Brügge, beflätigt
fich, laut brieflicher Mittheilung von Eismmamz, der das Bild darauf hin nochmals unterfucht hat,
keineswegs. Vielmehr lieft Ezkenznann auch hier D0.
2) [Viege], Beiträge, U. S. 79-80.