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Sechstes
Buch,
Abtheilung.
Erfter
Abfchnitt.
Kuiffxäre. fiadt zurück und Prarb hier 1661. Seine Specialität waren prächtige Blumen-
gewinde, mit denen er die Madonnenbilder feiner Zeitgenoffen und Landsleute,
hauptfächlich der Schüler des Rubens, wie Schut, Diepenbeeck, Erasmus
Quellixius und Th. van Thulden umgab. Die figürliche Darftellung ift dabei
in der Regel in die Nifche eines mächtigen barocken gemalten Architektur-
Pruckes verlegt, deren üppig ausladende graue Steinornamente an verfchie-
denen Stellen mit den Blumenguirlanden gefchmückt find. Das Antwerpener
Mufeum befitzt u a. eine folche Guirlandenmalerei von Seghers Hand um die
Büfle des heiligen Ignatz. Diefes Bild ift nicht bezeichnet, aber durch feine
SeineXVerke. Herkunft aus dem Antwerpener jefuiten-Collegium beglaubigt. im Uebrigen
exifiiren fo viele mit feinem Namenszuge, dem er häufig das vSocietatis Iefua
beifügte, bezeichnete Bilder in allen Galerien Europas, dafs wir uns nur an
diefe zu halten brauchen. Sehen wir uns zunächfi nach den in der gefchilderten
Weife von feiner Hand bekränzten Heiligendarftellungen um, in denen diefe
felbft, in der Regel reliefartig grau in grau gemalt, für den Gefammteindruck
doch nur eine untergeordnete Rolle fpielen, fo treffen wir gleich in der Dresdener
Galerie eines feiner prächtigften Blumengewinde um eine graugemalte Relief-
darftellung der Geburt Chrifti und drei nicht minder prächtige Blumenkränze
um ebenfo viel ähnlich dargefiellte Madonnenbildchen. Noch reicher als die
Dresdener ift die Madrider Galerie an derartigen Werken feiner HandJ) Sie
befitzt fünf Guirlandenftücke von Seghers mit vMadonnena oder w heiligen
Familien a in der Mitte, eins mit der Medaillonbülie des heiligen Fr. Xaver.
Mit bezeichneten Blumenfiücken der Art um Madonnendarftellungen iPc Seghers
ferner im Berliner, im Haager und im Braunfchweiger Mufeum (Gegenfiück in
letzterem ein Blumengewinde um eine Heiligenbüfie), fowie im Dulwich College
vertreten; die Ufüzien von Florenz befitzen ein folches Bild, deffen Mitte eine
gemalte Büfte einnimmt; im Rotterdamer Mufeum fieht man eins, in dem
ausnahmsweife die Heidengöttin Ceres dargeftellt ifi, im Kopenhagener Mufeum
ein gleiches, auf deffen Innendarfiellung der Verfaffer {ich nicht befinnt.
Beglaubigte Blumenftücke des Meifters, welche nicht durch eine ügürliche Dar-
ftellung in der Mitte motivirt, fondern auf {ich felbft geiiellt fmd, fleht man
ebenfalls in der Dresdener Galerie (wBlumen in einem filbernen Gefafsß und
vBlumen in einem hölzernen Gefafsu), ferner z. B. im Schloffe zu Schleifsheim
(wRofen im Glafeu) und im Brüffeler Mufeum (hBlumen am blauen Bandea).
Jlfäiheßtff" Von Seghersf Schülern kommt befonders Fan Plzilzf; zum Tlzieley; (1618
bis 1667) in Betracht, von deffen Hand man bezeichnete Werke, z. B. in den
.Mufeen von Antwerpen und Lille, in der Kaiferlichen Galerie zu Wien und in
der Brera zu Mailand trifft; doch gilt auch der Schwede Oitomar Ellzger
welcher 1633 in Gothenburg geboren wurde und 167g als Hofmaler in Berlin
fiarb, für einen Schüler des Daniel Seghers in Antwerpen. Zwei beglaubigte
Bilder feiner Hand befltzt z. B. die Dresdener Galerie; andere fleht man im
Braunfchweiger Mufeum und im Städeffchen lnfiitut zu Frankfurt a. M. Er
befchränkte fich nicht auf die Blumenmalerei, fondern ftellte auch Früchte,
Infekten u. dgl. dar. Aber feine kühl und klar gemalten Blumenftücke der
l) Doch haben
wir
nicht
notirt,
viel
wie
VOD
mit
ihn an
des Meiüers
bezeichnet fmd.
Na man