Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

Die vläm. 
Malerei des 17. 
Jahrh. 
Die übrigen belg. Landfchafter u. 
Vertreter anderer Fächer. 
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das eine einen feiner bekannten NValdwege, das zweite eine VVinterlandfchaft, 
das dritte in baumreicher Gegend die Heimkehr luftiger Bauern von der Kirmefs 
dar. Von feinen Dresdener Bildern tragt das grofse, frifche Waldbild feineixlifrxäign, 
Namenszeichnung. Bezeichnete Bilder feiner Hand befitzen auch die Akademie- (Akadpmie). 
fammlung zu Wien und die Sammlungen von Mannheim, Afchaffenburg, Lille m 18:22:?" 
und Montpellier. Eine Reihe feiner fchönften Landfchaften gehört ferner dem 
Madrider Mufeum; und gerade hier kann man beobachten, dafs er fich manch- in lliladrid, 
mal an Jan Wildens anlehnte, was einige Schriftlieller veranlafst hat, ihn ohne 
äufsere Wahrfcheinlichkeit zu einem Schüler diefes Meifters zu machen. Gute 
Bilder feiner Hand befltzen endlich die Münchener Pinakothek, die Augsburger, xugigajäßn- 
die Darmflädter Galerie und noch manche andere Sammlungen. Doch ift es Darmßaäi- 
nicht unmöglich, dafs einige der trockneren feiner nicht bezeichneten Bilder (felbft 
die beiden kleineren der Dresdener Galerie) von feinem jüngeren Bruder ZWkolas, Nie-Arthois. 
welcher 1640 Meifter wurde oder von feinem Sohne 9'012. Bapt. Arllzois, der J-BVArßhOiS. 
1657 Meifter wurde, herrühren. 
Als Hauptfchüler Jaques d'Arthois gilt, wenngleich das Schulverhältnifs 
nicht urkundlich nachgewiefen worden iPt, Comelzls" [üzysilzalzs von Antwerpen,  
der, weil er fpäter nach Mecheln überüedelte, in der Regel Huysmans von 
Mecheln (de Malines) genannt wurde. Er wurde 1648 zu Antwerpen geboren Sein Leben. 
und trat hier bei dem Landfchaftsmaler Kafpar de Witte (fiehe unten) in die 
Lehre, ging aber bald nach Brüffel, um dort feine Studien fortzufetzen; und Brüffel 
blieb bis 1682 fein Wohnlitz; dann zog er nach Mecheln, einige Jahre fpäter 
aber nach Antwerpen zurück, wo er noch 1706 feine F reimeifterfchaft kaufte; 
1716 fiedelte er jedoch abermals nach Mecheln über, wo er r727 ftarb. 
Cornelis Huysmans ift einerfeits feuriger, andererfeits aber auch decorativer fe?feiff;:ä_ 
als Arthois und die übrigen Meifter diefer Schule. Von feinem erften Lehrer fchaüm- 
hatte er ein Stück italifirenden Idealismus überkommen, der {ich jedoch, da er 
felbft Italien nicht befuchte, fondern {ich in der Brüffeler Schule weiterbildete, 
nur in dem gut decorativen Zuge feiner Bilder ausfpricht. Die prächtigen 
Baumgruppen, die gelben Lehmabftürze über den Wegen, die feinen Durch- 
blicke auf den Mittelgrund und die Ferne theilt er mit Arthois. Aber fein 
Baumlaub und feine Baumgruppen fchliefsen fich zu rundlicheren, fefteren, wenn 
auch breit und malerifch weich behandelten Maffen zufammen; und ftatt in 
frifchem Grün prangen fie in leuchtendem, warmem Braun, von dem der tief- 
blaue, aber mit hellen, von der Sonnenfeite fcharf beleuchteten Wolken ver- 
fehene Himmel und die klare blaugraue Ferne fich decorativ prächtig abheben. 
Seine Landfchaften erinnern in der warmen Glut der Farbe manchmal an die- 
jenigen Tizians. Eine prächtige Kirchenlandfchaft feiner Hand, deren Staffage Kifgfm 
Chriftus mit den jüngern in Emaus darllellt, befindet flch auf der Rüatfeite iflaljv'fgilf1jzlä_ 
des Hochaltars der Liebfrauenkirche zu Mecheln. Das Bild zählt feiner vor-  
nehmen Compofition und feiner tiefen, vollen Farbenglut wegen zu den fchönften 
Bildern diefer Art. Die Galeriebilder feiner Hand flnd durchaus nicht felten. Giftig; 
Zu bezeichnen pflegte er f1e nicht l). Aber fie gehören in ihrer Eigenart zu bildet- 
der Xßrfaffer 
weiter Llnten. 
I) Die Bezeichnung C. Huysmans fah 
Petersburg. Ueber das Stockholmer Bild 
Gefchichte d. Malerei. III. 
nur auf einem 
Bilde 
Semeonow
	        
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