Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

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Buch. 
Sechstes 
II, Abtheilung. 
Erfler Abfchnitt. 
die alle in diefe Klaffe der halb landfchaftlichen, halb fittenbildlichen Maler 
21:15,3 " gehören. Der ältefte von ihnen, Peter von Bredael (1629-1719) war ein 
Schüler David Ryckaerts III. (oben S. 516), hatte aber Italien bereift und malte 
lebendig mit Thieren und Figuren ausgeftattete italienifche Naturbilder, wie, 
durch feine volle Namenszeichnung beglaubigt, ihrer zwei die Akademie zu 
Brügge, je eins die Mufeen zu Nantes und Lille befitzen. Drei feiner Söhne 
(hlgjegfgfg. wurden Maler: Fan Peter mm Bredae! I. (1645-1754), von deffen Hand fich 
zwei bezeichnete Bilder im Charakter derer feines Vaters z. B. im Mufeum von 
Q3331? Stockholm befinden, Yorzk zum Bredacl (1661 bis vor 1706), von dem {ich keine 
Ägfääazjf Bilder erhalten haben, und Alexander van Bredac! (1663-1720), von deffen 
Hand z. B. das Mufeum zu Lille zwei durch feine volle Namensinfchrift beglau- 
bigte Bilder Antwerpener Volksfefte befitzt. 
Aber nicht nur diefe drei Söhne Peter van Bredaels, auch drei feiner 
Enkel wurden Maler, zwei Söhne des joris, einer des Alexander. Die 
Jljfefaeetfalvj beiden Söhne Joris van Bredaels, welche Maler wurden, waren f7an Pßler mm 
Bredael II. (1683-1735), deffen Hauptbilder, Bauern-, Jäger, und Soldaten- 
ftücke, auch eigentliche Schlachtgemälde, alle zwifchen 1705 und 1720 während 
feines Aufenthaltes in Oefterreich gemalt, fich theils in der Galerie Liechten- 
513352215? ftein, theils in der Kaiferlichen Galerie zu Wien befinden l), und Yofef 21cm Bredae! 
(1684-1739), der Mitglied der Parifer Akademie wurde und Bilder, wie vdas 
Feldlagerx im Louvre zu Paris?) und vDorffcene am Fluffea im Amfterdamer 
Mufeum malte. Der Sohn Alexander van Bredaels endlich, welcher Maler 
va-lljgferjäf, wurde, war Star: Frzms van Bredzzel (1686-1750), welcher fich durch Cc pien 
nach Gemälden des holländifcheil Meiflers Ph. Wouwerman weiterbildete und 
dadurch auf vlämifcher Grundlage einen frifchen holländifchen Zug erhielt, der 
feinen Bildern gut fleht. Die Dresdener Galerie befltzt unter feinem Namen 
einen vAufbruch zur Jagde und eine Scene wor der Huffchmieder, zwei Bilder, 
welche in der That das Studium Wouwermans verrathen. 
Auch (liefe Künftlerfamilie alfo leitet uns fchon bis ins I8. Jahrhundert 
hinein; und manche ihrer Mitglieder gehören ebenfowohl zu den Landfchafts- 
als zu den Sittenmalern. Wir müffen jetzt zu dem eigentlichen I7. Jahrhundert 
und zu den eigentlichen Landfchaftsmalern zurückkehren. 
Die 
belgifchen Lanclfchafter des 17. Jahrhunderts 
die Vertreter der anderen Fächer. 
übrigen 
und 
Die Land- 
fchafter. 
Charakter 
der 
vlämifchen 
Landfchafts- 
malerei. 
Dafs die Landfchaftsmzilerei eine bedeutende Rolle im belgifcheil 
Kunfileben des I7. Jahrhunderts fpielte, haben wir bereits in den vorigen 
Capiteln gefehen. Wir haben gefehen, dafs üe unter den auf nationalem Boden 
flehenden Uebergangsmeiflern, reich in der Durchbildung aller Einzelheiten, 
fein und forgfialltig in der Pinfelfühnlng, aber noch unfrei und kleinlich in der 
I) In v. Engertizs grofsem Katalog der Kaiferlichen Galerie zu Wien, 1884, II,  41-42 
werden (liefe Bilder Jan Peter van Bredael I. zugefchrieben. Nach  F. v. (l. Branden a. a. O. 
p. [032 aber war unfer J. P. van Bredael II. der nach Oefierreich berufene Meifier. 
2) Nach  F. w. d. ßrandm  Im Louvre-Katalog dem Jan Frans van Bredael zugefchrieben.
	        
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