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Buch.
Sechstes
Abtheilung.
Erßer Abfchnitt.
6532136: Es würde uns viel zu weit führen, bei feinen Werken im Einzelnen zu
verweilen. Von den zahlreichen decorativen Wand- und Deckengemälden, die
er in Holland ausgeführt, hat fich kaum etwas erhalten. Die Kathedrale
in Lüttich, von Lüttich befitzt noch eine Himmelfahrt Marias von feiner Hand. Im
Mufeum diefer Stadt ift er mit einer vVerläumdung des Apellesr und einem
in Brüffel, vOrpheus in der Unterweltr, im Brüffeler Mufeum mit einem v Tod des Pyrrhusr
vertreten. Aufserhalb Belgiens fehlt er in kaum einer gröfseren Galerie, und
da die meiften und beften feiner Bilder mit feiner Namenszeichnung verfehen
find, fo geben nur wenige der ihm zugefchriebenen Werke zu Zweifeln Anlafs.
i" Dgäfäg: Die öffentlichen Sammlungen von Dresden, Berlin, München, St. Petersburg,
Stockholm, Kopenhagen befitzen je zwei Bilder feiner Hand. In den verfchiedenen
Swclläläglrg: Wiener Sammlungen ift er etwas zahlreicher vertreten. Unter feinen vier
inhälgzg? Bildern der Caffeler Galerie befindet flch ein fchönes lebensgrofses männliches
in Caffel: Bildnifs von 1682. Unter den vier Gemälden, die im Louvre zu Paris feinen
m Farm Namen tragen, ift das Abendmahl als ausnahmsweife religiöfer Gegenftand
in Schwßrilnbemerkenswerth. Unter feinen fünf Bildern im Schweriner Mufeum ift die
berühmte Darftellung wSeleukos und Antiochosr hervorzuheben. Von feinen
Amßielldam, fechs Bildern im Amflerdamer Mufeum ift neben einigen mythologifchen und
allegorifchen Daritellungen eine Wiederholung des genannten Schweriner Bildes
oldeixfburg, befonders bemerkenswerth. Andere Wiederholungen befinden fich in Oldenburg
inKarlsruhe, und (gröfser) in Karlsruhe. Von feinen acht Bildern im Braunfchweiger Mufeum
IFCÜJÜQ" aber ift ßAchill unter den Töchtern des Lykomedesr das bedeutendfte. Diefe
Angaben müffen genügen, um uns das Stoffgebiet und die Fruchtbarkeit
Lääfigfeils des Meifters zu vergegenwärtigen. Auch als Radirer erfreute Laireffe {ich
bedeutenden Anfehens. Er hinterliefs eine grofse Anzahl von Blättern.
Dafs übrigens die vakademifcher und nfranzöfirendea Richtung der Douffet,
Flemalle und Laireffe in drei Generationen von Lüttich, der franzöfifch redenden
wallonifchen Haupfladt Belgiens, ausging, ift felbftverltändlich kein Zufall,
fondern ergiebt flch mit natürlicher Nothwendigkeit aus der Nationalität diefer
Künltler. Dafs die Meifter diefer Richtung Wallonen waren und dafs ihre
Richtung in der gefammten belgifchen Kunft nur einen fo aufserordentlich
kleinen Raum einnimmt, beftätigt aber aufs Deutlichfte, was oben in der
Einleitung (S. 383-384) über den germanifchen Charakter der belgifchen Kunft
im Ganzen gefagt worden ifl.
Die
Maler
kleiner Figuren. Insbefondere die
iGefellfchafts- und Sittenmaler.
Schlachten
Uebergangs-
bemerkun-
gen.
Die MeiPcer, deren Cornpofitionen in der Regel aus kleineren Figuren
belieben, welche zu dem felbfiändig mitwirkenden baulichen oder landfchaft-
lichen Hintergrunde in eine mehr oder weniger organifche künftlerifche Beziehung
gefetzt werden, lind vor allen Dingen die Schlachten, die Gefellfchafts- und
die Sittenmaler. Doch giebt es auch einige belgifche Hifiorienmaler, welche
diefer Richtung angehören. Dafs fchon die an den Schlufs des vorigen Kapitels
geflellten wallonifchen MeiPcer Berth. F lemalle und Ger. Laireffe mit den meifcen