Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

Italienifche 
und 
niederländische 
Meiüer 
Spanien. 
 Den Italienern Giulio und Alzffilnilfl), welche Schüler Giovanni da Udines 
äilflffirgefllnd (Bd. II. S. 678) genannt werden, wird nachgefagt, dafs {ie die decorative Fresco- 
Alcfßndro- malerei im Sinne ihres Lehrers und deffen Meifters Raphaels nach Spanien 
gebracht haben. Karl V. bediente {ich ihrer, um die von ihm modernifirten 
Theile der Alhambra auszufchmücken 1). Unter den italienifchen Malern, Welche 
für Philipp II. in Spanien malten, begegnen wir dann manchen fchon oben, im 
 erften Capitel diefes Bandes namhaft gemachten Meifierni der Malerin .90f0nz'sZvc, 
b  iAvzguisciolzl von Cremona, deren zahlreiche am {panifchen Hofe gemalte Bild- 
Anhu-Yinc- niffe noch nicht wieder nachgewiefen worden find; Antonio und Vincenzo Campi, 
CilmPl-      
Caillüäfoq den Jüngeren Brüdern Glulio Campls von Cremona; Luca Camäzaso, dem grofsen 
Genuefen, der {ich leider gerade in Spanien zur Unzufriedenheit des Königs einer 
 nachläffigen Schnellmalerei hingab; L. Tczwzrane, deffen Schüler; Fed. Zuccaru, 
dem Hauptmanieriften, deffen Fresken im Escorial Philipp II. {elbft nach der 
Pel- Tibaldi- Abreife des Meifters wieder herunterfchlagen liefs; Pellegrißzo T zßalrlz, dem tiich- 
tigen, im Mailändifchen geborenen aber zum Bolognefen gewordenen Künfiler, 
deffen Werke in Spanien noch heute mit Recht gefchätzt werden; aufser ihnen 
aber auch anderen, welche die italienifche Kunligefchichte vielleicht gerade nur, 
weil {ie ausgewandert find, vernachläffigt hat. Zu diefen gehören: der Florentiner 
Cinßinn-arß- R. Cincirzrzzzta (gePr. 1600 in Madrid), deffen Fresken im Alcäzar zu Madrid mit 
diefem Gebäude zerftört wurden, während fein MeiPterwerk, die Befchneidung 
Chrifti, welche er für die Iefuitenkirche zu Cuenca gemalt hatte, {ich in der 
Aleflo- Akademie S. Fernando zu Madrid befindet, Mateo Pere: de Alesio, der 1584 den 
gewaltigen heiligen Chriftophorus in der Kathedrale zu Sevilla malte und mit 
Bagliones und Lanzi's Michelangeliflen Matteo da Lecce identifch iPc i); der Aretiner 
Parr- Cßxes- Patrzbzb Caxesß) (gefl. 1612), der als Vater des Eugenio Caxes, und der Floren- 
Ciäffedtiner Bart. Carrlzzcci (1560-1608), der als Bruder des Vincencio Carducho, 
aber auch als vielfeitiger, gediegener Meifter im Geifle {einer {Irengeren gleich- 
zeitigen Landsleute Erwähnung verdient. In der Bibliothek des Escorials {ieht 
man z. B. noch Wandgemälde Bartolomeds, welche allegorifch-hiftorifche Scenen 
aus der Gefchichte der vFreien Künftea darftellen. 
 Uebrigens verfteht es {ich von felbft, da Karl V. ja Niederländer von 
in Siwnien- Geburt war, dafs auch niederländifche Künfiler nicht ohne Einflufs auf die 
fpanifche Kunft blieben und gelegentlich perfönlich in Spanien auftauchten. 
Von den Meiftern, die wir im dritten Abfchnitt diefes Buches kennen lernen 
VÜJTAC. werden, arbeiteten Y. C. Vewzzejlevz unter Karl V., A. Jllor und M Cnxcyeu unter 
M CA. Philipp II. in Madrid, in Sevilla aber zwei niederländifche Meifter, die wir etwas 
 oxcyen" näher betrachten müffen. 
0113553? Der erfte von ihnen ift Pedro Czznzpaüzrl) (eigentlich P. da" lifcwzjäeueer), ein 
I) Don Anlonio Pdlomizzo Velasm a. a. O. II, p. 237-23ß. 
2) Lanzi, Storia II, p. 315-316. 
3) Wie der italienifche Name gelautet, ifi: aus diefer fpanifchen Form fclzwer erüchtlich. 
4) Palamino a. a. O. II, p. 247; Stirlizzg a. a. O. I, p. 123.  ff [fousxeau im Bulletin des 
commifüons d'art et dßlrchäologie 1867, XXIV, p. 347; A. llVauievcv, La peinmre Hamande, Paris 1883, 
p. 180-182.
	        
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