vlämifche Malerei
Jahrh.
übrigen belgifchen Grofsmaler des I7.
Jahrh.
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fchwerer, als diejenige feines grofsen Freundes, ilt doch in ihrer Art von wunder- Seißjefjlfäle"
barer Glut und Leuchtkraft. In feinen frühen Werken, wie z. B. dem fchönen
Bilde der Caffeler Galerie, auf dem er fich felbft, die Laute fpielend, neben in Caffßl-
feiner jungen Frau, feinen Schwiegereltern und feinen Gefchwiftern dargeftellt
hat, fucht er noch durch frifche, klare, fefte Localfarben und durch eine kräftigere
Nlodellirung zu wirken. Bald aber geht er in eine glattere Technik und in
eine bräunliche Tonmalerei über, aus der die fatten, tiefen Hauptfarben kräftig
und malerifch wirkfam hervorleuchten.
Bezeichnet und datirt hat Jordaens verhältnifsmäffig wenige feiner Bilder;
doch wird es, um Anknüpfungspunkte zur Beurtheilung feiner Stilentwicklung-
zu gewinnen, nützlich fein, einige feiner Werke, deren Entftehtmgszeit beglaubigt
ift, vorweg zu nennen. Dem erwähnten frühen" Familiengruppenbild in Caffel
fchliefst f1ch die um 16171) entftandene Kreuzigung in der Paulskirche zu_
Antwerpen an. Die Jahreszahl 1630 trägt das Bild des heiligen Martin, der 1111112,
einen Befeffenen heilt, im Brüffeler Mufeum, die Jahreszahl 1645 aPaulus und
Barnabas in Lyftraß in der Wiener Akademie. Die Münchener Pinakothek
befitzt ein von 1646 datirtes Exemplar feiner bekannten, oft wiederholten in München.
Darltellungen des Sprichworts wWie die Alten fungen, fo pfeifen die Jungena
Aus den Jahren 1650-1652 ftammen feine grofsen Gemälde im Huis ten Bofch d?
beim Haag (oben S. 461), die Apotheofe Friedrich-Heinrichs von Naffau und_
ider Sieg des Todes über den Neidr. Sein xjüngftes Gerichte im Louvre lälliglliigxle
trägt die Jahreszahl 1653; feine grofse Darftellung des jungen Chriftus unter
den Schriftgelehrten im Mufeum zu Mainz ift von 1663 datirt; und die drei i_n lxlainz,
als Gefchenk für die Lucasgilde in Antwerpen gemalten allegorifchen Dar-LÄSST
Prellungen, welche fich jetzt im Mufeum diefer Stadt befinden, waren 1665 voll-
endet. Von I669_endlich befitzt die Kathedrale von Sevilla eine vBefchneidungq in Sevilla-
und eine iAnbetung der Hirteni von Jordaens Hand.
Wir haben auf diefe Weife zugleich fchon einen Ueberblick über das Stoff-
gebiet des Meifters gewonnen. Die religiöfen Darftellungen find nicht eben
feine {larkfte Seite, gerade wegen ihrer derben weltlichen Auffaffung und ihrer defjijgä-{eß
oft mangelhaften Compofltion nicht; doch hat er eine grofse Anzahl von
Kirchenbildern hinterlaffen, die zum Theil in den Kirchen feines Heimatlandes,
zum Theil in den Mufeen ganz Europas erhalten find. Zu den fchönften
gehören noch vdie Anbetung der Hirtem und adas Abendmahla im Mufeum in An?
zu Antwerpen, die ßVertreibung der Wucherer aus dem Tempelr im Louvre werpen,
zu Paris, die aDarftellung im Tempela, vCliC Angehörigen am Grabe des im Louvre,
Heilandsa und die keck naturaliftifch aufgefafste Darftellung des werlorenen
Sohnesi in der Dresdener Galerie. Seine Gemälde aus der antiken Gefchichte i" Dresden
und Mythologie befremden uns durch ihren Mangel an Schönheitsfinn nicht roglvälälläap
minder, als feine Kirchenbilder; aber prachtvoll gemalt in ihrer Art und inter- Reuunge"
effant in ihrer fmnlichen Frifche lind fie doch, feine Bilder in der Art der von
Thefeus verlaffenen, vom Gefolge des Bacchus aufgefundenen und umringten
Ariadne in der Dresdener Galerie, des von der Ziege Amalthea genährten kleinen in Dresden,
Jupiters im Louvre zu Paris, Meleagers und Atalante's im Madrider Mufeum,
Nach Kaufes,
Gefclmiedenis