Volltext: Die Malerei von der Mitte des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Bd. 3, Hälfte 1)

462 
Sechstes 
Buch. 
Abtheilung, 
Abfchnitt. 
Erfler 
feinen beften Gemälden diefer Art gehören die Darflellung der ßGenefung des 
 hl. Rochusx von 1660 in der Jacobskirche und des vSchutzengelsa von 1667 
in der Andreaskirche. Andere Gemälde feiner Hand find in Mufeen über- 
Äftlßifpä, gegangen. Dasjenige feiner Vaterftadt befitzt u. A. feine Darftellung der 
I" Madrid, ßWundergefchichte des hl. Hugo von Lincolm, das Madrider Mufeum feine 
vjungfrau Maria auf dem Himmelsglobusr und einige feiner mythologifche 
Darftellungen: den vRaub der Europae, wBacchus und Ariadner, wOrpheus und 
(Gzliixiiiglplilurydicer und ßjafon mit dem goldenen Vliefsa  In der Galerie Liechten- 
 Ienfrein), ftein zu Wien fieht man feine fchönen, bezeichneten Darftellungen der Königin 
von Saba vor Salomon und des Achilleus unter den Töchtern des Lykomedes, 
zu Augsburg- in der Augsburger Gallerie feine ebenfalls bezeichnete Anbetung der Hirten. 
Sein Stil. In feinen Gemälden fpricht fich, den Werken feines Meifters gegenüber, ein 
Streben nach eleganter gerundeter Formengebung und ruhigerer Pinfelführung, 
den Werken von Thuldens gegenüber eine gedrungene Kraft und ein wärmeres 
Farbengefühl aus. 
Jaänläfglfffsfs Erasmus Quellinus' Sohn 99m Erasmus Quellinus, geboren 1634 zu Ant- 
werpen, gePcorben 1715 zu Mecheln, ift einer der bekannteften Vertreter der 
Enkelfchule des Rubens. Er war in Italien gewefen und hatte Paolo Veronefe 
ftudirt. Gleichwohl erfcheint er uns bedeutend leerer und Hauer als fein 
Vater. Vortrefflich kann man ihn im Antwerpener Mufeum kennen lernen. 
Datirt und mit feinem Namen bezeichnet find hier die Darftellungen der 
vWunder des hl. Hugo von Lincolne (1685) und des wGaftmahls beim Phari- 
fäer Simons von 1692. 
In der Reihe vder eigentlichen Rubensfchüler aber folgt auf Erasmus 
degaäcgaeh Quellinus zunächft Yen mm den Hoecke, ein 1611 in Antwerpen geborener, 
1651 dafelbft geftorbener Meifter, welcher allerdings feinen erften Unterricht 
von feinem Vater Kaspar van der Hoecke erhalten hatte, dann aber in Rubens" 
Werkftatt arbeitete und fchliefslich mehr in den weicheren Stil van Dycks 
 überging. In den belgifchen Kirchen haben {ich noch einige Altarblätter feiner 
 Hand erhalten. Im Antwerpener Mufeum fieht man feine Darftellung des hl. 
Franz, der vor der Erfcheinung der himmlifchen Jungfrau in die Knie gefunken 
ift. Am Beften aber kann man ihn in der kaiferlichen Galerie zu Wien kennen 
lernen, die einige durch die Inventare des fiebzehnten Jahrhunderts beglaubigte 
allegorifche Darftellungen und zwei fchöne Bildniffe des Erzherzogs Leopold 
Wilhelm (einmal im Gebet vor der Erfcheinung der Mutter Gottes, einmal in 
voller Rüftung zu Pferde) von feiner Hand befxtzt. 
t. Strenger an feinen Meifter Rubens hält fich Victor Wolfzloef, ein Künftler, 
der 1612 in Antwdpen geboren war und 1652 dafelbft ftarb. Das mit feinem 
Namen bezeichnete Medufenhaupt in der Dresdener Galerie, welches dem ähn- 
lichen, von Rubens und Snijders herrührenden Bilde der kaiferl. Galerie zu 
Wien nachgebildet ift, zeigt eine weniger eindringlich malerifche als die Phantaiie 
aufregende Geftaltuxigskraft. Im Stile der heften Rubensfchüler ift dagegen fein 
xBCfLlCh der Frauene in der Iacobskirche zu Antwerpen gehalten. 
Ueber 
232. 
"letzteren 
beiden 
(Hauptwerk e) 
noch 
Zeitfchrifl
	        
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