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Buch,
Sechstes
Abtheilung.
Erfier
Abfchnitt.
befinden, in der Regel ßLa vierge aux perdrixe genannt) in der Eremitage zu
St. Petersburg (Fig. 535); die zwifchen Petrus und Paulus thronende Madonna
mit dem jefusknaben, welcher der vor ihm knieenden heiligen Rofalia einen
Kranz reicht, in der kaiferlichen Galerie zu Wien; endlich, in derfelben Samm-
lung, die Madonna mit Engeln und dem knieenden feligen Hermann Jofeph.
hlääiäirgflg-n Als eigentliche Heiligengeftalten oder Heiligengefchichten von der Hand
DYCkS des Meiflers nennen wir die allerdings vielleicht fchon in Italien entitandenen
in Mndnnr-Darftellungen der vVerzückung des heiligen Franciscusx im Madrider Mufeum
in Wien. und in der kaiferlichen Galerie zu Wien, die beiden für die Kapuzinerkirche in
in Brimel, Brüffel gemalten, jetzt im Mufeum diefer Stadt befindlichen Gemälde des heiligen
Franciscus vor dem Crucifixe und des heiligen Antonius mit dem jefusknaben,
in München, ferner die Bilder des heiligen Sebaftian in der Münchener Pinakothek, in der
hsgigeryPetersburger Eremitage und in anderen Sammlungen; den prachtvollen, aus
in Dresden, Rubensl Privatbefitz flammenden, grofsen heiligen Hieronymus in der Dresdener
Galerie; die geiftvoll angeordnete Darftellung des Wunders des heiligen Antonius
in Lille, zu Touloufe, jetzt im Mufeum zu Lille; endlich die, wie fehr viele diefer Bilder,
ihrem Gedanken und ihrer Anordnung nach in unmittelbarer Anlehnung an
Rubens entftandene Darftellung der Sünder vor Chriftus, deren Hauptexemplar
in Bßrlin- {ich im Berliner Mufeum befindet.
Von den allegorifchen Compofitionen des Meifters wollen wir nur feiner
fchönen, gen Himmel blickenden, von den drei Kindern umfpielten, fehr innig
ncgilfasu_ aufgefafsten vCaritasa gedenken, deren belle Exemplare fich in englifchen
Privatgalerien befinden.
Bijjlilzggieisr Es wäre jedoch ein Irrthum, zu glauben, dafs van Dyck in diefer feiner
Aräxfräzgßr grofsen mittleren Antwerpener Zeit die Bildnifsmalerei vernachläffigt hätte.
ixiniriei-s Im Gegentheil, eine Reihe der fchönften und frifcheften Bildniffe feiner Hand
gehören diefer Zeit an. Die Namensinfchrift van Dycks und die Jahreszahlen
1627 und 1628 tragen die feft und ficher in warmem Tone gemalten Bildniffe
im Haag. des Sheffield und der Anna Wake im Haager Mufeum; wahrfcheinlich 1629 ift
das famofe Bildnifs des Herzogs Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg mit
in München, feinem grofsen Hunde, in der Münchener Pinakothek, gemalt; von 1630 und
1218 3221333 1631 datirt find die Bildniffe des Mr. le Rov und feiner Gattin bei Sir Richard
Wallace). Wallace in London; die Jahreszahl 1632 trägt des Bildnifs des Marten Pepyn im
Antwigrpelm Privatbefitze zu Antwerpen. Wir haben alfo genug datirte Bildniffe des Meifiers
aus diefer Zeit um ihr mit Sicherheit noch eine Reihe anderer zuweifen zu
können. Zu diefen gehören z. B; eins feiner grofsartigflen Reiterbilder, dasjenige
in Louvre. des Francesco de Moncada im Louvre zu Paris, fein Bildnifs der Erzherzogin
Ifabella in derfelben Sammlung; die Bildniffe derfelben Fürftin, des Prinzen
Ruprecht und des Prinzen Karl Ludwig von der Pfalz, fowie des Grafen Henri
in Wien, Van den Burgh in der kaiferlichen Galerie zu Wien; die Bildniffe des Organiflen
H. Liberti, des einarmigen Malers Marten Ryckaert 1), des Grafen Van den
in Madrid, Burgh im Harnifch und noch ein männliches und ein weibliches Bildnifs im
I) Oft wiederholt. Dafs aber auch das Dresdener Bild (liefen Maler darflelle,
angenommener Irrthum. Der fog. Ryckaerl der Dresdener Galerie zeigt zwei Hände
Tracht mit Mart. Ryckaert gemein.
ift ein allgemein
und hat nur die